AIV-Schinkel-Wettbewerb 2012 - Ideale Realitäten

Unter dem Motto „drei Linien und ein Punkt“ wurden unterschiedliche Möglichkeiten analysiert, eine Verbindung zwischen den Wettbewerbsgebieten sowie einen Aufenthaltsort zu gestalten. Die Anbindung über die Südspitze der Vorderkappe schien hier aufgrund der repräsentativen Lage als die gestalterisch wertvollste Lösung. Bereits während der ersten Entwürfe entstand die Idee, die Brücke mit dem Gästehaus zu verbinden. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Brückenentwurfs wurden verschiedene Brückentypen in Erwägung gezogen. Aufgrund der kleinteiligen, sich an der Topographie orientierenden Gestaltung des Gästehauses sollte auch die Brücke einer flachen Form folgen. Erste Entwürfe zu Schrägseil- oder Fachwerkbrücken wurden daher nicht weiter betrachtet. Eine Trogbrücke erschien als passende Entsprechung zum Gesamtkonzept.

Die zackige Formsprache der Splitterbebauung spiegelt sich in den Ansichten und im Grundriss der Brücke wieder. Unterschiedlich stark ausgeprägte Voutungen in den Hauptträgern und zwei asymmetrisch anschließende Aufgänge, die sich wie Ellbogen gegen die parallel verlaufenden Uferkanten der Havel stemmen, lassen die Brücke dynamisch, schlank und elegant wirken. Das westliche Widerlager der Brücke befindet sich an der Außenkante des Gästehauses, die Form der Brücke verschmilzt an dieser Stelle mit der Architektur des Planungsgebietes.
Für Fußgänger und Radfahrer ergeben sich so mehrere Erschließungsmöglichkeiten sowohl über das Gästehaus, als auch über die seitlichen Aufgänge.