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Offener, einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb | 09/2005

Realisierungswettbewerb "Landesgartenschau Rosenheim 2010"

Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

2. Preis

TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

wich architekten

Architektur

Prof. Dr. Wilh. Bechteler, Institut für Hydrotechnik Ingenieurgemeinschaft GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext



"Der Fährmann > Zärtlich blickte er in das strömende Wasser, in das durchsichtige Grün, in die kristallenen Linie seiner geheimnisreichen Zeichnung. Lichte Perlen sah er aus der Tiefe steigen, stille Luftblasen auf dem Spiegel schwimmen, Himmelsbläue darin abgebildet. Mit tausend Augen blickte der Fluss ihn an, mit grünen, mit weißen, mit kristllnen, mit himmelblauen. Wie liebte er dies Wasser, wie entzückte es ihn, wie war er ihm dankbar. > Oh ja er wollte von ihm lernen, er wollte ihm zuhören. Wer dies Wasser und seine Geheimnisse verstünde, so schien es ihm, der würde auch viel anderes verstehen, viele Geheimnisse, alle Geheimnisse."
(Herrmann Hesse, in Siddharta, Eine indische Dichtung, Suhrkamp 1974)


> Stadtlandschaft > Parklandschaft > >Flusslandschaft,
das Stadtentwicklungsprinzip für Rosenheim als Stadt am Fluss

Die Stadtentwicklung Rosenheims zeigt ein klares Wachstum vom historischen Stadtkern hin zu den Flüssen, Inn und Mangfall. Gleichsam schalenförmig legen sich verschiedene Schichten um den eigentlichen Kern der Stadt -dem 'Inneren Markt'. Dieser historischen Entwicklung Rechnung tragend, schlagen wir eine Weiterführung sowie Präzisierung der vorgefundenen städtebaulichen Ausgangssituation vor. Eingebettet in dieses System soll der neue Uferpark zur Klärung des städtebaulichen Gefüges beitragen. Die städtische Entwicklung soll hierdurch ihren ablesbaren linearen Abschluss an den Flussufern von Inn und Mangfall finden. Hiervon ausgehend nehmen wir die Definition von drei unterschiedlichen Stadtschichten vor, die sich von der Kernstadt ausgehend zum Inn entwickeln. Stadtlandschaft, Parklandschaft und Flusslandschaft stehen als begriffliche Synonyme des neuen Profils Rosenheims, der Stadt am Fluss.

> Stadtlandschaft
Zum Bereich der Stadtlandschaft zählen wir den, die eigentliche Altstadt von innerem und äußerem Markt umgebenden Stadtraum von der Rathausstraße bis hin zur Ellmaierstrasse. Diesem Stadtraum wurden bereits im Rahmen des vorangegangenen städtebaulichen Wettbewerbes neue Impulse gegeben. Diese möchten wir vor allem an den Übergangszonen zum späteren Uferpark fortführen, so dass langfristig ein klar ablesbarer transitorischer städtebaulicher Raum zum neuen Park entsteht. Dies heißt im wesentlichen, die Stärkung der Durchlässigkeit in Flussrichtung und somit die Stärkung der Beziehung Altstadt - Inn. Dies heißt aber auch die Definition klarer Übergangsbereiche von Stadt zu Landschaft und umgekehrt. Eine Abfolge von kleineren Plätzen mit eigenen Charakteren an der \U+201AStadt- bzw. Parkrandzone' sowie städtebauliche Ergänzungen sind die Auftakte der unterschiedlichen Freiraumadern, die den Bereich der Stadtlandschaft durchziehen und zugleich zu dessen Gliederung beitragen. Die Plätze sind die Vermittler zwischen Grün- und Stadtlandschaft. Von Ihnen ausgehend erschließt sich die Stadt über Stege vom Hammerbach bis jenseits der Mangfall. Der Innzipfel sowie der Grünbereich am Freibad sowie das Freibad selbst rücken näher an die Stadt.

> Parklandschaft
Die Parklandschaft begleitet den Hammerbach in Nord-Süd-Richtung. Als künstlich geformte Landschaft im hochwasserfreien Bereich ist sie intensiv gestaltet. Die klar ausgeprägten Zugänge zur Stadt bestimmen ihren Charakter. Im Süden wie im Norden wird die Parklandschaft durch die klaren Raumkanten der neuen Baufelder definiert. Die Parklandschaft öffnet sich zum Ufer des Hammerbaches und führt diesen im nördlichen Bereich, neuen intensiveren Nutzungsmöglichkeiten zu. Nach Süden hin wird die Uferzone zum Hammerbach extensiviert (das strenge Trapezprofil wird in Teilbereichen abgeflacht) und deren ökologischer Duktus überwiegt. Die Übergangszone zur Flusslandschaft werden von der bestehenden Kastanienallee sowie dem neuen Parkweg hergestellt. Gleichsam einer Membran stehen diese in Wechselwirkung zur Flusslandschaft von Mangfall und Inn. So sind es vor allem die visuellen und funktionalen Beziehungen die diese beiden Bereiche zu einem gemeinsamen Grünraum verschmelzen lassen, obgleich ihre gestalterischen Bestimmungen von Grund auf verschieden sind und gerade deshalb zur Vielfältigkeit der Nutz- und Bespielbarkeit des neuen Uferparks beitragen werden.

