modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 07/2012

Neues Bauhaus-Museum

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell

Anerkennung

Preisgeld: 9.666 EUR

hks architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

KONTEXT – GRAMMATIK - ARCHITEKTUR

ERINNEREN I Weimar – Schnittpunkt von Kultur- und Zeitgeschichte I
IDEE I Bauhaus - Form und Werk als Ganzes I OXYMORON I 1919 tabubrechend, verlangt die Ausstellung ein radikales Konzept I ORT I Befreiung der historischen Schicht I LESEN I Eine Adresse wird formuliert - tektonisch die urbane Situation geklärt I ENTDECKEN I Eingang und Übergang zugleich - Räumlich erlebt und räumlich gefasst I LOSLASSEN I Flucht vor der Monotonie I GEHEN I Flanieren durch den Raum I SEHEN I Einblicke, Durchblicke, Ausblicke I FLIESSEN I Veränderungen selbst bestimmen I VERMITTELN I Begegnungsräume und Interaktion I ERFAHREN I Ein Möbel als Rückgrat - Fundus und Kredenz zugleich I BEGEISTERN I Erlebnisse kreieren I TRÄUMEN I NACHSCHWINGEN I Resonanz beim Parkspaziergang I KULTIVIEREN I Eine Idee wird geschärft
KOMPRIMIEREN I VERANTWORTUNG I ein PLUS-ENERGIE MUSEUM
KRISTALLISIEREN I Etwas Neues entsteht I

Architektur, hks

Prof. Ulf Hestermann, Architekt & Stadtplaner
Michael Rommel, Architekt & Bauingenieur
Marco Schlothauer, Architekt & Energieplaner
Thomas Weiß, Architekt
Daniel Wöffen, Architekt
The Trung Le, M.A. Architektur
Steven Neukirch, B.A. Architektur
Martin Werner, B.A. Architektur
Boris Becker, B.A. Architektur

Landschaftsarchitektur:
Stefan Dittrich, plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt

Museumsplanung und Ausstellungsgestaltung:
HG Merz, hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart

Haustechnik – Energiekonzept:
Martin Deutschmann, HKL Ingenieurgesellschaft GmbH, Erfurt

Akustik:
Dr. Gerald Knaust, ITA Ing.-Gesellschaft für technische Akustik, Weimar-Legefeld

Visualisierung:
Matthias Rommel, Netzhaut CG, Weimar
Torsten Hanel + Sebastian Einicke, visualcore GbR, Erfurt

Modellbau:
Lars Bucki, Objects architekturmodellbau & design, Erfurt

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektur
Die konsequente Rücknahme der Architektur und die (abstrahierte) Bauhaus-Aussage als Idee, verbunden mit einem „Bauhaus-Erlebnis-Angebot" mittels innovativer Publikumsführung, überzeugt genauso wie die Ausschließlichkeit, mit der sich das Gebäude über den Park dem Betrachter eröffnet und diesen auf die gesamte Grundstücksüberbauung projeziert. Dabei werden Natur und Bildung in idealtypischer Form in diesem Entwurf verschmolzen. Die Neutralisierung aller Störpotenziale (Verkehr, Tageslicht) als potentielle Quellen von Fehlinterpretationen (der Exponate), verbunden mit einer Minimierung von „Angriffsflächen" (Vandalismus), sowie die Möglichkeit, das Gebäude insgesamt durch begehbare, begrünte Dachflächen zu erfahren, eröffnen multifacettale Erlebnisdimensionen, die dem vorgestellten Modell solitären Charakter verleihen. Dem Genius Loci wird mit der demonstrativen Abwendung vom „Gauforum" Rechnung getragen. Das zukunftsgerichtete Energiekonzept, das in seiner Besonderheit ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal beansprucht, rundet das Gesamtbild überzeugend ab.

Stellungnahme
Das vorgestellte Konzept überzeugt durch sein radikal ökologisches Angebot (PLUS-ENERGIE-MUSEUM) sowie die Neuinterpretation des künstlerischen Tabubruchs des Bauhauses 1919: Es bietet eine virtuelle Sichtschneise zum Thema Zukunft des Bauhauses an. Überzeugend ist ferner die Tatsache, dass der gesamte zur Verfügung stehende Baugrund in die architektonische Gestaltung einbezogen wurde.

...

Klima/Nachhaltigkeit/Boden
Der eingegrabene Baukörper verspricht Klimastabilität und einen geringen Einfluss von äußeren Störgrößen. Zudem werden die Transmissionsverluste begrenzt und geringe Energiebedarfswerte erreichbar. Dennoch bleibt das Tageslicht erlebbar. Mit der Arbeit wurde ein umfassendes Klimakonzept vorgelegt, das über eine Biodiesel-BHKW und die energetische Nutzung des Asbachkanals zur freien Kühlung regenerative Anteil nachweist.
Nachteilig wird die fließende Verbindung verschiedener Funktionsbereiche gesehen, eine klimatische Trennung erscheint nicht möglich. Zahlreiche Durchdringungen und Beanspruchungen erschweren die Abdichtung im Bereich der Decke. Ökologisch wird ein hoher Aufwand für die umfangreichen Erdarbeiten kritisch angemerkt, zu dem entsteht ein zusätzlicher Aufwand für die Entsorgung des belasteten Erdaushubs. Zur Sicherung des Betriebs ist ein hoher Technikaufwand mit entsprechendem Wartungsaufwand notwendig.
Die Überplanung -der Monitoring-Messstellen (KB 3, KB 5 und KB 6) kann durch Neubau von Messstellen kompensiert werden. Der Entwurf gründet sehr tief und grenzt sehr dicht an den Verlauf des verrohrten Asbach. Bei der weiteren Planung sind dieser geringe Abstand und ggf. vorhandene Lageungenauigkeiten des Asbachs zu beachten.
Der Entwurf definiert die durch Aufschüttung des Asbachtales im Zuge der Bebauung mit dem „Gauforum" entstandene Hangkante als nördlichem Abschluss des Weimarhallenparkes neu und macht so den um 1940 erfolgten Bruch mit der bis dahin historisch gewachsenen Situation radikal deutlich. Er eröffnet die Chance, das derzeit in „zweiter Reihe" liegende Gartendenkmal wieder stärker öffentlich wirksam werden zu lassen und leitet zudem auf das zu diesem Park gehörende ehem. Gärtnerwohnhaus über. Keine denkmalpflegerischen Bedenken.
Neues Bauhaus-Museum _ Pläne 1+2

Neues Bauhaus-Museum _ Pläne 1+2

Neues Bauhaus-Museum _ Pläne 3+4

Neues Bauhaus-Museum _ Pläne 3+4

Neues Bauhaus-Museum _ Entwurfskonzept

Neues Bauhaus-Museum _ Entwurfskonzept

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell Blick von West

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell Blick von West

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell Einbettung Park

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell Einbettung Park

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell, Haupteingang Stadtplatz

Neues Bauhaus-Museum _ Wettbewerbsmodell, Haupteingang Stadtplatz