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Planungswettbewerb | 05/2012

Umbau des Fächerbades zu einem Kombibad - Sanierung und Erweiterung

1. Preis

Rossmann + Partner Architekten mbB

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU

Die Erweiterung des Fächerbades ergänzt seine Großstruktur und geht auf die charakteristische Bauweise der 80er Jahre ein. Auf selbstverständliche Weise passt sich die neue Halle der Kubatur des Bades an, das neue Saunahaus im Osten verbindet sich mit dem Hauptbau zu einem Ensemble.
Der Neubau der Umkleiden bildet in gleicher Manier wie der Umkleidentrakt des Bestandes einen geschlossenen Körper vor den Schwimmhallen aus und steht als flacher Riegel vor dem vorhandenen Westflügel.
Die Schwimmhallenerweiterung dockt mit einer gläsernen Fuge an diesen an, nimmt seine Fluchten auf und schreibt so das architektonische Konzept fort. Das bestehende Saunahaus im Osten des Bades wird rückgebaut. In diesem Areal entsteht das neue Saunahaus, untergliedert in drei Gebäudeteile – Gastronomie, Physiotherapiepraxis und Saunabereich.
Nach Norden und Osten zur Straße verbinden sich die flachen Gebäudeteile (Sauna, Praxis und Saunagastronomie und Umkleideriegel) zu einem Band und bilden eine äußere geschlossene Schale als Trennung zwischen dem Badebetrieb und der Straße. Die rahmende Geste des Baus, mit dem Rücken zur Straße sich der weiten Parklandschaft öffnend, wird mit den Erweiterungsbauten noch gestärkt. Der Eingriff nimmt Rücksicht auf die gewachsene Landschaft und schützt die vorhandene Baumstruktur.
Zur Akzentuierung des Eingangs und um die Tribüne im Obergeschoss räumlich anzubinden sowie barrierefrei zu erschließen, wird das Foyer um ein Geschoss erhöht.


ERSCHLIEßUNG

Die Lage des Eingangs mit Zugang über den Traugott-Bender-Weg bleibt bestehen. Da Bestandsparkplätze in ausreichender Zahl vorhanden sind und damit keine weiteren Eingriffe in die Straßen- und Parksituation notwendig werden, finden die Besucher ihre gewohnten Wege zum Bad.
Die Parkanlage wird über den vorhandenen Weg westlich des Grundstückes zwischen der neuen Kindertagesstätte und dem SSC Karlsruhe erschlossen. Dieser Zugang bietet ebenso eine zusätzliche Anbindung der Technik im Keller. Die bestehende Zufahrt zum Untergeschoss entlang der Gebäudefront dient weiterhin der Anlieferung von Technik und Gastronomie.
Die lange Rampe am Eingang entfällt. Sie wird durch einen Aufzug, der den Höhenversatz zum Erdgeschoss ausgleicht, ersetzt. Hiermit wird des Weiteren eine optimale barrierefreie Anbindung zur Tribüne ins Obergeschoss und zu dem Sanitärbereich der Gastronomie (externe Besucher) im Untergeschoss geschaffen.


ORGANISATION UND INNERE ERSCHLIEßUNG

Der neue großzügige und lichtdurchflutete Eingangsbereich heißt die Besucher Willkommen und bietet dem Ankommenden durch seine Transparenz gezielt Einblicke in das Bad zur Steigerung der Vorfreude auf das Badeerlebnis.

Belichtet wird das Foyer über die Glasfront sowie zwei Lufträume mit den darüberliegenden Lichtkuppeln.
Das Foyer beherbergt neben Kassenzone und Badeshop den Gastronomiebereich, welcher sowohl die externen Besucher bedient und als auch die internen Badbesucher. Das gleiche bifunktionale Konzept verfolgt der neue Verkaufsshop.
Von der zentral sitzenden Kasse wird der Badbesucher wahlweise in die neuen Umkleiden oder in die sanierten Bestandsumkleiden gelenkt. Je nach Art der Nutzung (Schulsport, Vereinssport, Sauna, Freizeit) reagiert der neue Eingang flexibel auf alle Anforderungen.
Über die Umkleiden und in Folge die vorgelagerten Sanitärblöcke gelangen die Besucher in das Bad. Durch die großzügige Raumstruktur der Bestandshalle und des Neubaues ist das Bad sehr übersichtlich.
Im 1. Obergeschoss über dem Foyer befinden sich in direkter Anbindung über eine großzügige Treppe und den Aufzug die Personalräume. Diese Erweiterung öffnet an dieser Stelle eine Sackgasse im Raumkonzept des Bades. Die Besuchertribünen erfahren eine Aufwertung, werden barrierefrei erschlossen und das Personal bekommt an zentraler Stelle den Überblick über das Bad sowie bestmögliche Anbindung an alle Bereiche. Über die Wendeltreppe gelangt das Personal direkt in die Badehallen.

Ein neues zentrales Element in der innenräumlichen Erschließung der Hallen ist die langgestreckte Rampe hinter dem Sprungturm. Sie überwindet die zonierenden Höhenversätze des Bades, verbindet die verschiedenen Becken und Nutzungen miteinander und garantiert somit die Barrierefreiheit der Badelandschaft.
Das Fitness- und Lehrschwimmbecken liegt etwas geschützter hinter der Sitztribüne und nimmt die Höhenlage des großen 50m Sportbecken auf (+0,00m). Hiermit wird die bestehende Grundwasserproblematik gelöst.
Der sommerliche Zugang zum Außengelände erfolgt über die Glasfuge zwischen Bestand und neuer Halle ohne den Badebetrieb zu behindern.
Der Saunabereich wird optimal über die sanierten Umkleiden erschlossen. Da das Bistro in das neugeschaffene Saunahaus ausgelagert wird, tritt an die frei werdende Stelle eine großzügige Deckenöffnung. Diese verbindet die zwei Ebenen und nimmt dem Untergeschoss seinen Kellercharakter. Die Belichtung erfolgt wie im Foyer über Oberlichter. Für die Barrierefreiheit sorgt ein Aufzug, welcher die Wendeltreppe zum Untergeschoss ersetzt.
Der Saunaaußenbereich wird vollkommen neu gestaltet. Ein Holzdeck verbindet die verschiedenen Nutzungen von Gastro, Praxis und Saunen. Die Funktionen der bisherigen Saunen im alten Saunahaus und dem Blockhaus werden zu einem Gebäudeteil zusammengefasst und in dem neuen Ensemble integriert. Ein gemeinsames Dach vereint die drei Bereiche zu einem Körper.
Die Massage- und Physiotherapiepraxis erhält einen zusätzlichen Zugang für externe Besuchern.
Durch die Anordnung dieser Baukörper an die Grundstücksgrenze, bleibt die Option für eine Erweiterung des Saunabereiches nach Süden offen. Das Holzdeck mit Saunalandschaft begrenzt im Norden und Osten als klare Kante den neu angelegten Badeteich, der sich zum Park hin in die weiche Struktur der Landschaft bettet.
Um den Park noch „näher an die bestehende Schwimmhalle heranzuholen“ und die Barriere zwischen Innen und Außen aufzulösen, wird das Gelände zu der Fassade hin sanft angeböscht.