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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2012

Errichtung eines Kulturzentrums

3. Preis

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

RENDERBAR 3D Visualisierung

Visualisierung

Erläuterungstext

Konzept – ein stadträumlicher Solitär
Nach Untersuchung vieler Varianten, die davon ausgingen den Saalbaukörper zu erhalten und nur eines Versuches, der nicht vom Bestand, sondern davon ausgeht die funktionalen und stadträumlichen Anforderungen der Aufgabenstellung bestmöglich zu erfüllen sind wir zu der Überzeugung gelangt, daß wir, gerade weil der Neubau am Ende „nur“ 15% teurer sein soll als die Sanierung, ein neues Gebäude für die Stadthalle vorschlagen müssen.
Die neue Stadthalle mit Bibliothek und Restaurant steht als präzise geformtes solitäres Objekt im städtischen Raum des Kulturzentrums und wird so als wesentlicher, je konstituierender Bestandteil des Areals wahrgenommen. Der sorgsame, gleichsam massgeschneiderte Zuschnitt des polygonalen Baukörpers integriert und positioniert dieses Gebäude sehr genau im stadträumlichen Kontext und spannt zusammen mit der evangelischen Kirche einen neuen Platz auf, der eindeutig als die Mitte des Kulturforums, bestehend aus Halle, Bibliothek, Restaurant, Musikschule und Gemeindezentrum mit Kirche wahrgenommen wird.
Dieser Platz ist an der Wüllener Strasse gelegen und bezieht durch die „ping-pong-artige“, versetzte Gegenüberstellung von Gebäuden und Baumpaketen, das sich nach Norden erweiternde Kulturforum bis hin zur Musikschule mit ein. Die beiden annähernd rechtwinklig zueinander stehenden langen Platzwände der Stadthalle geben dem Kulturplatz insbesondere von der Stadtmitte herkommend eine eindeutige Fassung. +
Aus dieser Richtung kommen hat der Besucher direkt die Haupteingangsseite im Blick. Die hinter die Kante des plastisch ausformulierten Daches eindrehende Wand markiert diesen Haupteingang zum Foyer.
Die südliche Gebäudefront vermittelt durch ihre Ausserwinkligkeit zwischen den Richtungen der Kirche und der Strassenrandbebauung der Wüllener Strasse.

Gebäude
Vom Foyer aus, das direkt vom Kulturforum betreten wird, sind alle öffentlichen Nutzungsbereiche des Gebäudes erschlossen. Direkt vor dem Besucher befindet sich der Zugang zum Saal, in dessen Wand auch kleinteilige Funktionen wie Garderobe und Kartenverkauf integriert sind. Im Foyer zur Linken befinden sich der Durchgang zum Restaurant, sowie die Schanktheke im Foyerraum selbst. Selbstverständlich erhält das Restaurant auch einen separaten Aussenzugang. Ebenfalls zur Linken führt eine grosszügige Treppe auf die Galerieebene des Foyers, von wo die Empore des Saales erreichbar ist. Nach rechts vom Haupteingang aus gesehen befindet sich der Zugang zur Bibliothek, die sich über zwei Geschosse entwickelt und über zwei Lufträume zu einer räumlichen Einheit verwoben ist.
Der Saal selbst ist als rechteckiger, holzverkleideter Raum mit akustisch profilierter Decke vorgesehen. Ansteigendes Gestühl sorgt für gute Sichtbedingungen auch in den hinteren Reihen, die Empore vermeidet bei großer Besucherzahl zu große Sichtentfernung und bereichert den Saal räumlich.
Die Bühne liegt in der Nord-Ost-Ecke des Gebäudes, optimal zum rückwärtigen Anlieferbereich. Von dort aus geht es in durchgehender Raumhöhe und ebener Bodenhöhe direkt in den Bühnenraum selbst. Effektive Anlieferung auch von größeren Teilen ist so unproblematisch möglich. Über ie Vorbühne/Orchestergraben sind sowohl die Saalebene, als auch die Bühnenebene direkt und unkompliziert mit den Lagern im UG verknüpft.
Das Restaurant kommt an der Süd-West-Ecke des Gebäudes zu liegen und befindet sich dadurch an der Schnittstelle von Aussenraum, Foyer und Saal. Alle relevanten Bereiche sind direkt und diskret andienbar, die Cateringküche erweitert die Restaurantküche oder steht externen Nutzern – ohne Beeinträchtigung des Restaurantbetriebes zur Verfügung.

