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Einladungswettbewerb | 08/2011

Zu- und Umbaumassnahmen bei der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt Standortkonzentration

Wettbewerbsplakat

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1. Preis

halm.kaschnig.wührer architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Situtation
Die Aufgabenstellung beschreibt die Erweiterung als Zubau einer Bestandssituation, deren historische Bedeutung eine innere Veränderung wie auch den Ausbau ausschließt. Räumliche Ergänzungen des Bestandes in der Größenordnung von einem Drittel der Bestandsflächen und die Schaffung einer neuen Zugangszone auf dem nördlichen Grundstücksareal stellen die wesentlichen Elemente der Ausschreibung dar.
In der Grundstücksfreimachung ist die Beseitigung der ehemaligen Stallungen genannt, deren derzeitige Aufstellung Teil der städtebaulichen Ordnung des historischen Gebäudeensembles ist.
Mit dem Abriss dieser Kubatur geht auch die Möglichkeit einer bezugnehmenden Neubaustruktur verloren und mit dieser der Umstand einer städtebaulichen Komponente, deren Aussdrucksstärke nachvollziehbare Höhenentwicklungen und Anordnungen unterstreicht.

Bestand und Umraum
Aus diesem Grund hinterfragt der Entwurf den vorgesehenen Abbruch der historischen Stallungen und stellt die Rauminhalte dem geforderten Raumprogramm gegenüber! Dabei erweisen sich geforderte Überdachungen und Nebenflächen beziehungsweise neue Kellerflächen als ideale Nutzungen in den vorhandenen Strukturen. Die Erhaltung wesentlicher Charakterzüge des Ensembles scheint sichergestellt, zumal auch die restlichen Flächen des Raumprogrammes quantitative Deckung in den Abmessungen der Bestandsflächen erfahren.
Aus den Vorgaben des Bestandes, den möglichen Anschlusspunkten ans Hauptgebäude und den Notwendigkeiten des Programmes, formuliert der Entwurf folgende Ergänzungen der Strukturen:
•Die Dachstruktur der „Stallungen“ wird entfernt und gleichzeitig durch einen neuen „Dachaufbau“ ersetzt. Dieser nimmt in den wesentlichen Zügen die historischen Gegebenheiten auf und interpretiert diese neu beziehungsweise schafft unterschiedliche Antworten und Reaktionen auf unterschiedliche Fragestellungen!
•Eine wesentliche Komponente des Entwurfs stellt die Berücksichtigung alter Höhen und Neigungen dar. Das erklärte Ziel ist es dem Bestand eine neue lesbare Dachform zu geben und darin die geforderten Raumflächen unterzubringen. Auch die Hofflächen behalten ihre Nutzung, sind befahrbar und im Mittelbereich zusätzlich neu bepflanzt.

Innere Struktur
Während der Auslober die Lösung der Eingangssituation in einer Verlegung in den Neubau sieht, stellt der Entwurf die Möglichkeit der Stärkung beziehungsweise des Ausbaus des bestehenden Zugangs dar!
Indem die Flächen des Nordwesttraktes zu einer Zone zusammengefasst werden, deren Aufnahme den angesprochenen Infopoint samt eventuell notwendiger Nachbarfunktionen und Vertikalerschließung beinhaltet, ergibt sich zudem die Möglichkeit eines zweiten Zutritts in unmittelbarer Nähe des nördlichen Hofes und die mögliche Anbindung der fußläufigen Verbindungen in die Stadt. Dabei bleiben bestehende Erschliessungswege, wie jener zum Gesundheitsamt, erhalten und die Eingangssituation als solche wird verdeutlicht. Die im Bestand in diesem Bereich vorgefundenen Nutzungen werden in die neue Struktur verlagert.
Der neue Dachaufbau wird über eine Erweiterung bestehender Erschliessungen und Öffnungen an den Bestand angeschlossen. Die geplante Erweiterung wird somit bereits am Podest des nordwestlichen (Haupt-) Stiegenhauses erkennbar und erleichtert die Orientierung.
Die Räume der Erweiterung sind nun über den Nord-Süd verlaufenden Bereichen als Einhüfter und im rückwärtigen Teil als zweihüftige Bürostruktur konzipiert. Unmittelbar darunter angeschlossen finden sich die Archivbereiche und in den Restflächen die Nebenräume!

Idee des Entwurfes ist es, in einen Dialog mit dem „ALTEN“ zu treten, dabei jedoch die Sprache des Bestandes nicht zu verändern.
Das heißt die Erhaltung der Bestandsstrukturen sieht keine völlige Renovierung vor, sondern lediglich bestandsichernde Maßnahmen. Die Patina des Bestandes soll lesbar sein, ein gewisser „getragener oder gebrauchter Zustand“ soll abgelesen werden können, sodass es eine klare Gegenüberstellung zum neuen „Dachaufbau“ gibt, der auch die Form in seiner Veränderung zum Ausdruck bringt, jedoch ebenso deutlich mit dem Bestand spricht. Die vorgesehenen Nutzungen (Sekundärnutzungen lt. Raumprogramm) im Bestand bedingen keine thermische Sanierung dieser Bereiche. Hochwertige Nutzungen finden sich ausschliesslich im neuen Dachaufbau, der als Leichtbau konzipiert wird. Übergänge zum Bestand werden thermisch getrennt.