Umbau und Sanierung Rathaus und Altes Schulhaus

Das städtebauliche Konzept überzeugt durch eine klare Disposition im Gesamten. Es ist
geprägt durch die Erweiterung des Rathauses nach Osten mit dem eingeschossigen
Sitzungssaal und die vorgeschlagene Neuordnung der östlichen Zone durch Versetzen der
WC-Anlage und der dort bestehenden Garage, die sich jedoch auf einem Privatgrundstück
befindet. Grundsätzlich könnte die Garage bei dieser Lösung auch bestehen bleiben.
Die Verdichtung und Neuordnung des östlichen Blockrandes stärkt in Verbindung mit der
Befreiung des historischen Rathauses von seinen nachträglichen Anbauten die Ausformung
der eigentlichen Platzgrenzen des Rathaus- und Kirchplatzes, der trotz seiner Lage im
Rückraum des Ortskerns und seiner notwenigen Nutzung als Parkfläche seiner Bedeutung
entsprechend eine Großzügigkeit erlangt.
Das so freigestellte Rathaus rückt in den Vordergrund und wird in seiner Wahrnehmung als
zentrales Gebäude im Ort gestärkt. Die Vorschläge zur Freiraumgestaltung und
insbesondere zum Nutzungsbereich an den Zugängen der Gebäude als attraktive
Aufenthaltsfläche mit Sitzgelegenheiten sind gut. Die radiale Ausbildung der Belagsstruktur
und die zeilenartige Buchsbepflanzung betrachtet das Preisgericht entbehrlich.
Der Raum zwischen neuem Sitzungssaalgebäude und alter Schule ist für die Durchfahrt zu
den östlich gelegenen Garagen zu eng bemessen. Dieses Problem kann durch eine leichte
Verschiebung des Saals nach Norden behoben werden.
Der klare unaufgeregte Baukörper des Sitzungssaals steht im Einklang mit dem hist.
Rathaus. Im Ganzen wird mit wenigen architektonischen Mitteln wie Gliederung;
Massstäblichkeit und einem sensiblen Umgang mit der historische Bausubstanz eine
bauliche Lösung hoher Qualität erzielt. Klare, horizontale und vertikale Erschließung flexible
zu und Anordnungsmöglichkeiten der Funktionsbereiche durch eine einfache
Grundrissstruktur charakterisieren die Nutzungsqualität des Entwurfs. Allerdings ist das
Bürgerbüro noch zu eng bemessen, auch wird dort die gewünschte Großzügigkeit vermisst.
Der Zugang zum Sitzungssaal sollte über das Foyer erfolgen.
Die Eingriffe in die Konstruktion der Bestandsgebäude sind gering. Dies lässt zusammen mit
dem einfachen eingeschossigen Anbau des Sitzungssaales, und damit vergleichsweise
geringen Neubauvolumen auf eine gute Wirtschaftlichkeit schließen. Aufwendig dagegen ist
die Gründung für die Archivräume unmittelbar am Kapellenweg.
Der Entwurf stellt insgesamt einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Aufgabe dar. Es wird
mit einfachen Mitteln ein städtebaulich funktional, gestalterisch und wirtschaftlich gutes
Ergebnis erzielt.