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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2012

Neubau Wohnanlage Goethestraße

Anerkennung

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

RENDERBAR 3D Visualisierung

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebau – Urbanisierung und Gliederung
Das städtebauliche Umfeld der Wohnanlage an der Goethestraße ist durch eine in Schnitt und Grundriß relativ kleinmassstäbliche und gestaffelte Blockrandbebauung charakterisiert. Dies erscheint zunächst als Gegensatz zur Großmasstäblichkeit der vorliegenden Planungsaufgabe, bildet beim vorliegenden Projekt jedoch den entwurflichen Ausgangspunkt der Überlegungen.
Die baulichen Volumen des Neubaus knüpfen an die vorhandene Massstäblichkeit an und sind in Grundriss und Aufriss plastisch gegliedert. Die Vor- und Rücksprünge entlang der Goethestraße, sowie eine Höhenstaffelung der Baukörper gewährleisten eine gute Einfügung in die Umgebung, die Schließung des Blockrandes führt zur gewünschten Urbanisierung des Quartiers. Zudem erlaubt die volumetrische Staffelung einen flexiblen Umgang mit der topographischen Situation.
Die Baumaßnahme gliedert sich drei Baukörper:
1.Ein Ergänzungsbau an der Kaiserstraße vervollständigt das Bestandsgebäude Nr.83, im EG findet sich ein Laden, in den Obergeschossen sind Eigentumswohnungen mit optionalen Büroflächen für Existenzgründer im Hinterhaus (Arbeiten und Wohnen)
2.Südlicher Gebäuderiegel an der Goethestraße: Hier sind erdgeschossig Ladenflächen untergebracht, in den Obergeschossen finden sich Eigentumswohnungen. An der Kreuzung Goethestraße / Kaiserstraße wird ein kleiner Stadtplatz geschaffen, der von den Ladenflächen belebt wird
3.Nördlicher Gebäuderiegel an der Goethestraße: Hier sind Mietwohnungen über alle Geschosse untergebracht
Die Häuser erhalten, der Situation entsprechend, zwei sehr unterschiedlich ausgebildete Fassaden zu Straße und Hof. Zum Stadtraum hin zeigen sich die Gebäude als massive Volumen mit Lochfassade und Fensterläden, während zum Hofraum hin eine durchlaufende Balkonschicht variabler Tiefe vorgelagert ist. Der südliche Baukörper an der Goethestraße formuliert eine deutlich ablesbare Sockelzone für die gewünschten Gewerbeflächen.
Ein entscheidendes Entwurfsmerkmal sind die verbleibenden Fugen zwischen den 3 Baukörpern. Sie erlauben, trotz der volumetrischen Schließung des Blockrands eine Querung des Blocks durch die Fußgänger entlang eines ruhigen und begrünten Terrassenwegs.
Die Tiefgarage wird über die vorhandene Zufahrt von der Friedhofstraße erschlossen, so dass hier keine Beeinträchtigung der Wohnqualität vorliegt. Die Tiefgarage soll natürlich gelüftet werden, entsprechende Lüftungsauslässe sind in die Freianlagen eingearbeitet.
Eine Realisierung in Bauabschnitten kann entsprechend der oben aufgeführten 3 Baukörper von Süden nach Norden erfolgen, wahlweise könnte die südliche Hälfte des 2.Baukörpers auch dem 1.Bauabschnitt zugeschlagen werden.

