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Ankauf 8 / 8

Beschränkt offener, 2-phasiger städtebaulicher und freiraumplanerischer Ideenwettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 01/2006

Harburger Schlossinsel

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Ankauf

a+r Architekten

Architektur

stötzer Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ACKERMANN & RAFF – STÖTZER & STÖTZER




Historische Darstellungen zeigen das Harburger Schloss als herausragendes Gebäudeensemble, in Insellage und mit einem Wall umgeben, inmitten einer Wasserlandschaft. Besonders markant ist die zunehmende Geometrisierung der Wallanlage auf der Grundlage eines Fünfeckes. Die exakte Geometrie des idealen Körpers steht im grösstmöglichen Kontrast zur amorphen Natur der Sumpflandschaft. Das Schlossensemble überragt quasi als krönende Figur die horizontalen Kanten der Aussenränder.

Im Zuge der industriellen Nutzung der Schlossinsel und des umgebenden Hafengeländes hat der Ort neue prägende Setzungen erfahren, etwa durch neue Erschliessungswege, Baufelder und Raumkanten sowie durch Quaimauern, die die Grenzen zwischen Land und Wasser baulich verfestigten.

In der postindustriellen Phase der kommenden Jahrzehnte werden neue Nutzungen und Ideen die Schlossinsel samt Umgebung umformen. Ein urbanes Subzentrum mit einer vielfältigen Mischnutzung zum Arbeiten und Wohnen mit ergänzenden Freizeiteinrichtungen kann sich hier entwickeln, weil der Ort durch seine besondere Lage und Geschichte das entsprechende initiative Potential hierfür bietet.

Die vorgetragene Entwurfsstrategie hat zum Ziel, die oben genannten Entwicklungsphasen schichtenweise zusammenzuführen, sodass die wesentlichen Setzungen spürbar und erlebbar bleiben bzw. wieder herausgearbeitet werden. Folgende Schritte und Entscheidungen bestimmen den Entwurfsprozess:



1. Räumlicher Rahmen
Damit Bezüge zur historischen Situation hergestellt werden können, soll die Schlossinsel wieder eine solitäre Form und Prägung erhalten. Um sich als Solitär abgrenzen zu können, sind klare und eindeutige Raumkanten an den angrenzenden Baufeldern erforderlich.
Ausserdem sollten das Vorfeld zur Halbinsel und die Dammanlagen langfristig von Bebauung freigehalten werden, um damit die solitäre Wirkung der Schlossinselbebauung zu stärken und um Assoziationen zur historischen Wasserlandschaft herzustellen.
Nur durch das Herausarbeiten dieser besonderen Qualitäten kann der Standortmalus des alten Industrieumfeldes ausgeglichen und genügend Entwicklungspotential für die Restrukturierung freigesetzt werden.

2. Wasserlandschaft
Entsprechend der vorgenannten Ziele sollen die Grünflächen auf den Dammanlagen
in naturnaher Gestaltung als Freizeitfläche entwickelt werden, mit Infrastrukturbauten für die Sporthäfen und für sonstige Freizeitnutzungen.
Auf dem Vorfeld zur Schlossinsel können Flächen mit Infrastruktur (Parken etc.) und Freizeiteinrichtungen entstehen, letzteres insbesondere entlang der Quaimauer. Dort werden auch die alten Lastkräne als Zeugen der industriellen Vergangenheit präsentiert. Weiter östlich sind öffentliche Nutzungen für Events etc. in den alten erhaltenswerten Industriehallen wünschenswert.

3. Schlossinsel
Das Ziel ist die Entwicklung einer Baustruktur, die soweit als möglich an die Fünfeck-Geometrie des alten historischen Zitadellengrundrisses anknüpfen kann. Formprägend sind hierfür die Aussenkanten, mit den Kanten der Quaimauern als Sockel und den äusseren Fassadenkanten als den entscheidenden formbestimmenden Faktoren.

Eine aufgelöste Blockrandstruktur mit maximal 4-geschossiger Bauweise schafft die Voraussetzung für eine ruhige, horizontal geprägte Aussenkante. Die aus winkelförmigen Bauzonen zusammengesetzte, robuste Struktur bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Nutzungen (Wohnen und Gewerbe) und Wohntypologien (z.B. Stadthaustypen auf Parzellen) aufzunehmen. Die erhaltenswerte Bausubstanz lässt sich problemlos integrieren.

Wichtig ist für die Umsetzung des Konzeptes, dass die Aussenkanten zum Wasser eine klare und einheitliche Ausformung erhalten. Hier sind strenge Vorgaben erforderlich, während sich im Innenbereich eine grosse individuelle Vielfalt innerhalb der vorgegebenen Baufluchten entwickeln kann.

4. Schlosspark
In Analogie zu den historischen Darstellungen besetzt der Schlosspark die Mitte der Insel - eine neue Mitte, die bereits in der ersten Bauphase vollständig realisiert werden sollte und somit im mittelfristig noch industriell geprägten Umfeld ein kräftiges Zeichen darstellt. Sie verknüpft die alten mit den neuen Baufeldern und wirkt als optimistisches Symbol für die zukünftigen Wohnpioniere.

Eine Landschaftsskulptur bindet das Schloss in eine Gesamtfigur ein. Die Skulptur entwickelt sich über lange Treppen- bzw. Sitzstufen und Betonplatten von aussen spiralförmig nach innen, und nutzt dabei den bestehenden Niveauunterschied von ca. 2 Metern. Vorhandene Bäume können weitgehend erhalten bleiben. Die grüne Mitte ist als Aufenthaltsfläche für die Bewohner und Besucher gedacht.

Wieder ist die Fünfeckgeometrie formprägend. Wie bei den äusseren Randkanten tritt sie zunächst beim Strassennetz und danach bei den Kanten des Ensembles als Formgenerator in Erscheinung, jeweils leicht gegeneinander verdreht wie beim Kaleidoskop.

5. Bautypologie
Um die ersten Wohnpioniere anzulocken und gleichzeitig eine nachhaltige Mischung bezüglich der Wohnstruktur zu entwickeln schlagen wir eine parzellenweise Besiedelung mit unterschiedlichen Haustypen vor. Auf den Einsatz grosser Bauträger soll verzichtet werden, die Nutzer bauen in Eigenregie ihre Stadthäuser oder Loftwohnungen, entweder alleine oder zusammen mit überschaubar grossen Baugemeinschaften. Hierfür wurde eine Reihe von Haustypen entwickelt, die an diesem Ort trotz der vorhandenen Beeinträchtigungen eine hohe zeitgemässe Wohnqualität gewährleisten.

Die privaten Pkw-Stellplätze werden überwiegend in den Erdgeschossen der Häuser untergebracht, für die Loftwohnungen ist der Stellplatzbedarf in mechanischen Parkregalen nachgewiesen. Besucherparkplätze befinden sich in kurzer Entfernung auf dem Vorfeld zur Insel.
Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Nutzungskonzept Stufe 1

Nutzungskonzept Stufe 1

Nutzungskonzept Stufe 1

Nutzungskonzept Stufe 1

Nutzungskonzept Stufe 2

Nutzungskonzept Stufe 2

Nutzungskonzept Stufe 2

Nutzungskonzept Stufe 2

Konzept

Konzept

Konzept

Konzept

Grundrisse, Schnitte

Grundrisse, Schnitte

Grundrisse, Schnitte

Grundrisse, Schnitte

Modell

Modell

Modell

Modell

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