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Einladungswettbewerb | 08/2011

Neubau eines Bürohauses am Aegidientorplatz

1. Preis

Architekten BKSP

Architektur

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Visualisierung

Erläuterungstext

Die Quantum Immobilien AG beabsichtigt, am Aegidientorplatz in Hannover ein Bü-rohaus neu zu errichten.

Das Planungsgrundstück begleitet den Übergang des Aegidientorplatzes in die Hil-desheimer Straße, grenzt an die Gründerzeitbebauung des Aegidiendamms und flankiert das axial auf den Platz ausgerichtete Theater (als östliches „Pendant“ zum Neubau Nord/LB im Westen).

Die Bebauung am Aegi ist heterogen. Neben den weitgehend gläsernen Bauten der jüngeren Vergangenheit, prägen vor allem Gebäude der 50er Jahre den Platz. Lediglich an der Einmündung zur Marienstraße sind wenige Häuser der Vorkriegsbebauung erhalten. Eine homogene Trauflinie existiert nicht. Turm und Mantelbebauung der neuen Nord/LB haben Maßstab und Schwerpunkt am Platz neu bestimmt.

Das neu zu errichtende Gebäude wird ein Bürohaus der 50er Jahre des Architekten Oesterlen ersetzten. Mit geforderten rund 12.000 m² BGF soll der Ausnutzungsgrad des Grundstücks deutlich erhöht werden.

Der Neubau ist als ein gefaltetes und gestuftes Volumen entwickelt, das den rudi-mentär vorhandenen Gründerzeitblock südlich und östlich des Theaters ergänzt und am Aegidientorplatz mit einer maßvoll akzentuierten „Dominante“ abschließt.

Am Aegidiendamm schaffen Staffelung und Faltung eine Rhythmus, dessen Auftakt die kleinteilige Körnung der vorhandenen Gründerzeitbebauung bildet und der sich im weiteren Verlauf in den großformatigen Maßstab der Hildesheimer Straße aufweitet.

Die „Dominante“ am Aegidientorplatz ist in ihrer Höhenentwicklung (33 Meter) zwi-schen dem Turm der Stadtbücherei (29 Meter) und dem Turm der denkmalgeschütz-ten Nord/LB (34 Meter) eingefügt. Der dreigeschossige Unterschnitt am Aegi markiert den Haupteingang des Neubaus. Nebeneingänge sind entlang der Hildesheimer Straße (ggf. als separater Mietereingang) und am Aegidiendamm vorgesehen.

Die Eingangshalle erstreckt sich parallel zum öffentlichen Raum der Hildesheimer Straße. In die Tiefe wird sie erweitert durch das Foyer der Konferenzzone. Die Konferenzräume sind überwiegend zum (ruhigen) Aegidiendamm orientiert. Der in das Konferenzfoyer zentral eingestellte körperhaft modellierte Schulungsraum bietet variable Teilungsoptionen und flexible Erweiterbarkeit in die Foyers.

Entlang des Hofes am Theater, damit dem öffentlichen Raum weitgehend entzogen, sind Anlieferung, Druckerei, Lager und Küche (Rücken an Rücken mit Konferenzfoyer) angeordnet.

Die Büroflächen in den Obergeschossen sind klar geordnet und flexibel aufteilbar. An den drei Erschließungskernen (Sicherheitstreppenräume/Aufzug) bündeln sich kompakt Infrastruktureinrichtungen (Technik, Copy, Garderobe, WC, Archiv) und Treffpunkte.

Die Erschließungswege überschneiden sich weder horizontal noch vertikal. Separate Mieteinheiten können somit über ein gemeinsames Foyer oder auch autonom erschlossen werden. Die drei Vertikalkerne binden die Tiefgeschosse an.

Der Neubau ist als einfache Stahlbeton-Skelett-Konstruktion mit unterzugsfreien Decken entwickelt. Der dreigeschossige Unterschnitt des Haupteingangs wird über die Wandscheibe der Fassade abgefangen. Infolge der zentralen Anordnung des großen Schulungsraums werden für seine stützenfreie Ausbildung keine zusätzlichen Sonderkonstruktionen erforderlich.

Die Fassaden der Bürogeschosse bieten einfach herzustellende Trennwandan-schlüsse in jeder Ausbauachse (1,35 m). Die Decken sind in den Büros ohne Abhängung geplant, um die Speichermassen der Bauteilaktivierung effektiv nutzen zu können. Gegebenenfalls gewünschte mechanische Belüftung ist über Deckenabhängungen in der Flurzone erreichbar.

Das Erdgeschoss ist mechanisch belüftet (Kühlung nach Bedarf). Der Anschluss an Fernwärme ist gesichert, optional ist ergänzend der Einsatz von Erdsonden möglich. Natürliche Lüftung über Fenster ist in allen Geschossen vorgesehen. Die Fenster zu Aegi und Hildesheimer Straße sind mit Prallscheiben zur Dämpfung des Verkehrslärms bei Fensterlüftung geplant. Die Fassaden weisen einen maßvollen transparenten Öffnungsanteil auf, um einerseits eine effiziente Tageslichtnutzung zu erreichen und andererseits den Eintrag von äußeren thermischen Lasten spürbar zu mindern.

Die Fassaden des neuen Bürohauses sind ruhig und zurückhaltend entworfen. Proportionierung, Materialität und Farbigkeit sind zeitlos und elegant. Die massiven Flächen sind mit Fertigteilen aus Betonwerkstein (Weißbeton mit Zuschlag aus Naturstein) bekleidet. Entlang der Straßen ist die Oberfläche sandgestrahlt. Im Unterschnitt des Eingangs am Aegi ist die Oberfläche geschliffen. Die Flurfassaden am Aegidiendamm und im Theaterhof sind mit eloxiertem Aluminium bekleidet.