modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 03/2012

Unternehmenszentrale Trianel GmbH

ein 3. Preis

RKW Architektur +

Architektur

modellbau hannemann

Modellbau

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

domotec Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Arup Deutschland GmbH

Tragwerksplanung

Görtzen Stolbrink & Partner mbB, Beratende Ingenieure für Brandschutz

Brandschutzplanung

Santer - Ingenieurbüro für Bauphysik‎

Bauphysik

Schüßler-Plan

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Mit dem Neubau des neuen Trianel Headquarters soll ein authentisches Statement zur Unternehmenskultur gesetzt werden und eine Arbeitsatmosphäre entstehen die motiviert, Kommunikation fördert und den Mitarbeiter gerne an diesem Ort arbeiten lässt.
Die Umgebung des neuen Hauptsitzes der Trianel ist durch den Sportpark Soers geprägt.

In Mitten einer heterogenen städtebaulichen Struktur, dem großen Vorkommen von Fachmärkten und Großstrukturen, ist das schmale Grundstück mit der Kopfseite zur stark befahrenen Krefelder Straße geprägt durch den unmittelbaren Nachbarn „Aachener Tivoli“ im Norden und das so genannte „Wäldchen“ im Süden.

Hier gilt es, der Trianel einen repräsentativen und zugleich unaufgezwungenen Neubau für den Hauptsitz zu schaffen, welcher es schafft, neben dem großen Stadion seine Wirkung zu zeigen und darüber hinaus das Potential des Grünraums für sich zu nutzen.
Die 400 – 600 Trianelmitarbeiter sollen in dem Neubau zukünftig in einer kreativen, freien und grünen Arbeitswelt arbeiten.

Durch die selbstbewusste Platzierung dreier kieselförmiger Körper entsteht der neue Campus für Trianel.
Zwei viergeschossige Kiesel stellen den ersten Bauabschnitt dar und werden durch den dritten im 2. Bauabschnitt mit 5 Geschossen ergänzt.

Mit dem Eingang und die Sonderfunktionen beherbergend, wird der zweite Körper zum Hauptgebäude. Die in der Kontur baugleiche Schwester setzt sich vom westlichen Parkhaus betrachtet an den Anfang. Der kleine, aber höhere Bruder wird in der zweiten Phase weiter östlich seitens der Krefelder Straße entstehen.

Das Grün des Wäldchens soll in leichter und luftiger Weise auf das Grundstück erweitert und an die Baukörper herangezogen werden. Dank dieser Weiterführung ruhen die Baukörper zwischen dem angrenzenden „ Wäldchen“ im Süden und dem nördlich gelegenen Stadion wie Kieselsteine ausgelegt auf einer grünen Lichtung.

Die Baukörper scheinen im Grün zu schwimmen und von dem Grün der Landschaftsgestaltung umspült zu sein. Es entsteht ein wahrer Arbeitsplatz im Grünen.

Durch die geschwungenen Formgebung entsteht kein Rücken gegenüber dem Stadion. Jedem Mitarbeiter ist ein anderer Ausblick gewährt.

Die lichten Innenhöfe unterstützen die große Transparenz, Leichtigkeit und Durchlässigkeit des Gebäudes.
Auf Grund der umlaufenden Erschließung im Inneren und einem hohen Maß an Transparenz ist es den Mitarbeitern immer wieder ermöglicht, Blickkontakt mit den umliegenden Büros und anderen Mitarbeitern aufzunehmen.

Durch die Trennung der Bauvolumen in zwei Baukörper sind die einzelnen Abteilungen übersichtlich gruppiert und überschaubar.
Die Lauflängen sind verkürzt durch die Möglichkeit des Rundlaufes innerhalb der Abteilungen und die Verbindung zwischen den zwei kompakten Körpern. Aufgeweitete Zonen der Gänge am Innenhof dienen als Orte der Kommunikation und als Treffpunkt.
Angrenzend an diese Zonen befinden sich meist kommunikative Bereiche wie Besprechungsräume, Think-Tanks, Spielräume, Sekretariate oder offene Bürostrukturen.

Eine Mischung aus Zellenbüros und offenen Teamraumstrukturen ermöglicht verschiedene Durch- und Einblicke in den Außenraum oder die Bürowelt. Aufbauend auf ein radiales Raster ist jeder Büroraum flexibel zu nutzen.

