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Offener Wettbewerb | 10/2011

Bundesgartenschau Heilbronn 2019

1. Preis

SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

Machleidt GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Jens Gehrcken - visualisierung+architekturfotografie

Visualisierung

Erläuterungstext

Mitarbeit:

Sandra Ballerstedt, Elena Emmerich, Sophie Holz, Britta Horn, Frederica Jambor, Maja van der Laan, Frederike Müller, Maja Neumann, Burkhard Paetow, Henning Pagels, Ole Saß, Christoph Schimetzky

Visualisierung:

Jens Gehrcken, Berlin
Matthias Grobe, Berlin


Fließende Landschaften. Landschaft im Fluss.
Mit dem Projekt der Bundesgartenschau gewinnt Heilbronn die Chance seine fragmentierte Fluss-landschaft in einem neuen Zusammenhang zu interpretieren. Vier „fließende“ landschaftliche Bänder umflechten die Ufer von Neckar und Neckarkanal. Sie stärken das Kontinuum des Flussraums und helfen die Zäsuren zu überwinden. Sie entstehen durch das Weiterdenken, und durch diszipliniertes Verknüpfen vorhandener Ansätze. Das Ergebnis ist das atmosphärisch konzentrierte Erleben von Landschaft in einem komplexen Stadtkörper.

Der Reliefpark verknüpft mit seinem expressiven Erdarchitekturen die erweiterten Deichkörper über den Sportanlagen über die Theresienwiese mit dem Landschaftsgrat an Hafenpark und Neckarknie zum landschaftlichen Rückgrat am Kanal. Aspekte des Hochwasser- und Lärmschutzes laden zum Ebenenwechsel ein und werden in ein skulpturales Thema überführt. Die bestehenden Funktions-felder werden in ein neues soziales Gefüge gebracht.

Im Stadtteppich wird bereits 2019 der künftige Stadtgrundriss der Quartiere Neckarbogen und Wohlgelegen ausgerollt. Die stringenten städtebaulichen Komponenten werden als moderne Parklandschaft auf Zeit interpretiert, die sich in die Zukunft richtet und ihre klare kompositorische Sprache mit dem Themenfeld der „lernenden Landschaft“ verknüpft.
Der Neckarpark mit den Neckarinseln bildet demgegenüber eine städtischen Idylle mit romatischen Partien und fließenden Raumbildern die mit ihren baulich-technischen Intarsien ein neu ausbalanciertes Spannungsverhältnis eingeht.
Im Gartenland Böckingen werden vier vergessene Orte zu neuem Leben erweckt und miteinander verknüpft. Jeder für sich ist ein Ort mit Eigenschaften, zusammen stehen sie für die Entfaltung von einer Gartenkultur des genauen Hinsehens.
Aus einer losen Abfolge von unterschiedlichen Raumtypologien kristallisieren sich so stimmungs-volle „Flows“ von Orten, die nach landschaftlichen Prinzipien geordnet werden. Nach Morpholo-gie, Materialität, Nutzung und Atmosphäre . Diese zeichnet sich als sinnlich erfahrbare Linie ab.
Landschaften am Wasser: Das Konzept der Klärung und Konzentration verstärkt die Wirkung des verzweigten Wassersystems und korrespondiert mit ihm: Dem Neckarkanal als intensiv genutztes Gewässer mit seinem angrenzenden Gürtel aus Industrie wie auch mit den idyllisch erscheinenden Altarmen. Die neuen Räume orientieren sich atmosphärisch und räumlich systematisch am Wasser.

BUGA [2019]
Landschaft im Fluss: Freiraum als Prozess oder Lernende Landschaften
Für die Bundesgartenschau bedeutet das Herausarbeiten der kontrastierenden Parkbänder ein herausragendes Potential. Die Vielfalt unterschiedlicher Kulissen bringt Besuchern und Ausstellern eine abwechslungsreiche Folge von Szenerien und Stimmungen. Nicht eine dominierende „Hand-schrift“ prägt die Schau sondern auf sich selbst konzentrierte, authentische Teilräume.
Was kann aber das übergreifende Leitmotiv einer solchen Schau sein? Was kann eine Stadtbaustelle dieses Ausmaßes erzählen? Wie können wir heute voraussehen welche Themen 2019 die Diskussion bestimmen, scheinen wir doch im Sinne der Nachhaltigkeitsdiskussion vor einem Um-bruch unseres Landschaftsverständnisses zu stehen?

