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Mehrfachbeauftragung | 11/2011

Neubau Verwaltung Perschmann GmbH

2. Rang

bof architekten bücking, ostrop & flemming partnerschaft mbb

Architektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Drei sanft geschwungene Baukörper, über Brücken und Gänge miteinander verbunden, gruppieren sich locker um die neue „Grüne Mitte“. Gemeinsam mit dem Casino im Osten bilden sie den „Perschmann Campus“, einen angenehm zurückhaltend gestalteten Freiraum, der seine Besonderheit aus der Eigenart der umgebenden Landschaft zieht. Mit einfachen gestalterischen Mitteln werden die bestehenden Freiräume und der neue Campus miteinander vernetzt und akzentuiert. Die Komposition der Bauvolumen lässt den Landschaftsraum durch den Campus fließen, nimmt die offene, beiläufige Bebauung der Stadtrandlage geschickt auf und entwickelt dennoch eine kraftvolle räumliche Konzentration, in der lediglich das Logistikgebäude durch die Parallelstellung des nördlichen Neubaus etwas abgehängt wirkt. Die dynamische Eleganz der Baukörper und schön gestaltete Fassaden geben dem Unternehmen ein unverwechselbares Gesicht ohne übertriebene Dominanz.
Das städtebaulich und gestalterisch durchaus überzeugende Konzept birgt jedoch auch unübersehbare Nachteile. Die Aufteilung der Verwaltung auf zwei nur im Erdgeschoss miteinander verbundene Gebäude steht dem Ziel entgegen, die Identifikation mit dem Gesamtunternehmen und die interne Kommunikation zwischen den Abteilungen zu fördern. Das verschlungene Auf und Ab der inneren Erschließung und die betonte Abtrennung der Geschäftsführungsebene von den übrigen Mitarbeitern behindern diese übergreifende Kommunikation. Empfang und Poststelle sind nur indirekt mit der Verwaltung verbunden. Die Anordnung der Teams in kleinen überschaubaren Geschossebenen mit hoher räumlicher Qualität lässt eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre bei günstigen Belichtungsverhältnissen erwarten. Gruppenarbeitsplätze, Kommunikations- und Registraturflächen sind funktional sinnfällig geordnet. Die Flexibilität bei sich ändernden Arbeitsabläufen und Abteilungsgrößen ist bei dieser Grundrissdisposition allerdings deutlich eingeschränkt. Jedes Gebäude benötigt seine eigene Versorgung, technische Infrastruktur, eigene Aufzüge. Die von den Verfassern vorgeschlagene Konzentration sämtlicher Technikflächen im nördlichen Empfangs- und Konferenzgebäude erscheint so nicht umsetzbar. Drei Baukörper, die über Gänge und Brücken miteinander verbunden sind, haben zwangsläufig einen im Verhältnis zu den nutzbaren Geschossflächen hohen Hüllflächenanteil. Dies wird zum einen nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Investitionskosten haben, ist zum anderen aber auch energetisch ungünstig und lässt gegenüber kompakteren Lösungen erhöhte Aufwendungen für Heizung, Kühlung und Bauunterhaltung erwarten.