Den zentralen Ort der Kommunikation und des Ankommen bilden das Erdgeschoss sowie das 1. Obergeschoss, welche räumlich durch einen großen Luftraum und einer umlaufenden Galerie verbunden sind.
Das Erdgeschoss empfängt den Besucher und Mitarbeiter in einer großzügigen Eingangshalle mit einem übersichtlichen Empfangstresen.

Die Halle lädt den Besucher ein, den offenen Wartebereich in Kombination mit einer Espressobar zu nutzen. Hier kann man verweilen, warten, in Kontakt treten oder sich auf Termine und Meetings vorbereiten.

Das Konferenzzentrum schließt sich an den offenen Eingangsbereich an und öffnet sich zum Park hin. In den Pausen kann man von dort aus direkt in den Aussenraum treten, sich erholen und Kraft tanken.
Der Back-Office-Bereich ist ebenfalls im direkten Anschluss zur Empfangshalle. Für soziale Kompetenz stehend sorgt Trianel auch für ein Sportangebot im neuen Headquarter der Firma.
Ein Fitnessraum mit Blick ins Grüne wird auch zukünftig die Betriebsportgruppen der Trianel aufrecht halten.

Durch den großen geschwungenen Luftraum über der Eingangshalle im Erdgeschoss findet eine direkte Kommunikation und ein Blickbezug zum 1. Obergeschoss statt. Beim Betreten des Gebäudes erhält man zudem durch einen Lichtkegel zum Innenhof einen ersten Eindruck von der inneren Gebäudestruktur.

In der „bel étage“ des Hauptkiesels und der zukünftigen Mitte der Trianelformation liegt das Herzstück: der Trading Floor.

Die Bedeutung und der Anspruch an das börsenparkettähnliche Arbeitsumfeld wird durch die offene Gestaltung allen Mitarbeitern transparent gemacht.

Die kreisförmigen Inseln liegen selbstbewusst in der Gebäudeform und sorgen für eine effektive Kommunikation untereinander. Der hoch technisierte Raum ist dadurch hell und freundlich. Oberlichter in der Decke sorgen für eine gute Belichtung auch in der Mittelzone.

Dem Trading Floor vorgelagert und ebenfalls im Herzen des Gebäudes liegt die Trianelmitarbeiter-Cafeteria. Hier kann der Mitarbeiter sich im Küchenbereich selbst versorgen und über die Galerie zum Empfang schauen oder den Blick durch die offene Fassade ins Grüne schweifen lassen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Der Entwurf stellt sowohl städtebaulich als auch gebäudegestalterisch eine ganz eigene
Lösung der Bauaufgabe dar. Mit zwei (bzw. im 2. BA drei) amorphen („kieselförmigen“)
Körpern entsteht eine eigenwillige selbständige Gestalt, die sich auch trotz des aufgelösten Volumens gegenüber der dominanten Großform des Tivoli-Stadions durchaus gut behauptet. Die Aufteilung in zwei bzw. drei Baukörper bietet eine gelungene Verzahnung von Gebäuden und Außenanlagen mit vielfältigen Ausblicken. Allerdings erscheint es bei der vorgesehenen Realisierung in zwei Bauabschnitten unglücklich, den ersten Bauabschnitt auf dem hinteren Grundstücksteil zu platzieren, auch wenn die damit vorgeschlagene Verkehrserschließung der Anlage konsequent erscheint.

Gestaltqualität
Die Baukörper sind nach außen durch die horizontalen weißen Deckenbänder und raumhohen Verglasungen geprägt. Die transparente Fassade vermittelt einen offenen Charakter der Gebäude, auch wenn dies gerade im Bereich der Erschließungskerne fraglich erscheint, ebenso wie die stegartigen Verbindungselementen zwischen einzelnen Baukörpern.

Funktionalität
Die Grundrissgestaltung erlaubt eine gute funktionale Mischung zwischen Zellenbüros und
größeren Bürostrukturen. Die vertikale Erschließung mit vier Kernen erscheint überdimensioniert.

Wirtschaftlichkeit
Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit offenbart der Entwurf deutliche Defizite. Der Aufwand
an Gebäudehüllflächen und vor allem an den relativ teuren Fensterflächen ist unverhältnismäßig hoch.

Insgesamt sieht das Preisgericht in diesem Entwurf einen interessanten eigenständigen
Vorschlag, der jedoch im Hinblick auf eine Realisierung noch viele Fragen offen lässt und
deshalb eine stärkeren Überarbeitung bedürfte.
Lageplan

Lageplan