Neugestaltung Neumarktplatz

Das Konzept basiert auf der präzisen Setzung des Neumarktplatzes ins bestehende
städtebauliche Gefüge. Das Konzept weist drei Ebenen auf, welche
zusammen ein solides Grundgerüst für den Platz bilden.

Baumschicht
Eine Baumreihe fasst die geplästerte Platzläche und schafft eine neue
Aufenthaltsqualität auf dem Platz. Sie überlagert die Aufenthalts- & Infrastrukturzone
und bindet die unterschiedlichen Infrastrukturelemente
räumlich ein. Das Konzept integriert die bestehenden Bäume in der neuen
Baumschicht. Die verwendete Baumart neben den bestehenden Bäumen ist
der Acer platanoides 'Schwedleri' (Spitz-Ahorn ‹Schwedleri›), welcher im
Frühling einen kupferfarbigen Blattaustrieb zeigt, dann in die olivegrüne
Sommerblattfärbung und im Herbst in eine organge-gelbe Herbstfärbung
wechselt. Dieser robuste Laubbaum wird den Platz je nach Jahreszeit in ein
neues Gewand hüllen.

Aufenthalts- & Infrastrukturzone
Sämtliche vorhandenen und benötigten Infrastrukturelemente wie Stadtmobiliar,
Telefonkabinen, Veloabstell- & Parkierflächen, Informationstafeln,
etc. sind in der Infrastrukturzone des Platzes zusammengefasst. Dadurch
wird deren Verbleib und deren zukünftige Weiterentwicklung räumlich geordnet
und der Platz freigespielt.

Platzbelag
Der Neumarktplatz liegt als geplästerte Platzfläche in der kontinuierlichen
Asphaltlandschaft der Innenstadt. Die Neugestaltung verwendet den bestehenden
Plasterstein wieder, verlegt diesen jedoch neu als Reihenpflästerung.
Der Pflastersteinbelag ermöglicht durch seine einfache Ergänzbarkeit, das
der kontinuierliche Platzbelag unabhängig von Veränderungen in der Aufenthalts-&
Infrastrukturzone gegeben ist. Gleichzeitig verdeutlicht er optisch
und haptisch den tiefen geschichtlichen Hintergrund des Platzes.

Gestaltungssprache
Als Freiraum zwischen den unterschiedlichen historischen Ausgangslagen,
spricht die Neugestaltung des Neumarktplatz eine Sprache der Vermittlung
und des Zuhörens. Durch seine ruhige Ausprägung wird die spannungsvolle
Atmosphäre des Ortes erfahrbar. Die zurückhaltende Gestaltung bietet
jedoch auch grosszügigen Freiraum um die Kulturagenda von Biel mit attraktiven
und gesellschaftsbildenden Impulsen zu bereichern.
Das Gestaltungskonzept verbindet somit die Erlebbarkeit und die Erfahrbarkeit
der spannungsvollen Atmosphäre, welche die grosse Qualität des Ortes
ausmacht.