Es wird vorgeschlagen, auf allzu gegenständliche Themensetzungen zu verzichten und den Verän-derungsprozess selbst in den Mittelpunkt der Erzählungen zu stellen. Unsere Landschaften sind nichts Statisches, sondern Ergebnis einer fortdauernden Gestaltungs- und Aneignungsgeschichte. Sie befinden sich in einem ständigen Fluss und mit etwas Optimismus lässt sich behaupten, dass sie einen menschlichen Lernprozess dabei begleiten, dass unsere Landschaften mit uns lernen. 2019 ist vielleicht ein guter Zeitpunkt um von diese Veränderungsprozesse zu erzählen und zu helfen Landschaft lesen zu lernen. Und das sich verändernde Heilbronn ist vielleicht ein besonders geeigneter Ort dafür.

Band 1 – Der Stadtteppich Wohlgelegen und Neckarbogen
Der Raum
Neckarbogen und Wohlgelegen
Zwischen Altneckar und Kanalhafen entsteht nach 2019 eine konsistente städtische Struktur die Heilbronn über die Gewässer hinweg zusammenführen wird. Im Hinblick auf die klare städtebauliche Struktur mit erheblichen Dichten ist der Freiraum eng mit den baulichen Strukturen verwoben und bestimmt von einer gewissen Stringenz und Urbanität.

Im Mittelpunkt der Dreiecksfigur auf dem Fruchtschuppenareal steht der Stadthafen (Marina) mit seinen Promenaden auf Stadt- und Wasserebene. Es wird vorgeschlagen, die Ebenenwechsel differenziert auszubilden: Die tags- und abends gut besonnte Ostseite wird mit einer durchgängigen Treppenlandschaft aus Stein- und Rasenstufen gestaltet, sie wird zum Zuschauerrang des Hafens. Die Südseite wird demgegenüber barrierefrei mit Rampenläufen und stichartigen Treppen verknüpft. Auf der unteren Promenadenebene, also in unmittelbarer Nähe zu Wasser und Booten, entsteht der dreieckige bewirtschaftete Hafenplatz. An ihn angebunden ist der abschließbare Hauptsteg (als Schwimmsteg) der sich in die Liegestege verzweigt.
Das Prinzip der zweigeschossigen Promenaden wird bis zum Neckar durchgeführt und prägt auch die landschaftlichen Höhepunkte am Altneckar mit den Einmündungen der Stiche. Die gebauten Uferköpfe sind dabei mit markanten Kaimauern (mit Sandsteinverkleidung) konturiert. Das Umfeld der Reederei Schwaben mit dem großen Biergarten ist dabei mit den Bestandsbäumen, den He-cken und bewachsenen Wänden deutlich grüner gestaltet.
Der neue Park am Altneckar wird als Wiesenpark interpretiert. Er hebt sich vom bestehenden Neckarpark durch seine offene klare Struktur ab, die deutlich mit dem neuen Quartier korrespondiert. Die punktuell von Baumgruppen flankierte Uferpromenade ist mit Wegestichen an die Siedlung angebunden. Aus dem Höhensprung zum Neckar werden steingefasste Rasenterrassen als wohnungsnahe Aufenthaltsräume entwickelt, die den Wiesenraum am Wasser flankieren. An der neuen Bleichinselbrücke an der alten Schleuse verspringt die Terrassierung zum Ufer hin und an der Siedlungskante entstehen intensive Spiel- und Sportangebote.
Neckar_Habitat: Zwischen dem Fruchtschuppenareal und Wohlgelegen wird die Figur des nördlichen Hafenbeckens zum Initial einer völlig konträr ausgerichteten landschaftlichen Fuge: Das Ha-fenbecken (als zentrale Regenwasservorflut) wird mit dem nördlich anschließende Neckarufer zum zusammenhängenden Naturraum. Die Lebensräume des Flussufers, der Altarme, wie auch der temporären Gewässer mit Bruchwaldfragmenten, Schilfufern und Feuchtwiesen prägen auf einer Länge von einem Kilometer Naturerleben mitten in der Stadt aus. Das Habitat ist zurückhaltend mit einem linearen Steg erschlossen. Es entstehen spannungsreiche Gegensätze zur Urbanität der neuen Quartiere, zur städtischen Strenge des Stadthafens. An der Reederei Schwab sind Hafenbecken und Neckar mit einer schilfbewachsenen Wassertreppe miteinander verknüpft. Sie dient als Wasserausgleich bei hohen Wasserständen, vielleicht auch als Demonstrationsobjekt für die Funk-tionsweise eines Pumpspeichers.
Im Norden finden die natürlichen Uferräume des Habitats wie auch die höher gelegene Uferstraße ihren Endpunkt in einem markanten hafenartigen Einschnitt. Das Thema der Hafenplätze wird als wiederkehrendes Motiv auch in Wohlgelegen aufgegriffen und es wird vorgeschlagen, ihn mit der neuen Brücke und dem Blick auf die Helling des Wasseramtes zu verknüpfen.

BUGA [2019]
„Landschaft lernen: Labor für neue Freiräume“
Das Herzstück der Buga 2019 bildet eine eindrucksvolle Stadtbaustelle im Schwebezustand. Diese Besonderheit wird aufgegriffen um am Neckarknie und in Wohlgelegen als Laborzone, als Landschafts-Expo zum Thema der Landschaftsveränderung im Zeitalter der Nachhaltigkeit aufzufassen.
Im Neckarknie stehen dabei die urbanen Freiräume und städtebaulichen Fragen, während in Wohlgelegen die Entwicklung der Landschaft im Vordergrund steht. Die Straßen- und Platzräume der künftigen Siedlungen sind dabei schon angelegt, die Baustrukturen prägen sich in Teilen bereits in den Gartenstrukturen aus.
- Parkteppich Neckarknie: Entwicklung eines robusten räumlichen Musters aus Gärten und „Quartieren“ auf dem künftigen Stadtgrundriss. Stadtbaumschule Heilbronn: „Quartiere“ bestehen aus Baumschulkulturen jeweils einer Baumart, im Mittelpunkt stehen Arten die dem künf-tigen Stadtklima angepasst erscheinen. Die Bäume werden von Baumschulen und / oder der Stadt aufgeschult und werden in künftigen Stadtstraßen und Freiräumen der Stadt verpflanzt;
- Spiellabyrinth: Der Südflügel besteht aus labyrinthischen Gräsern und Strauchpflanzungen in die temporäre Spielorte und Gärten eingelagert sind;
- Bürgergärten: Neben den klassischen Themengärten werden in diesen Geweben Gärten von Bürgergruppen, Vereinen und Institutionen gezeigt. Die Gärten werden vorab kommuniziert und anhand eines Rankings ausgewählt, z.T. von den Gruppen selbst umgesetzt;
- Stadtquartier: Der fertig gestellte Ostflügel wird als Mustersiedlung der Nachhaltigkeit – aufgezeigt wird, welche Art von Baukultur und welche Wohnqualitäten möglich sind;
- Veranstaltungsschwerpunkt an der Marina mit kleiner Schwimmbühne und Gastronomie;
- Das „Habitat“ wird als gewässergeprägter Naturraum aufgezeigt, erläutert und stellt einen Ge-gensatz zur „gemachten“ Landschaft dar;
- Kulturschollen Wohlgelegen: Die Entwicklung der Kulturlandschaft in den letzten und vielleicht nächsten Jahrhunderten wird anhand eines statistischen Patterns aufgezeigt: Größe der Schollen (aufgefüllter Boden) stellen die Größe der bewirtschafteten Schläge nach, die gezeigten Kulturen die Mengenanteile der wichtigsten Arten; dazwischen ein wenig Nutz- und Streichelzoo, Landschaftsveränderung wird sinnlich greifbar;
- Follies: Wege und Irrwege. Nicht alles was heute nachhaltig scheint, wird sich 2019 als solches bestätigt haben. In den leichten Zeltarchitekturen werden die wichtigsten Wendepunkte der Landschaftsentwicklung durchaus mit einigen kuriosen und tragischen Fehlentscheidungen dar-gestellt.
- Die ABX-Halle wird als Blumenhalle genutzt, sie wird unter der Bleichinselbrücke hindurch angebunden. Als Zwischennutzungen bieten sich neben einer Markthalle auch Trendsportarten wie Klettern, Skaten, BMX-Trails an;
- Mediterrane Gärten und Weinkulturen auf Geländeschollen nach Norden.

Band 2 – Neckarpark mit Neckarinseln und h.i.p.-Forum
Der Raum
Die Insellandschaften mit den technischen Schleusenbauwerken und der Experimenta umschließt die attraktiven Abschnitte des Altneckars mit dem Wilhelmshafen und den kleinen Inseln einschließlich der Großen Bleichinsel mit Hallenbad, Eis- und Rollsporthalle. Sie zusammen sind landschaft-lich geprägt und durch den gewachsenen Altbaumbestand charakterisiert. Die Raumbildung ist frei, die Parks werden mit einem netzartig schwingenden Wegesystem erneuert. Zu den grünen Ufersäumen ergeben sich spannungsreiche Lichtungen die den Bezug zum Wasser herstellen.
Einen eindrücklichen Kontrast zu den Idyllen bilden die technischen Bauwerke und Einrichtungen: die Schleuse, das denkmalgeschützte Kraftwerk der ZEAG und die Experimenta öffnen auch für die Besucher der BUGA die Türen.
Im Bereich des Quartiers h.i.p.-Forums ordnen sich die Wege dann der städtebaulichen Strukturen unter, Dichte und Urbanität nehmen zu, es bildet sich ein Uferweg aus, der in Teilabschnitten bis zur Wasserkante ausgebaut ist. Der bestehende Hafen mit der Slipfläche wird zum Mittelpunkt des Quartiers. Baumbestandene Promenaden und Haine verknüpfen die Siedlung mit der Uferkante. An der neuen Gottlieb-Daimler-Straße setzt ein grüner Baumfilter die Parkansicht des Neckarparks als verbindendes Element fort.

BUGA [2019]
„Behutsame Balancen: Die Stadt und ihre Paradiese“
Der Neckarpark steht für das klassische Bild der paradiesischen Gegenwelt in der Stadt. Dieses Bild wird verstärkt in der üppigen pflanzlichen Gestaltung und der malerischen Grundhaltung in der aber immer wieder die technischen Relikte als Gegenpole inszeniert werden. Den Besuchern soll dabei der behutsame Prozess vor Augen geführt werden die zur Entstehung des Neckarparks geführt hatte und der mit der Verlegung der Kranenstraße seinen wichtigsten Höhepunkt erreicht.

- Stauden- und Gehölzpflanzungen mit Geophyten unterstützen Stimmung und Blickführung in den Parkbereichen; Wechselflorflächen an den Ein- und Übergängen;
- Spielerische Auseinandersetzung mit den Themen Energie & Umwelt, Technik & Innovation, Mensch & Kommunikation auseinanderzusetzen. In den denkmalgeschützten Gebäuden wird die Entwicklung des Neckars anschaulich vermittelt.
- Am Hafeneingang h.i.p.-Forum begrüßen modellierte Wellen mit Wechselbepflanzung und Saaten die Besucher.

Band 3 – Reliefpark
Der Raum
Die Notwendigkeiten des Hochwasser- und des Lärmschutzes am Kanalhafen werden in eine expressive Landschaftsskulptur überführt, die als Spiel- und Wahrnehmungsebene interpretiert wird. Mit den neu geordneten Funktionsbereichen „dahinter“ entstehen spannungsreiche Wechselbeziehungen.
Am Frankenstadion wird der vorhandene Uferschutz auf ganzer Länge ergänzt durch eine nochmals leicht überhöhte Plateauebene (bis +1,00m) mit Plätzen an der Schnittstelle zwischen Deich und Park. Der Freibord wird erhöht und die Baumreihen dabei erhalten. Auf den Deichplateaus entstehen Spiel- und Sportangebote für Jugendliche und gleichzeitig eine Aussichtsebene über den Kanal wie auch über die Sportstätten und die offen nutzbaren Rasenräume eines freigemachten Zentralraums. Sitzstufen formulieren die besten Blickpunkte.
Die Theresienwiese wird als großräumiger Platz im Park interpretiert und eingebettet in Hainfelder aus Linden, die als boskettartige Rahmung wie auch als Pufferzone zum städtischen Umfeld wirken. Der Deichweg liegt nur wenig über dem Festbereich und dient als begleitender Wandelgang. Die Festflächen selbst werden etwa im Verhältnis 1/3 zu 2/3 als Asphalt- und abgestreute Schotterflächen befestigt. Der Platz erhält zurückhaltende steinerne Markierungselemente und jeweils an den
gliedernden Querwegen die Infrastrukturanschlüsse mit Strom- und Wassersäulen. Der General-Wever-Turm bleibt als Landmarke für den Platz bestimmend.
Der Himmelspfad wird als topografischer und parkübergreifender Grat zwischen neuem Quartier und Hafenbahn aufgeschüttet. Dieser wird zwischen Hafenbahn und Bebauung als 9m hoher Wall ausgebildet und dient als Lärmschutz, als Höhenweg wie auch als räumliche Schale für die Sied-lung und das Neckarhabitat. Eine markante Einschnürung im Westen wird zum Aussichtsplatz der mittels Gabionenwand mit Sandsteinschotter markant herausgearbeitet wird. Das skulpturale Relief ist sparsam mit Götterbäumen und Säulenpappeln bepflanzt.

