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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Neubau eines Baubetriebshofs

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

Jarcke Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Bauhof ist in drei mal vier Baukörper angeordnet. Alle zwölf Baukomplexe haben die gleichen Außenmaße von 12 Meter Breite und 30 Meter Länge. Die Nutzungen sind nach „Arbeiten“, „Parken“ und „Lagern“ aufgeteilt. Diese Gliederung optimiert die Erschließung und schafft klare Adressen wie „Verwaltung“, „Schlosserei“ oder „Schreinerei“. Der Verkehr wird auf der südlichen Straße hinein- und nördlich wieder aus dem Bauhof hinausgeführt. Stehende Fahrzeuge können umfahren werden.

Alle Nutzungen befinden sich im Erdgeschoss und sind somit direkt anfahrbar. Die mittleren Riegel sind von zwei Seiten befahrbar und werden deshalb als Garage für den Fuhrpark verwendet. Schiebetore und eine stützenfreie Fläche ermöglichen eine reibungslose Nutzung.

Das Gelände wird von der bestehenden städtischen Gärtnerei her erschlossen. In erster Reihe steht die Verwaltung, die dadurch eine Kontrollfunktion ausüben kann. Es folgen die beiden Werkstätten und dann die beheizte Garage.

Die Arbeitsplätze sind wegen der Belichtung nach Süden orientiert, aber auch um die Aktivitäten der Werkstätten „in ein Schaufenster“ zu stellen. Die offenen Lagerflächen befinden sich an der zur Straße abgewandten Seite.

Trotz Standardisierung der Baukörper, entstehen durch die Anforderungen eine Vielfalt an Volumen, Ausstattungen und Innenräumen. Diese Vielfalt wird durch die Behandlung der Fassade und die Farbgebung der Gebäude weiterentwickelt. Die Konstruktion verwendet übliche Details und ermöglicht so über Standardisierung eine einfache, zügige und ökonomische Bauweise. Das modulare Tragwerk, wird aus ökologischen Gründen aus der heimischen Weißtanne erstellt. Auf den Dächern sollen Solarmodule zum Einsatz kommen, damit die Gesamtfläche einer energetischen Nutzung zugeführt wird. Die Außenwände zwischen der Tragkonstruktion, sind Holzständerwände mit Wärmedämmung aus Isofloc oder Holzwolle.

Die farbliche Kodierung der Riegel von West nach Ost, vereinfacht die Orientierung und schafft zudem ein erkennbares „Gesicht“ des Bauhofs zur Stadt hin.

Die Tragkonstruktion schafft zudem Flexibilität für künftige Umnutzungen, da die Trennwände keine tragende Funktion haben. Somit ist eine Anpassungsfähigkeit an wechselnde Ansprüche gewährleistet. Die Gesamtstruktur ist im selben System nach Osten erweiterbar, sollte dies eines Tages notwendig werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Entwurf gelingt es, das relativ große und inhomogene Volumen des Baubetriebs-hofes in 12 gleiche Baukörper mit den Außenmaßen von 12 x 30 m umzusetzen.

Die in einem Raster von 3 Zeilen und 4 Spalten angeordneten Baukomplexe fügen sich ideal in die vorgefundene, anspruchsvolle Topografie ein.

Die den unterschiedlichen Funktionen geschuldeten Gebäudehöhen schaffen ein lebendiges Bild eines betriebsamen Bauhofes am Stadteingang. Dies wird durch die unterschiedliche Farbgebung, der an Container erinnernden Gebäude, unterstützt.

Jede Containerzeile entspricht dabei folgerichtig der speziellen Nutzung. In der ersten Zeile sind Verwaltung und Werkstätten der öffentlichen Straßenseite zugewandt. In der zweiten Zeile befindet sich der beidseitig anfahrbare Fuhrpark, in der dritten Zeile sind die überdachten Lager untergebracht. Die stützenlosen Baukörper ermöglichen eine vielseitige und flexible Nutzung. Durch die geringen Spannweiten der Kuben, die Möglichkeiten einer seriellen Vorfertigung in Holztafelbauweise und die Aufteilung in 12 Baukörper ist eine äußerst wirtschaftliche Realisierung zu erwarten, zumal so gut wie keine Geländebewegungen notwendig sind.

Die Arbeit überzeugt durch eine klare und konsequent umgesetzte Idee. Durch die Dichte der modular angeordneten Kuben entstehen spannungsvolle Gassen und Beziehungen zum Außenraum. Die Arbeit leistet einen innovativen Beitrag zur gestellten Aufgabe.