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Einladungswettbewerb | 05/2012

Schlossplatz Diemelstadt-Rhoden

ein 3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

B.S.L. Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Als er an diesem Morgen aus seinem Fenster schaute, da ging dem Prinzen das Herz vor Freude über: Alle Bäume in seinem geliebten Obstgarten auf der Terrasse unterhalb des Schlosses standen in voller Blüte und verströmten einen betörenden Duft im Sonnelicht des jungen Tages. Schnell zog er sich an, verließ das Schloss, und schon befand er sich auf der Gartenterrasse inmitten der blühenden Apfel-, Kirsch-, Pflaumen- und Pfirsichbäumen. Er lauschte dem Gesang der Vögel und schaute auf die Stadt zu seinen Füßen. So saß er eine ganze Weile. Erst als er schließlich Hunger verspürte, schaute er auf zur Kirchturmuhr und hörte im gleichen Augenblick ihr Schlagen: Schon elf! An diesem Ort war es so schön, dass er wie schon so oft einfach die Zeit vergessen hatte. Aber er hatte Glück. Es war Markttag, und die Händler hatten ihre Stände auf dem Schlossplatz aufgebaut. Er trank einen Schluck Wasser am Brunnen und wollte sich sodann eine Brezel kaufen, als er bemerkte, dass er nicht einen einzigen Taler bei sich hatte. Doch die junge Bäckerstochter, die den Prinzen nicht erkannt hatte, schenkte ihm die Brezel. Sie sprach: „Hier, nehmt. Es ist ein so wundervoller Tag, die Sonne lacht, die Vögel zwitschern und die Bäume in des Prinzen Garten blühen so überreich und wohlgefällig, dass einem vor Freude das Herz übergeht. Da will ich niemanden traurig sehen.“ Er aber hatte plötzlich nur noch Augen für die schöne Bäckerstochter, nahm sie bei der Hand und führte sie zu der Bank unter der großen Eiche. Dort küssten sie sich so innig, dass sie die Zeit vergaßen. Als der Prinz das Mädchen schließlich zum Schloss führte, wunderten sie sich sehr, denn nicht mehr Blüten sondern die wunderbarsten Früchte schmückten die Bäume im Obstgarten. Und wenn sie nicht wieder die Zeit vergessen haben, so haben sie bestimmt in der evangelischen Pfarrkirche geheiratet und lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage . . . !