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Mehrfachbeauftragung | 02/2012

Neubau Bewegungskindertageseinrichtung

1. Rang

herrmann+bosch architekten

Architektur

gla | gessweinlandschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mehrfachbeauftragung
Bewegungskindertageseinrichtung Sachsenheim


Erläuterungsbericht



Städtebau

Die Baumasse der neuen Kita wird als städtebauliche Ergänzung des nördlich gelegenen Schul- und Sportareals vorgeschlagen. Mit einer weiteren baulichen Nutzung (z.B. spätere Erweiterung) an der Ostseite der Flurstücke könnte das gesamte Areal mit öffentlichen Bauten zukünftig seinen städtebaulichen Abschluss gegenüber der im Flächennutzungsplan vorgesehenen Wohnbebauung finden.

Über die Fortführung des Nord-Süd verlaufenden inneren Erschließungsweges des Schul- und Sportzentrums bis zur neuen Kita könnte die städtebauliche Einbindung der Kita in Zukunft verstärkt werden und eine wünschenswerte Vernetzung mit den vielfältigen Nutzungsangeboten in Hallenbad, Sporthalle und im Sportvereinszentrum ermöglicht werden.

Wegen des schmal bemessenen Grundstücks ist es nahe liegend, das Gebäude möglichst nahe an der Nord-Ostgrenze anzuordnen, um auf der Süd-Westseite, im Vorfeld der Themen- und Gruppenräume, genügend besonnte Freifläche zu erhalten.

An einem - durch Bäume und Grünstreifen gegenüber dem Verkehr der Oberriexinger Straße geschützten - Vorfahrts- und Parkierungsbereich liegt der großzügig überdachte Eingang zur Kita. Hier, im Schutz des Vordachs, können vorher Kinderwagen, Dreiräder etc. im dafür vorgesehenen Raum abgestellt werden.




Gebäude

Grünes Zimmer als gemeinschaftsbildende Mitte

Als Grundidee für die Struktur der Kita wird ein zentrales Atrium – das „Grüne Zimmer“ mit blühendem Kirschbaum vorgeschlagen. Diese gemeinschaftsbildende Mitte schafft einen belichteten Orientierungspunkt für die klar gegliederten Nutzungsbereiche. Angelagert an diesen verglasten Luftraum ist die Haupterschließungstreppe, die die beiden Ebenen räumlich und optisch miteinander verbindet – das Erdgeschoss mit Kindergarten, Gemeinschaftsbereich, Verwaltung und Familienzentrum mit dem geschützten Kleinkindbereich im Obergeschoss.

Die um das Atrium und den bespielbaren Kern (Zauberwürfel) herum geführten Erschließungswege werden durch räumliche Gliederungen und vielfältige Blickbeziehungen zu erlebnisreichen, lichten Spiel- und Bewegungsflächen.

Durch schottenartige Stellung raumhoher Holzprofile als Raumabschlüsse mit teils verglasten, teils geschlossenen Ausfachungen, lassen sich in Flurtrennwänden und Fassaden der Gruppen- und Themenräume Nischen und Einbauten unterschiedlicher Formate gestalten. Ein Spiel der Maßstäblichkeit und des Übergangs von Innen und Außen entsteht.

Podestartige Einbauten unterschiedlicher Niveaus mit Treppen, Stufen und Rampen bieten in einigen Räumen phantasievolle Bewegungs- und Spielangebote. Das attraktive Wechselspiel mit überraschenden Blickbeziehungen zwischen Innen und Außen stellt intensive Bezüge zur Umgebung und den verschiedenen Freibereichen her.
Die Flurachsen setzen sich in den Wegebeziehungen des Außengeländes fort - Innen- und Außenraum gehen so scheinbar ineinander über.
Im Erdgeschoss entsteht durch den Zusammenschluss von Mehrzweckraum, Essbereich, Foyer und „Grünem Zimmer“ eine große Aktionsfläche, die für Veranstaltungen genutzt werden kann.


Konstruktion und Material

Die konstruktiven Elemente (Wände, Decken, Dächer) sind als vorgefertigte, die Bauzeit verkürzende, großformatige Brettsperrholzplatten vorgesehen.

Über die baulichen Passivhausstandards für eine energetisch hocheffiziente Gebäudehülle hinaus werden weitere Maßnahmen vorgeschlagen:
- Lehmputz an Wänden und Decke (Raumakustik, Speichermasse, Pufferung von Lastspitzen)
- beweglicher, außen liegender Sonnenschutz
- kompakte Baukörperform und optimale Tageslichtbedingungen

Die verglaste Fassade wird als raumhohe Pfosten-Riegel-Konstruktion mit unterschiedlich hohen horizontalen Riegeln ausgeführt. An den geschlossenen Wandflächen besteht die wetterschützende Hülle aus einer hinterlüfteten Holz-Lamellenstruktur.

Energiekonzept

- Beheizung über Fernwärmeanschluss mit niedrigem Primärenergiefaktor
- Mechanische Minimallüftung über dezentrale Lüftungsgeräte an den Decken der Sanitärräume
- Niedertemperatur-Fußbodenheizung mit raumweiser Regelung
- PV-Anlage auf der Dachfläche (optional)
- Zisterne zur Sammlung von Dachflächenwasser für Gartenbewässerung und WC-Anlagen
Innenhof

Innenhof

Lageplan

Lageplan

Ansicht / Schnitt

Ansicht / Schnitt