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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Neubau des Bettenhauses der Tropenklinik, Paul-Lechler-Krankenhaus

3. Preis

Nickl & Partner

Architektur

BEM : Burkhardt | Engelmayer | Mendel Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

altspace.de - Visualisation & Animation

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliches und architektonisches Konzept


Der Wettbewerbsentwurf für den Neubau des Bettenhauses der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus ist stark durch seinen naturnahen und topografischen Kontext geprägt. In der Umgebung mit einer kleinteiligen Struktur von Wohngebäuden steht das existierende und erhaltenswerte Klinikgebäude eingebettet in eine großzügige Parkanlage. Die Neubauten folgen in ihrer Ausrichtung dem Höhenverlauf und gliedern das Wettbewerbsgrundstück in eine große zusammenhängende öffentliche Freifläche und einen der Klinik zuzuordnenden Parkbereich im Süden.

Die in den Hang integrierte Sockelgarage kann zusammen mit den Büro- und Lagerräumen des neuen Difäm-Gebäudes realisiert werden. Die Wohnplätze werden im höher gelegenen, rückwärtigen Teil des Grundstücks platziert. Bestand, Difäm-Gebäude und Neubau des Bettenhauses fassen als Ensemble einen großzügigen Vorplatz, den das neue Bettenhaus aufgrund seiner Höhenentwicklung dominiert und damit den neuen Klinik-Haupteingang am Platz definiert.

Die Staffelung der Geschosse und die mäandrierende Form verzahnen den Neubau mit dem Grundstück und erhalten gleichzeitig den solitären Charakter des bestehenden Paul-Lechler-Krankenhauses. Der identitätsstiftende Neubau generiert im Süden einen geschützten Bereich für den Patientengarten und ermöglicht alle Patientenzimmer und Therapieeinrichtungen mit Ausblick in Richtung Stadt Tübingen, nach Süden zu orientieren. Die optimale Belichtung fördert die Genesung der Patienten und Therapieerfolge.

Die kompakte, gerichtete Kubatur des Bettenhauses ermöglicht eine klare Organisation der Grundrisse. Die zentrale Erschließung gewährleistet eine einfache Orientierung für Patienten und Besucher und das direkte Wegesystem hilft Pflege- und Behandlungsabläufe zu optimieren.



Freiraum Konzept

Der Bereich um Klinik und Bettenhaus soll weiterhin durch eine großzügige naturnahe Parkgestaltung charakterisiert bleiben. Auf den Erhalt des alten Baumbestandes wurde großen Wert gelegt. Die Wegeverbindungen in der Parkanlage wurden weiter verknüpft zum Weg ‚Am Rotbad’, hin zum Vorfahrtbereich des Krankenhauses und an die ‚Hackersteigle’. Die Parkanlage ist dadurch auch von Anwohnern besser nutzbar.

Auf dem Vorplatz befinden sich locker angeordnete Pflanzinseln, die die große Platzfläche strukturieren und die Verkehrsströme lenken. Die einzelnen Pflanzinseln sind durch Natursteinmauern gefasst und mit Sitzmöglichkeiten kombiniert. Die Pflanzinsel zwischen Klinik und Bettenhaus umfasst einen Deckendurchbruch zur Belüftung und Belichtung des Wirtschaftshofes. Der Klinik Vorplatz erhält einen hochwertigen Natursteinbelag.

Südlich des Bettenhauses ergibt sich ein abgeschlossener Freiraum, der den Patienten und Besuchern vorbehalten ist. Auf der Ebene 392,95 ist dem Neubau eine Terrasse vorgelagert, die es ermöglicht, Palliativpatienten direkt von den Patientenzimmern ins Freie zu bringen. Eine Ebene tiefer, aber auch nach Süden exponiert, befindet sich ein Patienten- und Demenzgarten. Eingefasst durch eine niedrige Natursteinmauer liegt dieser Bereich leicht abgesetzt gegenüber der angrenzenden Pflanz- und Wiesenfläche. Vom Patienten- und Demenzgarten wird dadurch die angrenzende Pflanzfläche als Hochbeet wahrgenommen. Dieses soll mit verschiedenen Duft- und Blütenpflanzen bestückt, die Sinneswahrnehmung der Patienten anregen. Das Hochbeet funktioniert zugleich auch als Barriere für Patienten mit Weglauftendenz.

Der gesamte Bereich des Patienten- und Demenzgartens ist barrierefrei erschlossen. Über ein kleines Gartentor gelangt man in den extensiver gestalteten Parkbereich der Klinik, der durch Obstbäume und Wiesenflächen charakterisiert ist.