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Einladungswettbewerb | 03/2012

Unternehmenszentrale Trianel GmbH

ein 3. Preis

JSWD Architekten

Architektur

Ingenieurbüro PGH l Becker Huke Hoffmann GmbH

TGA-Fachplanung

KEMPEN KRAUSE INGENIEURE GmbH

Brandschutzplanung, Tragwerksplanung

TOHR Bauphysik GmbH & Co. KG

Akustikplanung, Bauphysik

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Hoffmann - Leichter Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht Architektur

Leitidee/Städtebau

Der Neubau des Trianel – Headquarter legt sich als kompakter und geometrisch klarer Baukörper auf das ausgewiesene Baugrundstück. Kernidee ist es, flexibel organisierbare Arbeitswelten um eine gemeinsame Mitte mit Kommunikationsräumen, Spiel- und Loungezonen zu legen. Der Baukörper zeigt sich nach außen selbstbewusst, offen und einladend. Durch die Reduktion formaler Mittel ist er prägnant, aber nie vordergründig auftrumpfend. Die „geometrische Härte“ löst sich im Innenraum auf –es entwickelt sich eine freie Bürolandschaft mit unterschiedlichen Raumqualitäten und spannungsvollen
Blickbeziehungen. Der Neubau rückt auf der Stadionseite deutlich von der Baugrenze ab und belässt einen großzügigen Raum für Rasen- und Baumpflanzungen. Die Erweiterung des „Wäldchens“ nach Norden mit wertvollem Baumbestand erlaubt es dem Neubau, sich auch hier qualitätsvoll zu öffnen. Das Haus wendet sich nicht vom Stadion ab, es hat keine Rückseite. Nach Westen ( Parkplätze ) und nach Osten ( Adresse ) zur Krefelder Straße entstehen zwei großzügige Vorplätze mit Hauptzugängen ins Gebäude und VIP–Vorfahrten/ Behindertenstellplätzen.
Die Organisation und Baukörperform lässt den Neubau in beliebig vielen/großen Schritten wachsen. Das Headquarter kann sich von Ost nach West oder umgekehrt in ein, zwei oder mehreren Bauabschnitten entwickeln. Auch schon nach der ersten Bauphase ist die gemeinsame Mitte erlebbar als das kommunikative und alles vernetzende Zentrum der neuen Trianel – Unternehmenszentrale.

Organisation/Erschließung

Der Entwurf bildet das vorliegende Raumprogramm ab, die Struktur kann aber noch flexibel auf sich ändernde Vorgaben reagieren. Aus den Anforderungen an die einzelnen Nutzungsbereiche entwickelt sich ein einfaches und leicht verständliches Gebäudeprinzip. Im Erdgeschoss liegen, über das zentrale Foyer erschlossen, die Sondernutzungen Cafe/Bistro, Konferenzzentrum und der Trading Floor. Vier vertikale
Erschließungszonen führen in die auf vier Geschossen organisierten „Arbeitswelten“.

Das Foyer/Communication Floor

Das zentrale Foyer wird über zwei Vorplatzsituationen erschlossen. Der große Hallenraum ist kommunikatives Herzstück des Neubaus. Neben seiner Aufgabe als Erschließungszone beherbergt er den Empfang mit Wartezone, eine Cafebar mit Loungebereich und bietet Raum für Ausstellungen.
In den oberen Geschossen kreuzen Brücken den Luftraum – es entstehen spannungsvolle Raum- und Blickbeziehungen, alle Arbeitsbereiche sind über die zentrale Halle miteinander vernetzt.

Der Trading Floor

Der Trading Floor flankiert das Foyer auf ganzer Länge. Alle acht Module können unabhängig voneinander aus der Mitte erschlossen werden. Der überhohe, flexibel teilbare Raum lässt unterschiedliche Möblierungsvarianten ( Face to Face, Back to Back, oder amorph zu ). Im 2. BA kann der Trading Floor erweitert werden, die Bundtiefe lässt aber auch andere Nutzungen bis hin zu kleinteiliger Bürostruktur zu.

Cafe/Bistro, Kommunikationszentrum

Das Cafe und der Konferenzbereich orientieren sich zum „Wäldchen“. Das Cafe bietet mit
unterschiedlichen Raumangeboten die Möglichkeit zum informellen Austausch und zur Entspannung.
Während die Espresso-Bar sich in die zentrale Halle orientiert, hat das Bistro mit überdachter Terrasse direkten Kontakt zum Freiraum. Das Kommunikationszentrum bietet drei Besprechungsräume, die bei Bedarf zusammenschaltbar sind. Die direkte Nachbarschaft zum Bistro mit Aufwärmküche ermöglicht ein einfaches Catering z.B. bei Großveranstaltungen.

