modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 01/2012

Erweiterung des Gymnasiums Kaiserin-Theophanu-Schule

Schulhof

Schulhof

Anerkennung

Zaeske Architekten BDA Partnerschaftsgesellschaft mbB

Architektur

BIERBAUM. AICHELE. landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Entwurf:

Im Zusammenspiel mit den denkmalgeschützten Bestandsbauten greift die geplante Neubebauung des Schulgeländes im Norden die Gebäudehöhe und Struktur der bestehenden Blockrandbebauung des benachbarten Wohnquartiers auf und entwickelt diese weiter. Sie löst sich Richtung Süden zur zukünftigen Grünanlage auf und bildet dort einen weichen Übergang zu den Außenräumen. Die bestehende mehrflügelige Anlage wird mit den Neubauten fortgeführt.

Das Schulgelände wird von Süden nach Norden teppichartig in drei Zonen unterteilt:

Die südliche Zone dient als Zuwegung und aktiver Bewegungsbereich. Sie bildet räumlich zusammen mit der angrenzenden zukünftigen Grünanlage eine Pufferzone zu den angrenzenden Werkhallen der MBE Cologne Engineering GmbH. In dieser Zone sind die Fahrradabstellplätze sowie die Parkplätze angeordnet, die von der Wiersbergstraße erschlossen werden. Sie sind sowohl für den Schulbetrieb als auch nach Schulschluss für Sportvereine vorgesehen, die die Sporteinrichtungen der Schule zur zeitweiligen Nutzung angemietet haben. Ebenfalls befinden sich hier der außen liegende, große Sportplatz sowie weitere kleinere Sportfelder. Die südliche Zone wird mit Baumpflanzungen stark begrünt und verzahnt sich somit räumlich mit der zukünftigen Grünanlage.

In der mittleren Zone ist der Lern- und Aufenthaltsbereich. Hier befinden sich die beiden denkmalgeschützten Gebäude der Schule sowie der ehemaligen Stadtbücherei, deren Solitär-Charakter jeweils erhalten bleibt. Eine interne überdachte Erschließungsachse von Osten nach Westen verknüpft wie eine Kette das bestehende Schulgebäude mit einem mittleren, U-förmigen Schul-Neubau sowie einem weiteren zeilenförmigen Neubau mit Sporthalle als Endpunkt im Westen.

Mit der Aufteilung des Gebäude-Ensembles in verschiedene Baukörper werden bestehende Straßen- und Grünräume von Süden nach Norden fortgesetzt und bilden Sicht- und Wegebeziehungen zwischen dem Kalker Stadtgarten und der zukünftigen Grünanlage. Ebenso entstehen verschiedene Hof- und Zwischenräume als Pausenbereiche mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten.

Die Haupterschließung erfolgt von Osten nach Westen zu den einzelnen Gebäuden auf der Südseite. Den Haupteingang des Gebäude-Ensembles bildet der mittlere, U-förmige Neubau.

Die nördliche Zone wird parkähnlich durchgrünt und dient als Außenbereich für Ruhe und Erholung. Räumlich erweitert sie den angrenzenden Kalker Stadtgarten.

Architektonischer Entwurf:

Das neue Schul-Ensemble gliedert sich in drei Gebäude-Einheiten, die räumlich und funktional mit einer internen überdachten Erschließungsachse verbunden sind.


Mittlerer Neubau:
Foyer, Campus, Ganztagsbereich, Allgemeiner Unterricht, Naturwissenschaften

Mittelpunkt und Ort der Begegnung dieses Ensembles ist der U-förmige Neubau mit seinem großzügigen, repräsentativen Eingangsfoyer im Erdgeschoss. Zusammen mit der gegenüberliegenden ehemaligen Stadtbücherei bildet es einen hofartigen, geschützten Campus. Ein höher gesetztes, über Stufen erreichbares Podest im Eingangsfoyer kann als Aufführungs- und Veranstaltungsraum beispielsweise bei Schulfesten dienen und mit dem außen liegenden Campus zusammengeschaltet werden. Die allgemeinen Unterrichtsräume des Ganztagsbereiches im Erdgeschoss, die sich zum Campus hin orientieren, können ebenfalls geöffnet werden, so dass sich auch hier der Innenraum zum Außenraum hin erweitern lässt. Dem Eingangsbereich ist die überdachte interne Erschließungsachse zugeordnet, die den U-förmigen Neubau mit dem bestehenden Schulbau im Osten und dem zeilenförmigen Neubau mit Sporthalle im Westen auf kurzen Wegen miteinander verbindet und für klare, überschaubare Sichtbeziehungen und einfach erkennbare Bezugspunkte zur Orientierung sorgt.