BUGA [2019]
„Zusammenhalt schaffen: Landschaftsbauten als soziale Skulptur“
Der Reliefpark wird als ein offensiv gestalteter Bürgerpark für alle Generationen gezeigt. Anstelle einer Flächenaddition von Nutzungen verhilft nun ein eigentlich technisches Gebilde zur Wechselbeziehungen zwischen Aktion, Beobachtung und Interaktion. Vereinsgebunden und freie Sportar-ten, Sport und Event, Event und Spiel sollen sich gegenseitig inspirieren; Die moderne Stadtgesell-schaft erfährt sich selbst.

- Veranstaltungsschwerpunkt Theresienwiese: Große Bühne mit Gastro, Markt und Messe Garten 2020, Demonstrationsstrecke „Green Mobility“ eines Fahrzeugherstellers;
- Betreute Sport- und Spielangebote auf den Spielplateaus, ausgestattete Spielwiesen;
- Gärtner-Turnierprogramm auf den Sportplätzen;
- Blüteninszenierungen in hoch artifizieller Form („Blütenbälle“)

Band 4 – Gartenland Böckingen
Raum [2020]
Mit der Aktivierung von Bahnbrachen und vergessenen Gärten wird in Böckingen eine Kette neuer Gärten und kleiner Parks entwickelt:
Das neue Stadtquartier Böckingen mit seinen Handels- und Dienstleistungseinrichtungen wird als Folge halboffener Blockstrukturen interpretiert. Die Baufelder erhalten zu beiden Längsseiten eine neue Fassung: Die urbane Spange im Norden wird geprägt vom bis dahin verrohrten Wolfsgraben der wieder sichtbar gemacht und als Regenwassersammler genutzt wird. An der Bahn entsteht ein Quartiersgarten mit Wiesenflächen und einem Waldband als vegetativem Filter zu den Bahnflä-chen. Als Verbindungselement über Neckartalstraße und Hafenkanal hinweg werden die Gehölzstrukturen vor der Bahnhofstraße wieder aufgegriffen.
Am Gleisgarten des Süddeutschen Eisenbahnmuseums werden mit behutsamen Mitteln der histori-sche Ringlokschuppen und die Wartungshalle freigelegt. Auf den Freiflächen wird mit der Ästhetik der Stadtnatur und der Sukzession auf Bahnflächen mit ihren z.T. exotischen Pionieren gearbeitet. Gestalterische Reflektion wechselt dabei mit Zonen freier Entwicklung. Die natürlichen Elemente werden in Beziehung gesetzt zu artifiziellen Fundstücken und künstlerischen Implantaten. Die Leonhardstraße wird im Eingangsbereich auf 6m Breite reduziert um die Vorzone des Museums aufzuweitet.
Über die Leonhardstraße / Friedensstraße oder Rangierbahnhof / Eisenbahnstraße wird der „Alte Friedhof“ erschlossen. Hier finden sich Erholungsflächen in einem gewachsenen Altbaumbestand. Ergänzt wird der Park sensibel mit Spielpunkten.
Die Bahngärten an Hammelwasen und Viehweide werden ein Stück öffentlicher gemacht mit der gestalterischen Aufwertung der Wegeachsen und neuen Plätzen und Allmenden. Auf freiwerdenden Parzellen werden neue Gemeinschaftsgärten eingerichtet.

BUGA [2019]
Gartenkultur wecken: 4 Orte mit Eigenschaften
Grüne Stadtentwicklung meint nicht nur die großen gebauten Gesten, sondern auch die kleinen Entdeckungen, die Aneignung von vergessenen Nischen, die Kunst etwas neu zu sehen; in Böckingen ist mit 4 Neuentdeckungen so eine Erneuerung der Gartenkultur eines Stadtteils zu erleben und mit ihnen Orte des Miteinander und des Austauschs;

- Obst- und Gemüsekultur, gesundes Essen sowie zum Trend zum Gemeinschaftsgarten in den Eisenbahngärten;
- Trauerkultur: Friedhofsgärtner im ehemaligen Friedhof;
- seed bombs & mind combs: Gärtnerisches Experiment und künstlerische Inszenierung im Gleispark, dazu freier Zutritt zum Eisenbahnmuseum;
- Rosengärten im Quartierspark:Böckingen: Vor der Bebauung mäandriert der Besucher von der Waldkante zum Wolfsgraben durch Rosenbänder.
Nachnutzung - Kernbereich

Nachnutzung - Kernbereich

Nachnutzung - Westlicher Teilbereich

Nachnutzung - Westlicher Teilbereich