Die Bürobereiche

Die Büroarbeitsplätze in den Obergeschossen werden über vier Erschließungskerne dezentral erschlossen. Das System ermöglicht das Erreichen des Arbeitsplatzes, ohne fremde Abteilungen queren zu müssen. Die Bundtiefe erlaubt qualitätsvolle und gleichwertige Arbeitsplätze in Zellenbüros, Kombibüros, oder in offenen Arbeitswelten. Je nach Wunsch und Bedarf können sich die Abteilungen unabhängig voneinander entwickeln. Die klare und einfache Organisation kann sowohl auf die Raumbelegung, als auch auf Veränderungen der Arbeitsstruktur flexibel und ohne großen baulichen
Aufwand reagieren. In der ringförmigen Gebäudekonfiguration können Abteilungen schrumpfen oder wachsen, ohne den räumlichen Zusammenhalt zu verlieren. Das große, glasgedeckte Atrium versorgt auch die innenliegenden Arbeitsplätze mit viel Tageslicht, Einschnitte in den Atriumfassaden – Loggien – schaffen Rückzugsorte für Spiel oder Kontemplation. Querende Brücken bieten Raum für abteilungsübergreifende Besprechungsräume mit Blickkontakt in den Hallenraum. Die Brücken machen
Kommunikation und Wissensaustausch sicht- und räumlich erlebbar. Es entsteht eine differenzierte, Licht durchflutete Arbeitswelt modernster Prägung mit einer Vielzahl an visuellen und räumlichen Attraktionen, die eine große Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Haus und ihrer Arbeitsstätte erwarten lässt.

Architektur/Gestaltung

Die Großmaßstäblichkeit und Heterogenität der Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft verlangt nach einer einfachen und klaren Geometrie des Neubaus. Gerade durch die Reduktion formaler Mittel erfährt das neue Headquarter seine Kraft und zeitlose Eleganz. Die Erdgeschosszone mit Hauptzugängen in die zentrale Foyerhalle zeigt sich in weiten Teilen verglast, kommuniziert mit dem Außenraum und lässt Einblicke ins Gebäudeinnere zu. Ein kleinteiliger Fassadenmantel aus vertikalen, weißen
Sonnenschutzlamellen umhüllt die Bürogeschosse. Diese können in Gruppen dem Sonnenstand nachgefahren werden und ändern so, je nach Tageszeit und Lichteinfall, kontinuierlich das Erscheinungsbild des Hauses. Es entsteht in Zusammenspiel mit der thermischen Haut ein mehrschichtiges, abwechslungsreiches Fassadenbild von großer Transparenz und Tiefe.
Das Herzstück des Gebäudes, die zentrale Foyerhalle ist ebenfalls von großer Klarheit und Prägnanz. Sie ist das Kommunikative Zentrum, die Agora, die alle Sondernutzungen und Abteilungen miteinander vernetzt. Über das verglaste, ggfs. mit Solarzellen bespielte Dach, ist sie taghell belichtet und vermittelt den Eindruck eines wettergeschützten Außenraums. Brücken und Loggien bespielen den großen Luftraum. Sie bieten unterschiedliche Raumqualitäten für Meetings, Spielräume, oder sind Orte des Rückzugs und Kontemplation. Die lichte Atmosphäre wird gestützt durch den Einsatz heller und freundlicher Materialien/Farben. Analog zum äußeren Erscheinungsbild dominiert hier weiß, spielerisch ergänzt über Holzdecks, Teppiche und Möbel im Farbkanon der Trianel - Corporate Identity.


Brandschutz

Das geplante Gebäude ist geprägt von seiner offenen, geschossübergreifenden Struktur. Die Rettungswege werden über vier notwendige Treppenräume sichergestellt. In jedem Geschoss werden einzelne Einheiten gebildet, die zum einen eine Brandausbreitung verhindern und zu dem bei einem Schadensereignis die möglichen Beeinträchtigungen auf einen abgegrenzten Bereich beschränken. Jeder Bereich besitzt zwei bauliche Rettungswege. Durch die vor den Treppenräumen angeordneten notwendigen Flure sind von den benachbarten Einheiten unabhängige Rettungswege sichergestellt.
Zur Gewährleistung der baurechtlichen Schutzziele, wie Verhinderung einer Brandausbreitung, ist mit Ausnahme des brandschutztechnisch abgetrennten Tradingbereiches in dem Gebäude eine flächendeckende Sprinklerung geplant. Die Sprinklerung bewirkt zum einen eine gezielte Brandbekämpfung
und stellt eine Alarmierung der Feuerwehr sicher. Durch eine verdichtete Anordnung der Sprinklerköpfe im Bereich der Deckenöffnungen wird eine geschossübergreifende Brandausbreitung behindert. Gleichzeitig gestattet die Sprinklerung eine flexible Nutzung des Atriums und ermöglicht offene Strukturen und vergrößerte Bereiche ohne brandschutztechnisch klassifizierte Abtrennungen. Durch diese Erleichterungen
lassen sich sowohl architektonisch hochwertige Lösungen realisieren ohne die baurechtlichen Schutzziele zu vernachlässigen. Gleichzeitig sind insbesondere in der Bauausführung kostengünstige Lösungen denkbar, die nicht selten die Investitionskosten für eine Sprinkleranlage relativeren.
Zur Verhinderung einer Rauchausbreitung werden verschiedene Rauchabschnitte ausgebildet. Durch verschiedene Maßnahmen, wie Rauchabzüge und angesteuerte Fenster, wird zu dem eine geschossübergreifende Rauchausbreitung über das Atrium behindert.
Bei einem Brandereignis wird durch diese Abschnittsbildung in Kombination mit der Sprinklerung ein möglicher Schaden lokal auf einen kleinen Bereich begrenzt.