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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

Entwicklung der Adam Kaserne Soest im Rahmen der REGIONALE 2013

4. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Barcode Architects

Architektur

MTD Landschapsarchitecten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Prägende Elemente des Entwurfs sind die Erhaltung des Exerzierplatzes als öffentliche Grünfläche und die Weiterführung der durch die Bestandsgebäude vorgegebenen Achsen nach Norden. Der Archivanbau erfolgt als Schließung des Blockes 2, die Exerzierhalle bleibt als Kopfgebäude des Exerzierplatzes erhalten. Die Kasernenblöcke werden durch einen Wintergartenblock ergänzt.
Die Erschließung erfolgt als Ringstraße um die Kasernenblöcke mit nur einer Zufahrt zur Clevischen Straße sowie zwei Ringerschließungen rund um den Exerzierplatz und im Nordwesten des Plangebietes. Damit ist eine klar strukturierte verkehrliche Erschließung gegeben. Die singuläre Erschließung dürfte aber auch zu einer hohen Belastung des historischen Eingangsbereiches führen. Zudem fehlen rund 100 Stellplätze.
Positiv hervorzuheben ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Bestand, die über die Anforderungen der Aufgabe hinausgeht. Die alten Kasernengebäude werden geöffnet und gehen eine Beziehung mit dem Außenraum ein. Die Stärke der Arbeit liegt damit eindeutig im Bestand. Auch die Hofsituation, die durch den Archivanbau an Block 2 entsteht, wird vom Preisgericht positiv bewertet, da hier insbesondere im Zusammenhang mit der VHS ein Raum für Lesungen und Veranstaltungen entsteht.
Der Exerzierplatz wird durch die Umgebungsbebauung nicht ausreichend gefasst und wirkt verloren. Die geringe Dichte in der Umgebung des Exerzierplatzes führt nicht zu einer ausreichenden Frequentierung und Nutzung.
Das Gewächshaus erscheint weder funktional erforderlich noch finanziell umsetzbar. Die hohe Anzahl an Cafés scheint dem Stand des Entwurfes zum Zwischenkolloquium geschuldet zu sein. Bei der nun deutlich reduzierten Dichte ist ihre Anzahl eindeutig zu hoch. Die Nutzung und Freiflächengestaltung des Gebäudes im äußersten Südwesten ist nicht nachvollziehbar. Auch die Nutzung für den Pavillon im Süden ist nicht belegt und der Außenraum nicht gestaltet. Während der Entwurf zum Zwischenkolloquium eine extrem hohe Verdichtung vorgesehen hatte, die auch vom Preisgericht in Frage gestellt wurde, erscheint die bauliche Dichte vor allem im nördlichen Bereich (Einfamilienhäuser) zu gering. Das Verhältnis zwischen der geringen baulichen Dichte einerseits und dem hohen Anteil an Grün- und Freiflächen andererseits erscheint wirtschaftlich schwierig. Das Preisgericht bedauert, dass die bauliche Dichte vom einen Extrem ins andere gependelt ist. Eine etwas angemesseneres Zwischenmaß ließe sich funktional und auch wirtschaftlich besser darstellen.
So gibt es vor allem im Nordwesten öffentliche Grünflächen, deren Nutzung und Pflege unklar ist.
Die Notwendigkeit von Gemeinschaftsgärten im Einfamilienhausbereich ist nicht nachvollziehbar. Vom Preisgericht wird die Grünfläche an der Clevischen Straße durchaus unterschiedlich bewertet. Einerseits wird die Öffnung zur Straße mit den Baumgruppen als gelungener Übergang zur Umgebung gewürdigt, andererseits erscheint die Struktur und Nutzung nicht erkennbar.
Der Platz zwischen Block 2 und 3 hat mit seiner Straßenführung und Stellplatzanlage reine Verkehrsfunktion und dient nicht dem Aufenthalt. Eine Alternative hierzu wird im Umfeld der Blöcke 1 bis 3 nicht angeboten.