Fassade , Materialität
In seiner Aussenwirkung wird das Gebäude bestimmt vom Dreiklang der Materialien Backstein, Weissbeton und Glas. Während der Backstein an die lokale Bautradition anknüpft und einen sehr deutlichen Bezug zum Ort herstellt, verleiht das plastisch geformte Weissbetondach dem Gebäude einen zeitgemäß skulpturalen Ausdruck und macht es so eindeutig zum Kulturbau.
Die Rythmisierung der Fassade entsteht aus der jeweiligen Notwendigkeit angepassten vertikalen Öffnungen, die jeweils von Boden bis zum Dach reichen. Somit wird der Backsetin ausschließlich als vertikal druckbelastetes und selbsttragendes Element eingesetzt, während die Überdeckung der Öffnungen mit dem Betondach bewerkstelligt wird.
Im Inneren tritt der Weissbeton in den Hintergrund. Dafür kommt geöltes Eichenholz hinzu, welches für Wandverkleidungen und Mobiliar angenehme haptische Eigenschaften mit funktionalen, raumakustischen und gestalterischen Möglichkeiten verbindet. Die nach Innen durchgehenden Backsteinwände betonen den ambivalenten Charakter des Foyers als Aussen- und Innenraum. In gleicher Weise wirkt der von Aussen ins Foyer durchgehende Natursteinboden, während die vom Saalinneren übernommenen Holzelemente, den innenräumlichen Bezug unterstreichen.
Freiraumkonzept
Eine zentrale langgestreckte Freiraum-Achse bindet die einzelnen Bereiche des neuen Kultzentrums Ahaus zusammen. Sie fungiert als Rückrat für das neue Kulturzentrum und wird als attraktive Promenade angelegt, die von der Musikschule im Norden bis zur neuen Stadthalle an der Wüllener Straße reicht.
Breite Wegeflächen, grüne Intarsien und flankierende strenge Baumfelder charakterisieren diesen stringenten Freiraum.
Das Promenadenband endet zwischen der neuen Stadthalle und der Evangelischen Christus Kirche auf dem neuen Stadtplatz, der den Schwerpunkt der städtebaulichen Neuordnung bildet.
Eine offene Platzfläche, die frei bespielbar ist, für Freiluftveranstaltungen und andere Events genutzt werden kann, öffnet sich zur Wüllener Straße hin und setzt Halle und Kirche in Bezug zueinander. Sie bildet nicht nur den angemessen städtischen Rahmen für die neue Stadthalle, sondern lässt auch die Skulptur von Piotr Sonnewend in neuem Licht erscheinen.
Ein einheitlicher hochwertiger Plattenbelag auf Wege- und Platzflächen sorgt für den städtischen Charakter der Flächen.
Die mit Sitzkanten gefassten Rasenintarsien mit ihren Spiel und Aktionsbereichen nehmen den Baubestand auf und ergänzen ihn. Sie sind variabel ausgestaltbar, je Ansprüchen und Anfordernissen an den Freiraum. Beispielsweise für Freiraumkunstausstellungen.
Die flankierenden raumbildenden Baumfelder aus geschnittenen Linden auf wassergebundenen Decken grenzen den Promenadenraum von den angrenzenden Freiflächen und Straßenräumen ab ohne ihn zu abzutrennen. Sie beherbergen Fahrradstellplätze, Spielgeräte, Bänke usw., der öffentliche Freiraum kann so weitgehend frei von Möblierung bleiben.
Blick zum Eingang

Blick zum Eingang

Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Ansichten

Ansichten

Ansichten

Ansichten

Schnitte

Schnitte

Foyer

Foyer

Detail

Detail

Modell

Modell