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Mehrfachbeauftragung | 02/2012

Hainspitze Leipzig - Architektonisches Gutachterverfahren zur Gestaltung der Aussenfassaden

3. Rang

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf versucht, zwei widerstreitende Ausgangspositionen mit einer Konzeptstrategie zu einer eigenständigen nur an diesem Ort in diesem Kontext möglichen Gestalt zusammenzuführen. Dies ist die historisch bedingte kleinteilige Rhythmik des Straßenraums auf der einen Seite und dem großflächig angelegten Neubau andererseits. Die Konzeptschritte erzeugen eine Ablesbarkeit sowohl in der Wiedererkennung der ehemaligen Gestalt der Hainstraße mit ihren typischen Elemente, den unterschiedlichen Hausbreiten und Höhen, der plastischen Elemente wie Erker und Gauben, als auch zu dem Bekenntnis zu einer zeitgenössischen authentischen Architektursprache die ohne frei erfundene historizierende Elemente auskommt. In unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Neubau des „Brühl“ war es den Verfassern wichtig, dem flächenmäßig weit größeren Gebäude eine eigenständige Gravitation als Lochfassade und massiver Konstruktion entgegenzustellen. Die typologische Zugehörigkeit des Neubaus zu den Häuserreihen der Hainstraße und um diese in den Duktus „zuende“ zu bringen, wird auf eine Glasfassade verzichtet und eine massive homogene Erscheinung vorgeschlagen, deren Materialität aus dem Konzept entwickelt ist. Dazu sollte die Oberfläche der Fassade homogen und möglichst fugenlos sein, wie es z. B. eine Oberfläche aus Sichtbetonfertigteilen, hellcremfarben mit leicht gesäuerter rauer Oberfläche, erfüllen würde. Alternativ sind auch großformatige Faserbetonelemente oder eine kerngedämmte Sichtbetonschale denkbar, als möglichst fugenlose Vorsatzschale. Die Regelmäßigkeit und Einfachheit der Fassade ist erklärtes ästhetisches Ziel, da im Vordergrund das „kompositorische Prinzip“ stehen soll, da ähnlich wie bei den historischen Bauten ablesbar eine gestalterische Rationalität nachhaltig den Ort prägt. Die plastische Wirkung der Erkerfassaden entlang der Hainstraße ist wesentlich durch Licht und Schatten beeinflusst und wird eine kontraktierende Bewegung in dem Straßenraum erzeugen. Der Verdichtung einerseits antwortet die ruhige Gleichmäßigkeit an der Ecke, um den Schlusspunkt der Hainstraße vorzubereiten.