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Einladungswettbewerb | 01/2012

Speicherstadt - Gestaltung der Freianlagen

3. Preis

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Landschaftsarchitektur
Die Transformation vom ursprünglichen Heeresverpflegungsamt hin zu einem modernen Büro und Kommunikationszentrum findet im neu gestalteten Freiraum seinen folgerichtigen Abschluss.
Durch einen behutsamen Umgang mit dem historischen Kontext und der Wahrung der unter Denkmalschutz stehenden Substanz entsteht ein neuer, besonderer Ort.
Zentrales Element ist das grüne Band welches sich zwischen den Speichergebäuden erstreckt. Hier entsteht in den Grenzen der historischen Form ein durchlässiges Membran einer Gräserlandschaft.
Durch die Transformation der historischen Nutzung der Speicher für die Lagerung, Trocknung und Verarbeitung von Getreide zu Brot erstrecken sich Felder aus Plattährengras in dem Grünen Band. Die Felder haben die Form von Getreideähren die sich im Wind bewegen. Das Plattährengras fällt besonders durch seinen Blütenschmuck und seinen geringen Pflegeaufwand auf. Die frischgrünen Blätter verwandeln sich im Herbst in eine prachtvolle goldgelbe Herbstfärbung, die grünlichen Ähren färben sich nach der Blüte gelbbraun.
So entsteht eine atmosphärisch dynamische Abfolge von Feldern die den historischen Kontext der Nutzung interpretieren und in die Gegenwart transportieren.
Die neuen zahlreichen Querungsmöglichkeiten ermöglichen eine optimale Vernetzung der Speicherseiten untereinander. Locker eingestreute Sitzkuben bieten an den zentralen Querungen Räume zum verweilen, entspannen und kommunizieren.
Das historische Pflaster und die Gleise bleiben in Ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Zentrales Gestaltungselement in der `Gleisharfe` sind die mobilen Gleisbänke. Sie bieten einen Raum der Kontemplation auf der grünen Wiese. In einem modularen System lassen sich die Bänke bei Bedarf miteinander koppeln und in eine Bühne verwandeln. Auf dem gleichen Trägersystem lassen sich mobile Gleisvitrinen mit Raum für Ausstellungen und Informationen installieren.
Durch ein neues Beleuchtungskonzept werden Gebäude und Freiraum angenehm ausgeleuchtet und akzentuiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Zentraler Entwurfsgedanke dieser Arbeit ist eine Neuinterpretation des bestehenden grünen Bandes durch eine zwischen den Speichergebäuden durchlässig konzipierte Gräserlandschaft. Die gewählte Formensprache in Anlehnung an Getreideähren, die sich im Wind bewegen, bleibt in diesem Zusammenhang aber eher fragwürdig und führt letztlich auch zu einer zu dichten Abfolge begrünter und befestigter Flächen. Auch stehen die in Form gebrachten ‚Korngarben’ dem eher industriellen Charakter der Anlage aber auch dem natürlichen Bewuchs mit Plattähren-gräsern entgegen.
Den kleineren, zwischen den Gräserfeldern angeordneten, durchaus qualitätvollen Aufenthaltsbereichen stehen leider keine zentralen Flächen gegenüber, die für Besucher und Nutzer über die gewünschte Attraktivität verfügen könnten bzw. größere Veranstaltungen zulassen. Aus denkmalpflegerischer Hinsicht ist bei dieser Arbeit hervorzuheben, dass Grundrissform und Profil der Mittelzone mit dem höhengleichen Übergang vom Pflaster zum Grün beibehalten werden. Das für den Denkmalwert
wichtige Erschließungssystem aus Straßen und Gleisanlagen bleibt vollständig erhalten und ablesbar. Die Gleisanlagen werden intelligent genutzt um Aufenthaltsqualität durch mobile Sitzpodeste und Plattformen für Sondermöblierung zu schaffen.
Die Arbeit stellt eine sehr verträgliche und lebendige Neuinterpretation der historischen Grund- und Aufrissstruktur dar. Der Bewuchs mit Gräsern ist als eine sehr pflegeextensive und damit wirtschaftliche Lösung anzusehen.
FSWLA Perspektive

FSWLA Perspektive

FSWLA Lageplan

FSWLA Lageplan

FSWLA Detail

FSWLA Detail

FSWLA Gleisbänke

FSWLA Gleisbänke