> Flusslandschaft
Der Bereich der Flusslandschaft ist klar geprägt durch die Uferbereiche von Mangfall und Inn. Im Sinne einer großzügigen Entwicklung der Flussufer werden die vorgefundenen Vegetationsstrukturen gestärkt und in Ihrem linearen Verlauf dahingehend weiterentwickelt, dass ein zusammenhängendes Uferband im Sinne einer ökologischen Vernetzung von dauerhaftem Bestand erreicht werden kann. Dies bedeutet im einzelnen den Schutz und die Stärkung des bestehenden Auwaldes im nördlichen Bereich sowie im Bereich des Innzipfels. Dessen Ergänzung und Fortführung im südlichen Bereich im Sinne der Ausbildung eines durchgehenden und charakteristischen (Fluss)- Landschaftsbildes entlang der Mangfall. Die Umgestaltung des unmittelbaren Uferbereiches als Flachböschung mit Kiesbänken, Anlandungs- und Überschwemmungszonen in direktem Übergang zum Fluss.
Sämtliche Maßnahmen stehen primär unter dem Gesichtspunkt der Optimierung und Neuerstellung der Auenbiotope. Wir sehen dennoch keine Widerspruch in einer behutsamen Nutzung dieser Bereiche. Vor allem Nutzungen im Sinne der Naturerfahrung sowie Inbesitznahme des Flusses (wie beispielsweise Sonnen, Grillen auf Kiesbänken, Schwimmen im Fluss, Felsen mit Gumpen im Wasser, gestaltete Aussichtspunkte mit Verweilzonen, Picknickplätze etc.) sollen zum Selbstverständnis der Stadt Rosenheim als Stadt am Fluss beitragen. Auf diese Weise soll die Bandbreite der Erleb- und Nutzbarkeit der verschiedenen Fluss- und Bachufer unterstrichen werden.


Konzept zur Durchführung der Gartenschau Rosenheim 2010, Gartenschau am Fluss

ie Lage des Gartenschaugeländes im Bereich der Bäche und Flüsse bestimmt das Motto der intensiven Ausstellungsflächen. Gleichsam einer natürlichen dynamischen Bewegung werden diese im Bereich zwischen Hammerbach und Mangfall entlang eines großzügigen Parkweges angeordnet. Letzterer ist Haupterschließung und Ereignisweg zugleich. Er durchströmt das Gelände ausgehend von den beiden Zugängen im Norden und im Süden. An ihn lagern sich die Attraktionen der Gartenschauflächen an und nehmen durch seine bewegte Linienführung mehr oder weniger Bezug zu den Flussufern auf. Gleichsam einem eigenständigen Flusslauf entstehen an bestimmten Stellen Aufweitungen an anderen Verengungen, so dass beim Durchschreiten sehr unterschiedliche räumliche Eindrücke entstehen. So werden beispielsweise am Zusammentreffen von Brücken, an den Endpunkten der Alleen und vor allem im Bereich der Flussbühne mäandrierende Aufweitungen geschaffen. Dies sind die besonderen Orte des Weges, hier sind intensiv gestaltete Aufenthalts- und Spielbereiche, hier werden schöne Ausblicke zur Stadt und zu den Flüssen inszeniert. Unterstützt durch die topographische Bewegung des Weges, der zum einen auf Höhe der Gewässer und zum anderen auf Deichhöhe geführt wird, wird auch in vertikaler Richtung die eingangs beschriebene Strömungsanalogie gesucht.

> Strömungen und Turbulenzen
Gleichsam der Transformationen von Strömungsbildern aufgrund wechselnder Rahmenbedingungen wie beispielsweise Verengungen oder Aufweitungen oder Störungen im Fluss, werden einzelnen Ausstellungsbereichen bestimmte thematische Zuordnungen gegeben. Der Bereich _stromlinienförmig als Auftakt im Bereich des Gartenschauhauptzugangs zeichnet, unterstützt durch die topographische Situation, linear ausgerichtete Wellenbewegungen nach. Sie terrassieren sanft den Höhenunterschied von der Dammlage bis hin zum Hammerbachufer. Auf diese Weise wird es möglich intensiv gestaltete Schauflächen wie Frühjahrs- und Sommerflor in unterschiedlichen Höhen anzuordnen und diese von verschiedenen Niveaus aus zu erschließen. Hierbei sollen die befestigten Hauptwege ausschließlich in Wellenrichtung verlaufen, während die einzelnen Schauflächen über untergeordnete Rasenwege erschlossen werden. Nach Durchführung der Gartenschau verbleiben einzelne Schauflächen erhalten und bestimmen zusammen mit den sanften Rasenböschungen das Bild des Terrassengartens als Auftakt des neuen Rosenheimer Uferparks.
Im daran anschließenden Bereich _strömungen sehen werden zunächst den Parkweg begleitende Strömungsbilder in Form von thematischen Gärten angeordnet. Hier im engsten Bereich des Ausstellungsgeländes reduzieren sich die Bilder auf streifenförmige Anordnungen und Formationen. Diese werden entlang des Hammerbaches bis auf die gegenüberliegende, stadtzugewandte Seite entlang der Platanenallee fortgesetzt. Somit ergeben sich je nach Betrachterstandort von der Platanenallee, vom Hammerbachsteg oder vom höhergelegenen Parkweg mit 'Periskop-Pavillon' unterschiedliche Ausblicke.

Einblicke in Strömungsbilder hingegen werden im Bereich _in strömungen gehen eröffnet. Hier erzeugt der Richtungswechsel des Parkweges zur Mangfall Turbulenzen im Fluss. Diese führen zu einer andersartigen, nicht gerichteten Anordnung von Schauflächen. Gleichsam einem Strudel werden intensive Blumenbilder mit Rasenflächen kombiniert. Darin eingestreut feste Bezugspunkte mit Informationen (z.B. Bayerisches Staatsministerium, Baumschule, etc.) und Gastronomie. Am Zugang Rathausstrasse wird mit dem Glashaus und der zugeordneten Freifläche ein angemessener Auftakt zum Schaugelände eingerichtet.
Ausstellungskonzept

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Daueranlagen

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