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Einladungswettbewerb | 10/2011

Neubau Bürogebäude am Hansator 5

Perspektive

Perspektive

ein 3. Preis

Bruns + Hayungs Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Das Areal um das Hansator ist durch die Nachkriegsentwicklung Teil der Hafenstrukturen geworden. Deren Besonderheiten und Qualitäten haben wir erkundet und so die Inspiration zu einer Neuinterpretation für einen modernen Städtebau zu bekommen. So schaffen wir die Grundlage, die Strukturen dafür, dass sich hier ein „typischer“, besonderer Ort entwickeln kann, der so nur hier an diesem Ort denkbar ist, und hoffen so, ein Angebot dafür zu schaffen, das eine lokale, verortete Architektur jenseits oberflächlichen Traditionalismus entstehen kann.
Wir haben mächtige, langgestreckte Gebäude gefunden, die wie Treibholz, parallel zur Weser schwimmen. Dieses nehmen wir auf, und entwickeln daraus eine bandartige Struktur, die sich mit Bestehendem anfreundet, es ergänzt oder umschifft und so integriert. Fortune ist es, dass die Ausrichtung zugleich gegen die Hafenrandstraße abschottet und die Südorientierung für Angebote für Nachhaltige Gebäudetypologien macht.
Eine besondere Spannung und Dichte erhalten die Hafenquartiere dadurch, dass klassische Raumhierarchien aufgehoben sind: öffentlicher Verkehr und Raum überlagern sich mit privater gewerblicher Geschäftigkeit. Dies interpretieren wir dahingehend, dass der städtische Raum wie in einer Collage oder eines Kandinsky-Bildaufbaus aus dem Zusammenspiel jeweils positiver, allerdings sehr bewusst gesetzter Körper, Gebäude, Städtisches Grün,… entwickelt. Allerdings wird der Verkehr dadurch ersetzt, dass die Waller Welle in die Zwischenräume des neuen Quartiers fließt und in Gelände- und Pflanzstruktur den langgestreckten formalen Kanon der Gebäude aufnimmt. Der mächtige Damm wird zum nutzbaren Frei- und Grünraum uminterpretiert und erweitert. Durch „labyrinthisch“ versetze „Täler und Canyons“ soll dabei die Schallschutzfunktion weitestgehend erhalten bleiben. Der hohe Grünanteil eröffnet Angebote für Nutzungsvielfalt, bei der auch Wohnen nicht ausgeschlossen werden muss, wie das unmittelbar Angrenzende Vorkriegsrelikt zeigt.
Stark durchgrünte Lebens-, Wohn- und Arbeitsumgebungen werden neben dem Bremer Haus zudem über die Stadtgrenzen hinaus als eine typisch bremisch empfundene Stadtqualität wahrgenommen, die wir gerne fortsetzen wollen.


Hansator

Am Hansator bilden die sonst versetzten Baukörper ein Spalier, das sich zu einem kulissenartig geschichteten Raumgefüge verdichtet. Dem Ort der Dichte unseres Stadtgrundrisses folgend, halten wir ein Grundhöhe von 4 Geschossen für das Quartier für angemessen; zur Randstraße ggf. auch etwas mehr. In diesem Rahmen lassen sich mit Siebengeschossern unterhalb der Hochhausgrenze Akzente setzten. Wir schlagen 2 Kopfbauten vor, die räumlich spannend gegeneinander versetzt sind.
Die Ecken lassen wir frei und eröffnen die Überseestadt so mit zwei kleinen vorgelagerten Hainen, die die entstehenden Plätze beleben. Strenge und Symmetrie der Straße werden auch dadurch gebrochen, dass wir auf der Ebene des gebauten Grüns längs der Straße unterschiedlich reagieren.
Der von uns gesetzte Solitär besteht sowohl in der aktuellen Realität, er kann Auftakt für unsere Vorstellung des kommenden Städtebaus sein, lässt aber auch in Blockrandbeauung integrieren.


Baukörper

Auch den Hochbau haben wir aus einer Vorstellung des Erfoschens, Weiterbauens, und Interpretierens entwickelt. So wie ein Segelschiff im besten Sinn in Konstruktion und Navigation feinfühlig auf seine Umgebung reagiert und der Kapitän seine Möglichkeiten und Grenzen kennen muss, verstehen wir den Entwurfsprozess.
Wir haben aus dem städtebaulichen Modell heraus einen monolitischen Körper entwickelt, der an der richtigen Stelle ein Zeichen setzt. Wir nehmen das dominante Ziegelmaterial von Altbau und Hafenquartier auf. Wir geben dem Bestand einen Kopfbau, schaffen so einen kräftigen Solitär, der sich in dem aktuell und vermutlich noch über einige Jahre bestehenden ungeordnetem direkten Umfeld, das zudem stark von Werbeträgern und Ruderalarchitektur geprägt ist, behaupten kann. Wir schaffen so ein gemeinsam starke, eindeutige Adresse und Erschließung. Die Nordseite ist Eingang und Auftakt der Überseestadt, der Ankommende will Richtung Weser, Dach, Süden und Westen können wir gut für Photovoltaik nutzen,. Das EG interpretieren wir urban, machen es gläsern, ziehen den Eingang nach hinten und interpretieren durch eine Gläserne VIP-Fahrzeugübergabe die zugleich für die Kurzpflege genutzt werden kann (siehe, moderne, kundenorientierte Autohäuser), große Räume haben wir in der Schulung, dann folgen Büronutzungen und ganz Oben gibt es Ausblicke für die SVG. Als das hat den Baukörper geformt und ihm letztlich eine markante Gesamtform und prägende Fassadengliederung gegeben.
Die Materialität im Detail ist dadurch geprägt, dass wir den Ziegelstein mit kleinteiligen Kacheln multikristalliner Silizumzellen kombinieren und so die Photovoltaik von der reinen Applikation zu einem Gestalterischen Mittel im Sinne eines Schmuckglases weiter führen.
Während wir nach Süden und Westen an der Fassaden einen Anteil PV in die Steine mischen, werden die Dachschrägen komplett zur Energiegewinnung genutzt. Dieser geringe Flächenanteil zur vermutlich nahezu vollen Deckung des Bedarfs an elektrischer Energie, dass wir vorschlagen, sich die innovative Gleichstromtechnik zu Nutze zu machen, die den erforderlichen Energiebedarf als Eingangsgröße erheblich reduziert.
EG

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