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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2012

Wohngebiet "Gerkens Hof"

Anerkennung

Architekten Wannenmacher + Möller GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Thema des Entwurfs ist Wohnen in der Natur. Zu diesem Zweck werden insgesamt 17 Blöcke mit unterschiedlich vielen Wohneinheiten vorgeschlagen, die als Solitäre gleichmäßig über das Wett-bewerbsgebiet verteilt sind. Die Räume zwischen den Blöcken sind weitestgehend begrünt. Um den Wohnungen möglichst ungestörte Ausblicke u.a. auf den Wald im Südwesten zu ermöglichen, wurden die einzelnen Blöcke versetzt zueinander auf dem Gelände positioniert. Zudem schaffen sie mit ihrer jeweils leicht zueinander verdrehten Anordnung die Überbindung zwischen den Gewerbe-bauten im Westen und den Häusern des angrenzenden Wohngebiets im Osten.

Die Erschließung des Wettbewerbsgrundstücks für Kraftfahrzeuge erfolgt über eine von Süden nach Norden verlaufende Straße, die an ihrem südlichen Ende an die Spellerstraße angebunden ist. Der bewaldete Bereich wird dabei an der vorhandenen Unterbrechung durchquert. Von der Erschlies-sungsstraße führen an 2 Stellen nach Westen und nach Osten Stichwege zu den einzelnen Blöcken. Zwischen den Stichwegen im Westen befindet sich entlang der Erschließungsstraße ein Quartiers-platz, der als zentraler Treffpunkt für die Bewohner dient und zudem Spielflächen für Kinder bereithält. Zum Gewerbegebiet im Westen wird das Quartier durch einen 5 Meter hohen bepflanzen Lärm- und Sichtschutzwall abgeschirmt.

Die Wohnblöcke sind unterschiedlich groß und bestehen aus 3,4,6 oder 7 Wohneinheiten. Dabei nimmt die Größe der Wohnblöcke von Westen nach Osten ab und bildet so die Überleitung von den großflächigen Gewerbebauten zu den freistehenden Einfamilienhäusern des angrenzenden Wohn-gebiets. Bei den Blöcken umschließen die einzelnen Wohneinheiten jeweils einen zentralen Innenhof, der von den Bewohnern als kommunikativer Mittelpunkt gemeinschaftlich genutzt wird. Dabei soll es den Bewohnern überlassen sein, ob sie den Hof komplett oder nur zum Teil gemeinschaftlich nutzen oder in private Gärten parzellieren. Zur Förderung der Kommunikationsabsicht wurden die Wohnungen so ausgebildet, dass jede einzelne Fenster zum Innenhof aufweist. Trotz des Verbunds bietet jede Wohneinheit größtmögliche Privatheit nach innen. Und auch die nach außen zur Park-landschaft hin angeordneten Terrassen, für jede Einheit eine, sind vor Blicken aus den anderen Wohneinheiten geschützt.

Der südlich des bewaldeten Bereichs gelegene Block ist der größte. Er unterscheidet sich von den übrigen nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch sein Wohnangebot, da er auf drei Etagen Mietwohnungen vorsieht, von denen die kleinste ein aus nur einem Modul bestehenden Apparte-ment für Singles ist. Die Anordnung der Stellplätze erfolgt auf zweierlei Weise: Entweder auf gemeinschaftlichen Stellplätzen zwischen den Blöcken oder direkt am Block. Bei letzteren ist das Terrain soweit abgesenkt, dass die Einstellplätze unterm Block liegen und damit weitestgehend aus dem Blickfeld verschwinden.

Die Mehrzahl der Wohneinheiten generiert sich aus einzelnen, 6 mal 6 Meter großen Modulen über 2 Ebenen. Die kleinste Einheit besteht aus 2 Modulen (eins im EG, eins im OG) die größte aus 6 (drei im EG, drei im OG). Die Wohneinheiten lassen sich so individuell zusammenstellen. Beispielhaft wurden verschiedene Module entwickelt. Für das EG eines bestehend aus Eingang / Garderobe / Gäste-WC / Kochen / Essen, ein anderes bestehend aus Wohnzimmer / Treppe. Für das OG eines bestehend aus Elternschlafzimmer / Bad, eines aus Treppe / Kinderzimmer / Kinderzimmer und eines aus Bad / Luft-raum. Zudem lassen sich Zwischengrößen durch Module mit Lufträumen im OG bilden, wodurch die Vielfalt des Angebots noch vergrößert wird. Jeder Wohneinheit ist zudem noch ein großer, vom Haus abgerückter Abstellraum zugeordnet. Der resultierende Zwischenraum, von dem aus die einzelnen Wohneinheiten erschlossen werden, gestattet Ausblicke vom Innenhof in die umgebende Land-schaft. Der modulare Aufbau der Einheiten soll eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung der Blöcke ermöglichen. Unterstützt durch die unterschiedlich großen Blockstrukturen soll es den Bauwilligen erleichtert werden, eine ihren Bedürfnissen zugeschnittene Baugruppe zu finden und dabei ihre Wohneinheit im Verbund mit den anderen zu einem Block zu formen, der den städtebaulichen und architektonischen Vorgaben entspricht.

Das architektonische Konzept sieht die Ablesbarkeit der modularen Bauweise mit einer die einzelnen Wohneinheiten verbindenden gefalteten Dachlandschaft vor. Dabei bilden die Rücksprünge auf den Außenseiten der Blöcke geschützte Außenräume zur Aufnahme der den Wohneinheiten zugeord-neten Terrassen. Um die Blöcke trotz ihrer formalen Heterogenität zu einer Einheit und das Quartier insgesamt zu einem kohärenten Ganzen zu formen, wird für Wände und Dächer ein Material vor-geschlagen. Aus ökologischen Gründen soll dabei Holz zum Einsatz kommen. Um jedem einzelnen Block trotz des allen Blöcken gemeinsamen Fassaden- und Dachmaterials eine eigene Identität zu geben, sollen die Durchgänge in die Blöcke farblich abgesetzt werden. Dabei wird für jeden Block eine spezifische Farbe vorgeschlagen, die sich von denen der anderen Blöcke unterscheidet.