Über die zentrale Haupterschließung des Eingangsfoyers mit zwei Treppenhäusern sowie einem Behinderten-Aufzug erreicht man die drei Obergeschosse. Hier sind im Südflügel zur lauteren Seite, Richtung Industrie- und Gewerbebauten, jeweils fünf naturwissenschaftliche Räume pro Geschoss angeordnet, die je nach Konzeption auch zusammengeschaltet oder nochmals unterteilt werden können. In den Ost- und Westflügeln sind in jedem Geschoss pro Flügel jeweils vier Räume für den allgemeinen Unterricht vorgesehen, die sich zum ruhigeren Innenbereich des Campus-Hofes orientieren. Im ersten Obergeschoss sind zusätzlich Räumlichkeiten für die Lehrer untergebracht. Die Wand zwischen den Unterrichtsräumen und den Erschließungsflächen ist nischenartig ausgebildet. Diese Nischen dienen in den Unterrichtsräumen zur Unterbringung von Spinden oder Unterrichtsmaterialien, so dass die eigentliche Raumfläche ohne Einschränkungen frei möblierbar bleibt.
Auf der anderen Wandseite werden die Erschließungsflächen durch diese Nischen erweitert, um als Orte zum Lernen, zum Verweilen, zur Kommunikation oder für Ausstellungen dienen zu können.

In jedem Obergeschoss des Südflügels befinden sich zwei übergeordnete Schülertreff-Räume, die großzügige Ausblicke zum Campus und den angrenzenden Grünanlagen ermöglichen. Jeder Schülertreff-Raum ist vier Räumen des allgemeinen Unterrichts zugeordnet. Beide Schülertreff-Räume können mittels einer mobilen Trennwand zu einem großen Raum zusammengeschaltet werden. Sie können je nach Bedarf Raum für intensives Lernen, Gruppenarbeit, besonderen Unterricht, Hausaufgaben oder Vorträge bieten, ebenso können sie als Lounge- oder Aufenthaltsbereich genutzt werden.

Die Außenfassaden sind in ihrer Materialität unterschiedlich gestaltet und führen ein Wechselspiel zwischen glänzend und matt, glatt und rau, leicht und schwer, offen und geschlossen. So sind die Fassaden zum Campus mit niedrigen Brüstungshöhen ausgebildet, die mit hellen glatten Blechpaneelen verkleidet sind. Warmfarbige Paneelelemente akzentuieren die Fensteraufteilungen. Die Außenfassaden auf der anderen Seite erhalten eine hohe Brüstung und wirken etwas geschlossener. Sie bestehen aus hell gefärbten und gestockten Sichtbetonelementen und wirken repräsentativer. In beiden Fassaden sind außen liegende Sonnenschutz-Elemente mit Lichtumlenkung integriert, die auch im heruntergefahrenen Zustand Ausblicke nach außen wie durch einen Schleier ermöglichen. Ergänzt wird die Sonnenschutzanlage durch liegende Verdunkelungselemente.

Das Dach wird zum Teil begrünt und dient zur Aufnahme einer Photovoltaik-Anlage.

Westlicher Neubau:
Sporthalle, Technisch-Musischer Bereich

Der Neubau bildet den westlichen Endpunkt der internen Erschließungsachse. Die Spielebene der Sporthalle mit drei Spielflächen ist im Untergeschoss untergebracht und wird vom großzügigen, ebenerdigen zweigeschossigen Eingangsbereich aus über Treppen sowie einen Aufzug erschlossen. Der Eingangsbereich ist mit Galerien ausgebildet, so dass das natürliche Licht im ersten Obergeschoss über Lufträume bis in den Umkleidebereich des Untergeschosses geleitet werden kann. Von der ebenerdigen Eingangsebene kann man direkt auf die tiefer liegenden Spielebenen blicken; bei größeren Sportveranstaltungen können zusätzlich ausfahrbare Tribünen eingesetzt werden, die das Erdgeschoss mit dem Untergeschoss verbinden.

Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Eingangsbereich auf der Südseite ein Kraftraum. Auf der Nordseite sind die Abstellflächen für die Müllcontainer vorgesehen, die in unmittelbarer Nähe der Küche des Ganztagsbereiches der ehemaligen Stadtbücherei liegen.

Im zweiten und dritten Obergeschoss sind die Fachräume des technischen und musischen Bereiches untergebracht, sowie pro Geschoss jeweils vier Mehrzweck- bzw. Kursräume.

Wie beim mittleren Neubau, so ist auch hier die Fassadengestaltung der Unterrichtsräume mit einer Verkleidung aus hellen Blechelementen und warmfarbigen Paneelen offener gestaltet, während sich die Außenfassaden aus eingefärbten und gestockten Sichtbetonelementen etwas geschlossener präsentieren. In beiden Fassaden werden Sonnenschutz- und Verdunklungselemente integriert. Das Dach über dem dritten Obergeschoss wird begrünt und kann für die Aufnahme einer weiteren Photovoltaik-Anlage vorgesehen werden.


Bestehendes Schulgebäude:

Der denkmalgeschützte Schulbau bildet den östlichen Endpunkt der internen Erschließungsachse. Der Anschluss der filigranen Dachkonstruktion dieses Weges wird als Fuge ausgebildet, ohne das Gebäude zu berühren, und orientiert sich in Höhe und Breite an der Fassadenaufteilung der Bestands-Fassade. Weitere Eingriffe in das Gebäude – außer dem bereits beschlossenen Abbruch des Gebäudeteils C – sind nicht vorgesehen.


Ehemalige Stadtbücherei:

Das denkmalgeschützte Gebäude bildet zusammen mit dem U-förmigen Neubau die Platzkanten für den hofartigen Campus. Die neue Erschließung erfolgt direkt über den Campus, indem die Hausmeisterwohnung entkernt und als neuer, großzügiger Eingangsbereich ausgebaut wird. Weitere Eingriffe sind nicht vorgesehen, so dass auch hier der Solitär-Charakter des Gebäudes erhalten bleibt. Anstelle der bestehenden Hausmeisterwohnung kann durch die Anordnung von großzügigen Glaselementen eine Erweiterungsfläche für die Mensa geschaffen werden.

Außenbereiche und Schulgärten:

Mit dem Zusammenspiel der umgebenden Nachbarbebauung erhält das neue Gesamt-Ensemble der Schule städtebauliche Qualitäten mit klar gegliederten Außenräumen sowie menschlichen/kindgerechten Proportionen. Anstelle eines großen Schulhofs werden unterschiedliche Außenbereiche gebildet, die miteinander sowie mit den benachbarten Außenräumen verwoben sind und verschiedene Aufenthaltsqualitäten bieten.

Während der Schulhof des Bestands-Gebäudes sich räumlich nach Norden und Westen öffnet, ist der Campus des U-förmigen Neubaus zusammen mit der ehemaligen Stadtbücherei ein in sich geschützter Bereich, der mit den Funktionen des Neubaus verzahnt ist. Die Außenflächen im Süden des Schulgeländes mit ihren Sport- und Erschließungsflächen haben einen halb-öffentlichen Charakter, die Flächen im Norden hingegen sind mehr in sich gekehrt. Hier sind erlebnispädagogische Erfahrungsfelder wie Barfußpfad, Stationen für Gleichgewichtsübungen oder Klangräume in die Grünflächen integriert.

Die Außenbereiche werden mit Schulgärten durchzogen, die von den Schülern selbst gestaltet und gepflegt werden. Entsprechend den sprachliche Unterrichtsfächern können hier verschiedene kleine Themengärten ausgebildet werden: Ein japanischer Zen-Garten, ein englischer Garten, ein französischer Barockgarten. Auch Gärten zu anderen Unterrichtsfeldern sind möglich, wie ein Nolde-Garten für den Bereich Kunst oder ein Mendel-Garten / Jahreszeitengarten für den Bereich Biologie.
Schulhof

Schulhof

Eingang

Eingang

Modell

Modell

Modell

Modell

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3

Plan 4

Plan 4

Plan 5

Plan 5