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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2011

Neubau einer kongresstauglichen Messehalle

Anerkennung

Itten+Brechbühl GmbH

Architektur

Degelo Architekten

Architektur

WTM Engineers

Tragwerksplanung

PB Ingenieure für Energie- und Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebau
Als markanter Kubus zeigt die kongresstaugliche Messehalle mit einem Sprung vor die Bauflucht und abgehoben vom Boden seine spezielle Funktion. Respektvoll nimmt der Neubau den Platz der alten Deutschlandhalle ein und verweist dezent auf diese. Das heterogene Umfeld wird geklärt und mit der Umgebungsgestaltung beruhigt.

Organisation
Mit der Anordnung der Messehallen auf einer Ebene wird eine maximale Flexibilität erreicht. Die Ebene 0 als wichtigste Höhe der Messe wird aufgenommen; dadurch entstehen optimale Verbindungen zu den bestehenden Hallen.
Im Messebetrieb werden alle Stellwände in die Parktaschen in den beiden parallel angeordneten Wandpaaren geschoben. Der dreischiffige Bau kann frei bespielt werden. Wie bei einem Stadtgrundriss kann das Wegenetz über die gesamte Fläche gelegt werden. Bei den Unregelmäßigkeiten wie Aufgängen oder Wegefluchten entstehen besonders prominente Standflächen, an denen im Stadtgrundriss das Rathaus und Kirchen stehen.
Im Kongressbetrieb werden die Kongresssäle in der Mitte gebildet und lassen eine umlaufende Foyerfläche frei, die für Empfänge, Pausen und Zirkulation genutzt werden kann. Die speziellen Funktionen von Küche, Toiletten und Bistros sind in den Ecken an den Außenwänden der Halle angeordnet und haben mit dem Erschließungsring eine optimale Verbindung zu allen Räumen.
Die Eingänge mit ihren Nebenflächen sind auf tiefere Niveaus gelegt und stören so weder Messebetrieb noch die innere Zirkulation der Kongresse. Die Mehrzweckflächen werden in die Dachkonstruktion gelegt, mit der Ebene +9 der Halle 7 verbunden und so optimal in den Konferenzbetrieb integriert. Nebeneingang, sämtliche Büros, Lager und Technikflächen werden im Sockel zusammengefasst. Mit dem Zusammenfassen der Büros innerhalb eines Gebäudevolumens können diese flexibler und unabhängig genutzt werden.
Die Anlieferung kann einerseits über die Messe auf Ebene 0 oder andererseits unabhängig über den Messedamm (Rampe Servicegebäude) direkt in die Hallen erfolgen. Daneben bestehen auch noch Anlieferverbindungen beim Messeplatz Süd.
Die Erschließung des Neubaus ist komplett barierrefrei.

Architektur
Das große, scharf geschnittene Volumen wird mit der Orientierung zur Ebenen 0 vom Boden abgerückt und scheint zu schweben. Unter dem Gebäude entsteht ein durch unzählige filigrane Stützen gebildeter Raum, der an die Mezquita in Cordoba erinnert.
Die leuchtende Glasdecke scheint schwerelos. Dieser Zwischenraum zum bestehenden Boden wird als großes Vordach genutzt, unter dem der Haupteingang, Taxivorfahrt und Parkmöglichkeiten großzügig Platz finden. Damit steht der gesamte Vorbereich als Freifläche zur Verfügung und kann für Fahnenfeld und Freifläche genutzt werden. Der Platz am Eingang Süd wird aufgeweitet und klar durch die Bebauung gefasst. Die Böschung wird zum Sockel verdichtet und mit Nebeneingang und Büros belebt.
Der Innenraum wird durch zwei mächtige Pfeilerreihen, die Treppenhäuser und Wandelemente aufnehmen in drei unterschiedliche Felder strukturiert. Die dreischiffige Halle wird von einer mächtigen Holzkonstruktion überspannt. Diese strukturiert den Raum, ermöglicht einen menschlichen Bezug und verbreitet eine angenehme Raumatmosphäre.