Freianlagen – Grüne Terrassen entlang des Weges
Der Hof des Gebäudeensembles schließt die Freiflächen der Bergstraße 35 und der Friedhofsstraße 10 und 12 ein. Der Block wird in Nordsüdrichtung entlang der Neubauten für Fußgänger erschlossen und spiegelt mit einer Abfolge von Hofterrassen das Thema der neuen Bebauung wider. Die Terrassen unterscheiden sich im Grad der Intimität, bedingt durch ihre jeweilige Größe und unterstützt durch die Gestaltung.
Im Süden befindet sich zunächst ein kleiner geschützter Spielbereich im Hof der Eigentumswohnungen des ersten Bauabschnitts. Auf der nördlich angrenzenden Terrasse wird ein Aufenthaltsbereich mit Sitzgelegenheiten für eine gemeinschaftliche Nutzung und als Nachbarschaftstreff angeboten. Zwischen den Eigentumswohnungen und dem dritten, nördlichen Bauabschnitt weitet sich der Hof und bezieht die Bestandsgrünfläche ein. Sie wird mit Gehölzpflanzungen zum Nachbargrundstück hin eingefasst und bietet als gemeinschaftlicher Garten auch Möglichkeiten zum freien Spiel und Aufenthalt im Grünen. Das Dach der bestehenden Tiefgarage schließt über einen geringen Höhensprung an den in Nord-Süd Richtung verlaufen Erschließungsweg an. Die große zuvor eintönige Fläche wird mit einem leicht erhöhten Plateau in der Wiesefläche gegliedert. Auf dem Plateau lädt neben Spielangeboten auch ein in einem Hochbeet mit Sitzkante eingefasster Kleinbaum (z. B. Judasbaum - Cercis siliquastrum) zum Aufenthalt ein.
Alle Gebäudezugänge zum Hof sind über den Erschließungsweg bzw. zwischen den Gebäuden hindurch höhengleichen an den Straßenraum angeschlossen oder schließen wie im Fall des zweiten Zugangs von Süden über eine barrierefreie Rampe daran an.
Der Erschließungsweg wird in hellem Asphalt angelegt. Im westlichen Teil wird der Hof grüner, als Rasenfläche gestaltet. Besondere Bereiche wie Spielflächen, und der Nachbarschaftstreff erhalten eine wassergebundene Decke.

Wohnen – Robuste Struktur und Individuelles Wohnen
Die Erschließung der Wohngebäude folgt dem wirtschaftlichen Prinzip des 3-Spänners. Die Treppenhäuser sind straßenseitig entlang der Goethestraße aufgereiht. Im Erdgeschoss ist von jedem Treppenhaus ein direkter Zugang zum Gartenhof möglich. Jedes Haus verfügt über einen Kinderwagen / Fahrradraum im Zugangsbereich.
Die Anhebung des Erdgeschosses um einige Stufen sichert die Privatheit der Bewohner und erlaubt im Sockelbereich eine unauffällige Querlüftung der darunterliegenden Tiefgarage, die Barrierefreiheit ist durch einen Aufzug sicher gestellt.
Sämtliche Wohngrundrisse sind individuell entworfen, so dass ein sehr breit gefächertes Wohnungstableau für unterschiedlichste Bewohnerwünsche gegeben ist. Nahezu alle Wohnungen binden von Osten nach Westen durch, der Volumenversatz der Gebäude erlaubt zusätzlich reizvolle Blickbezüge über die Diagonale. Die großen Wohnungen an den Gebäudeenden profitieren von einer zusätzlichen Belichtungsseite. Die Küchen sind in der Regel so angeordnet, dass sie wahlweise offen oder abgetrennt ausgeführt werden können.
Die Wohnräume sind in der Regel zur Hofseite im Westen orientiert. Über die gesamte Breite jeder Wohnung ist hier ein Balkon vorgelagert, der in seiner Tiefe variiert und somit individuelle Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Die Balkonbrüstungen sind im Aufenthaltsbereich massiv (Geborgenheit / Sichtschutz) und im übrigen Bereich transparent (maximale Tageslichtausbeute) ausgebildet.
Durch die Höhenstaffelung der Gebäude ergeben sich für die Penthauswohnungen in der obersten Etage großzügige Dachgärten auf den darunterliegenden Dachflächen – Ein Stück privates Grün inmitten der Stadt.
Kellerräume und Tiefgaragenstellplätze sind jeweils unmittelbar den Treppenhäusern zugeordnet, auch hier ist eine abschnittsweise Erstellung möglich.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Aufsichtsplan

Aufsichtsplan

Erdgeschoss - Regelgeschoss - Dachgeschoss

Erdgeschoss - Regelgeschoss - Dachgeschoss

Schnittansicht

Schnittansicht

Hofansicht - Straßenansicht

Hofansicht - Straßenansicht

Visualisierung

Visualisierung

Detail Hofansicht

Detail Hofansicht

Hofansicht

Hofansicht