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1. Rang 2 / 2

Einladungswettbewerb | 11/2011

Fassadenplanung Rathausplatz, Dienstleistungszentrum 2 (DZ 2)

2. Rang

Steinwender Architekten GmbH

Architektur

WETZEL & VON SEHT

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Städtebau
Der Entwurf orientiert sich an dem städtebaulichen Wettbewerb aus dem Jahre 1990. Anders als beim damaligen Siegerentwurf verläuft die nach Süden orientierte Fassade parallel zu dem bestehenden höher gelegenen Dienstleistungszentrum im Westen und staffelt sich analog zu der Hanglage um ein Vollgeschoss in Richtung Osten ab.
Durch die sensible Abstufung und die über den Mühlenstrom auskragenden Obergeschosse der Südfassade entwickelt sich ein eleganter und zurückhaltender, orthogonaler Baukörper, der zwischen den benachbarten Gebäuden in seiner Höhenentwicklung vermittelt.

Der Baukörper gliedert sich vertikal dem Höhenverlauf und den Nutzungen entsprechend in ein drei Zonen:

• Sockelgeschoss (ruhender Verkehr)
• Erdgeschoss (im Westen zusätzlich 1. OG) mit halböffentlicher Nutzung (Bankfiliale)
• drei klar ablesbare Büroebenen (Dienstleistungszentrum)

Diese Rücksprünge der oberen Geschosse im Süden und Westen verleihen dem Gebäude eine leichte Anmutung und definieren darüber hinaus klar die Haupteingangssituation am ‚Kleinen Rathausplatz’.
Die Fassade aus Ziegel und Glas reiht sich in den Kanon der vorhandenen Backesteinfassaden ein; die städtebauliche Lücke am Rathausplatz wird behutsam geschlossen.

Äußere Erschließung
Der Neubau orientiert sich klar in Richtung Westen und nimmt somit Bezug zu dem bereits vorhandenen Dienstleistungszentrum auf. Zwischen den beiden Gebäuden entsteht eine neu Platzsituation mit Betonung der Rathausachse und einem barrierefreiem Zugang von der Friedrich-Ebert-Straße.
Von hier gelangt man mittig in die zentrale Schalterhalle der Bankfiliale, rechts davon in befindet sich der Zugang in die Bürogeschosse des Dienstleistungszentrums.

Um eine höhere Platzqualität zu erreichen wird empfohlen, anstelle der wehrhaft anmutenden Wasserwand die unterschiedlichen Höhenniveaus des ‚Kleinen Rathausplatzes’ durch eine großzügige Freitreppe aufzulösen,

Flankierende Treppen- und Rampenanlagen an der Nord- und Südseite verbinden die Ebene des Rathausplatzes mit der Erdgeschossebene. Um den Mühlenstrom zugänglich halten zu können, erhält die Treppenanlage im Süden eine demontierbaren Holzbelag in der Art der für Flensburg typischen Bootstege.

Die Zufahrt zu den im Sockelgeschoss befindlichen Stellplätzen erfolgt in der vorgesehenen Weise über eine Rampe auf dem Rathausplatz. Um die Qualität des Platzes zu erhöhen, wird vorgeschlagen, die Rampenanlage ausschließlich an der Nordseite des Rathausplatzes anzuordenen.

Gebäudeorganisation
Die Nutzungseinheiten des neuen Dienstleistungszentrums sind eindeutig ablesbar, wodurch sich eine gute Orientierung für den Besucher ergibt . Über eine mittige klar erkennbare Einganszone gelangt man über die SB- Zone in die zweigeschossige Halle der Commerzbank.
Daneben schließt sich südwestlich, der Friedrich Ebert Straße zugewandt der Foyerbereich des Dienstleistungszentrums an. Die jeweils über zwei Etagen zurückspringenden Fassaden geben eine gute Orientierung und stellen zugleich eine hochwertige Eingangsgeste dar.

Die Bürogeschosse gliedern sich in den Obergeschossen um einen zentralen offenen Innenhof und ergeben in der variablen Gliederung als Ein- Zwei- und Dreibund eine Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten.
Die beiden notwendigen Treppenhäuser entsprechen den Anforderungen an den Brandschutz und sind sinnfällig im Norden und Süden des Innenhofs angeordnet.

Im Falle einer Überbauung des Mühlenstroms würde sich auch an der Südseite des Gebäudes eine dreibündige Nutzung auf allen Büroebenen ergeben. Auf diese Weise ließe sich die vermietbare Fläche um 750 qm BGF Quadratmeter erhöhen.

Materialität
Der Neubau nimmt das Thema der Ziegelfassaden von den Nachbargebäuden auf und verbindet es mit einer zeitgemäßen, für Bürogebäude typischen Sprache mit Fensterbändern, die in versetzten Schichten um das Gebäude verlaufen.
Auf diese Weise entsteht ein markanter, orthogonaler Baukörper, der aus dem Wechselspiel geschlossener und transparenter Fassaden, verbunden mit Rücksprüngen der unteren Geschosse eine gewisse Leichtigkeit entwickelt und sich somit in den umgebenen Kontext selbstbewusst einfügt, ohne dabei dominant zu erscheinen.

Im Bereich der Wandscheiben an den Gebäudeecken wird der Vormauerziegel jeweils in der Höhe der Fensterbänder in vor- und zurückspringenden Schichten verarbeitet wird. Dieses Mauerwerksdetail verstärkt die Wirkung umlaufender Bänder und verleiht dem Gebäude einen eleganten Charakter.

Analog zu dem Büroraster erhält das Gebäude schmale Öffnungselemente mit gläsernen Brüstungen, alle sonstigen Fensterprofile werden von dem Vormauerwerk verborgen, so dass der Eindruck klarer Öffnungen entsteht.

Alle Fenster werden mit Raffstores ausgestattet, die im geschlossenen Zustand die gleiche optische Wirkung entfalten, wie die versetzten Ziegelreihen in den Gebäudeecken.
Im Rhythmus der versetzten Ziegelreihen aus den Obergeschossen, erhält die Erdgeschossfassade eine aufgelöste Ziegeltextur aus rückseitig befestigten Ziegellamellen.
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