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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2011

Neubau einer kongresstauglichen Messehalle

Perspektive Messe-Eingang

Perspektive Messe-Eingang

3. Preis

JSWD Architekten

Architektur

Chaix & Morel et associés | atelier d'architecture

Architektur

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Verkehrsplanung

ZPP INGENIEURE AG

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro PGH l Becker Huke Hoffmann GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Berlin - Neubau der Messehalle Süd

Entwurf JSWD Architekten mit Chaix & Morel et Associés

Konzeption
Der kreisrunde Neubau der Messehalle bildet den stadtbildprägenden Schlusspunkt der Messe-Entwicklung nach Süden hin. Er löst sich von der orthogonalen Struktur seiner Hallennachbarn und geht vielmehr eine Verbindung mit dem halbreisförmigen Eingangsbau am Messeplatz Süd ein. Es entsteht hier ein Ensemble gleichberechtigter Partner, die sich niveaugleich und über weiträumige Verglasungen zum Platz hin einladend öffnen. Der Nebeneingang mit zweitem Foyer orientiert sich zum Platz am Messedamm. Das Gelände wird zum Neubau hin leicht angezogen, so daß ein ebenerdiger Zugang aus dem Platzraum über das Foyer in die obere Ausstellungshalle möglich ist. Die derzeitigen Pkw – Stellplätze können wieder abgebildet werden, ebenso die vorhandene Taxiumfahrung.

Architektur
Der Neubau der Messehalle mit seiner eindeutigen Großform ist ein markanter Solitär innerhalb der Messe-landschaft. Gleichzeitig geht er eine Verbindung ein mit dem bestehenden Eingangsbau am Messeplatz Süd. Entsprechend wird die aufstrebende Fassade des direkten Nachbarn aufgenommen und transformiert. Eine diaphane Struktur aus vertikalen Aluminiumrohren bildet die zweite Haut vor geschlossenen und als Sonnen-schutz vor verglast-offenen Elementen. Die Leichtigkeit des Materials und damit der Erscheinung des kreis-runden Neubaus steht für Transparenz und Offenheit. Dieser Charakter wird in den Innenraum getragen. Helle Oberflächen, offene Räume mit spannungsvollen Blickbeziehungen und viel Tageslicht bestimmen die Foyer- und Kongressbereiche – ganz bewußt im Kontrast zur künstlichen Welt im Inneren der Ausstellungshallen.

Gebäudehülle
Die Gebäudehülle gliedert sich in grossflächige geschlossene und offene Fassadenfelder. Beide Fassadentypologien sind durch eine starke, über die gesamte Höhe des Gebäudes laufende Profilierung, gegliedert. Die vertikale Struktur fast die offenen und geschlossenen Fassadenbereiche zu einer einzigen, homogenen Hülle zusammen und verstärkt somit die monolithische Wirkung des Gebäudevolumens.
Die Fassadengliederung wird im Bereich der geschlossenen Bauteile aus profilierten, industriellen Profilblechpaneelen gebildet. Die halbrunde Profilierung erhöht die Steifigkeit und somit die Spannweite der Blechpaneel. Der Fassadenaufbau hinter den hinterlüfteten Panellen aus lackierten Aluminium- oder Stahlblechpanelen wird aus hochgedämmten, industriellen Sandwichelementen gebildet.
Im Bereich der offenen Fassadenbereiche übernehmen, in Verlängerung der Profilierung der Metallpaneele angeordnete Metallrohre die beschriebene, vertikale Gliederung der Aussenfassade. Die der Gebäudehülle vorgesetzten Metallrohre dienen darüber hinaus als Fassadenriegel der Lastabtragung der Glasfassaden. Die feststehenden Isolierglasfassaden sind im oberen Randbereich der Fassaden mit Öffnungsflügel zur natürlichen Hinterlüftung versehen. Die nach Osten, Süden und Westen orientierten Fassaden sind zusätzlich mit einem motorisierten Sonnenschutzsystem aus Raffstorelamellen oder textilen Stores versehen. Die Wartung der Fassaden erfolgt im Aussen- sowie im Innenbereich über fahrbare Hebebühnen.

Organisation
1. Ausstellungshallen
Die Ausstellungsflächen werden übereinander in zwei gleich großen Hallen organisiert. Die klare Rechteckform ist flexibel bespielbar und lässt sowohl klassische Messenutzung als auch Kongresse in unterschiedlichen Größenordnungen zu. Die Hallen sind aufgrund ihrer jeweils zugeschalteten Foyers voneinander unabhängig, können aber auch über großzügige Rolltreppenanlagen für eine Großnutzung/Rundlauf zusammengeschaltet werden. Eine Besucheranbindung an die vorhandenen Messehallen 2 und 7 ist auf beiden Hallengeschossen möglich. Die Anlieferung erfolgt jeweils von zwei Seiten ( Durchfahrung ), beiden Hallen sind ebenengleich Lagerflächen und WC-Anlagen zugeordnet.

2. Foyers
Die Foyers mit Haupt- und Nebeneingang sind jeweils einer Ausstellungshalle vorgeschaltet. Als großzügige, zusammenhängende Fläche ermöglichen sie eine einfache Orientierung und eine flexible Möblierung mit Registrierung, Kassen, Garderoben und weiteren Einbauten. Der Weg des Besuchers führt aus dem Foyer direkt in die jeweilige Ausstellungshalle, oder über Rolltreppenanlagen und Aufzüge in das zweite Hallen-geschoss. Dem Hauptfoyer zugeordnet schieben sich Galerie-ebenen in den zentralen Luftraum. Hier liegen Loungezonen für Kommunikation oder Pause und Bistro mit Blickbeziehungen untereinander und auf den zentralen Vorplatz. Die in weiten Teilen verglaste Fassade lässt Tageslichteinfall tief ins Gebäudeinnere zu, was den offenen und einladenden Charakter der Foyers unterstreicht.

3. Küche/Catering
Die zentrale Küche kann auf Platzniveau ebenengleich angeliefert werden. Zusätzlich ist eine Andienung auf -11.00 möglich ( Lagerzonen). Küche, obere Hallenebene und Bistrobereiche liegen auf einer Ebene, so daß Großveranstaltungen/Bankette in der Halle als auch bei Bedarf eine Versorgung der Bistros über die Küche gewährleistet sind. Alle Arbeitsplätze sind mit Tageslicht ausgestattet.

4. Mehrzweckflächen/Verwaltung
Die Kongress- und Bürozonen sind in einer Kammstruktur um die obere Ausstellungshalle herum organisiert. Die Kammtiefe erlaubt eine flexible Verteilung der Nutzungsbausteine und bei Bedarf eine Umwandlung der Nutzungen ohne großen baulichen Aufwand. Der Büro-/Kongressbereich funktioniert als Einheit, kann aber auch in Teilbereiche mit separaten Erschließungen aufgeteilt werden. Alle Arbeitsplätze der Verwaltung erhalten natürliches Licht über Atrien, die Kongressbereiche haben über Lufträume Blickkontakt bis in die Foyerzonen.

Verkehrsplanung: BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Aachen
Modell Messehalle Süd

Modell Messehalle Süd

Foyer Messehalle Süd

Foyer Messehalle Süd

Eingangssituation

Eingangssituation