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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Erweiterung der Hans-Christian-Andersen-Schule

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

DFZ ARCHITEKTEN

Architektur

Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Gegenstand des Wettbewerbs ist der hochbauliche Entwurf für die Erweiterung der Hans- Christian-Andersen-Schule im Kieler Stadtteil Gaarden. Die Schule besteht seit 1949 und ist seit 1958 in dem jetzigen Gebäude in der Stoschstraße untergebracht. Seit dem Schuljahr 2010/2011 ist die Schule eine gebundene Ganztagsschule, das heißt die Schülerinnen und Schüler sind verbindlich ganztägig in der Schule und verbringen dort einen Teil ihrer Freizeit. Neben der organisatorischen Entwicklung zur gebundenen Ganztagsschule soll die Hans-Christian-Andersen-Schule auch zur Stadtteilschule entwickelt werden, das bedeutet, die Schule soll eine Anlaufstelle mit verschiedenen Angeboten für die Menschen aus dem Stadtteil werden.
Die Schule muss für ihre neuen Funktionen u.a. eine Mensa, ein Stadtteilcafé sowie Unterrichts- und Nebenräume erhalten. Die Maßnahmen umfassen Neubauflächen in der Größenordnung von ca. 680 qm HNF, zzgl. der erforderlichen Nebenflä- chen und eine Austeilküche.

Unser Konzept für die Erweiterung der Hans-Christian-Andersen-Schule will eine stadtteilweit identitätsstiftende und prägnante Architektur zu schaffen, welche optimal Funktion und Bestand vereinbart. Städtebaulicher Grundgedanke ist die umgebende Blockrandbebauung in den Schulkontext zu übersetzen und den ungefassten Charakter der gegenüberliegenden Bestandsgebäude in einem klaren Ensemble zu definieren. In zwei Bauabschnitten werden die Flanken zwischen Schule und Turnhalle bebaut. Hieraus ergibt sich der Schulhof als Platzsituation und assoziiert die Funktion eines Quartierszentrums.
Die Neubauten erzeugen eine sichtbare Aussenwirkung und inszenieren gleichzeitig den Bestand.
Bauabschnitt I schliesst im Norden an die Arkaden des viergeschossigen Bestandsgebäudes an. Der Baukörper nimmt die Funktionen Mensa, Foyer, PC- und Musikraum auf. Bauabschnitt II liegt als unabhängiger Körper im Dialog zum Bestand entlang des Ostrings. Durch das Herausschieben aus der Flucht des Bestandes präsentiert er sich stark und inszeniert das am nördlichen Kopf gelegene Stadtteilcafe sowohl zum Hof als auch zum Stadtteil. Seine prägnante Fassade schließt das Schulensemble als Ganzes. Gleichzeitig schirmt der fünfzig Meter lange Riegel den Hof gegen den Straßenlärm des Ostrings ab und gewährt ihm Schutz.

Die Fassade der Neubauten erwidert die Sprache des Bestandes aus den Fünfziger Jahren und begegnet ihr dennoch in zeitgemäßer Interpretation. Es werden Linien und Höhen aus dem Bestand im Neubau fortgeschrieben. Ein rot-braunes Klinkerband in Brüstung und Attika prägt die horizontale Wirkung des Baukörpers und umschliesst die eingerückte Fassade. Dieser stehen vertikale Kiefernholz-Lamellen in dem Klinker ähnelder Lasur vor. Sie reinterpretiert damit die harte Rasterung der Bestandsfassade, vermeidet aber die Ausbildung einer erkennbaren Lochfassade.