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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Neugestaltung des Marktplatzes

Marktplatz in Bünde mit Markt-Lounge

Marktplatz in Bünde mit Markt-Lounge

2. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

BKS Architekten GmbH

Architektur

Thomas & Bökamp

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

„FREIRAUMSYSTEM BÜNDE“
Eingebettet in die offene Landschaft liegt die Stadt Bünde an den Ufern der Else. Sie verknüpft sich mit dem Uferraum in vielfältiger Weise und bietet so den Bewohnern der Stadt eine große Varianz an nutzbaren innerstädtischen Freiräumen. Neben Parkanlagen, wie z.B. dem Steinmeisterpark oder dem Stadtgarten, ist der Marktplatz einer dieser Freiräume. Als größte innerstädtische Platzanlage bietet er seit über 100 Jahren Raum für vielfältige Nutzungen.
Der Marktplatz soll als Multifunktionsfläche weiterhin Raum für vielfältige urbane Nutzungen bieten.

LAGE DES MARKTPLATZES IM STADTGEFÜGE
Der Marktplatz befindet sich im Übergangsbereich zwischen der historischen Kernstadt im Norden, bzw. Nordwesten, und den in Zuge der Industrialisierung errichteten Stadterweiterungen im Osten, bzw. Südosten.
In dieser Stadtfuge liegend, ist der Marktplatz mit seiner Gestaltung weder der historischen Kernstadt noch den Stadterweiterungen zuzuordnen. Er ist durchweg eigenständig zu sehen.

STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG (ERSCHLIEßUNG)
Der Marktplatz ist verkehrlich hervorragend erschlossen. Man kann ihn sowohl mit dem Auto als auch den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bushaltestellen an der Hangbaum-, und Marktstraße), dem Fahrrad oder auch zu Fuß problemlos erreichen. Als wichtigste fußläufige Verbindungen sind zum einen der über den Parkplatz an der Pauluskirche zur Eschstraße führende Fußweg und zum ande-ren der entlang der Hangbaum-, und Elsestraße zum Museumsplatz führende Gehweg zu nennen. Die fußläufige Erschließung aus den südlich, bzw. östlich angrenzenden Wohngebieten erfolgt über die Markt-, Heidkamp-, und Moltkestraße.
Die Fußwegebeziehungen zur Kernstadt (Eschstraße) sind aufzuwerten. Da keine Haupterschlie-ßungsrichtung vorhanden ist, ist der Marktplatz nach allen Seiten offen und einladend zu gestalten sowie aus allen Richtungen zu betreten.

STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG (PARKPALETTE)
Auf dem Areal des Schotterparkplatzes ist eine 3-geschossige Parkpalette vorgesehen. Diese be-grenzt den Straßenraum mit der umliegenden heterogenen Bebauung. Durch diese neue Baumasse wird die Fläche des Marktplatzes als eigenständiger und eindeutiger Freiraum akzentuiert. Im Be-reich der Hangbaumstraße kragt die Parkpalette in den beiden oberen Geschossen aus. So ergibt sich eine witterungsgeschützte Fläche als Wartebereich für die vorgelagerte Bushaltestelle. Die Fassadenbekleidung der Parkpalette soll in einer semitransparenten Holzverschalung ausgeführt werden die mit ihrer Materialität in einen Dialog mit dem Baumrahmen des Marktplatzes tritt.
Die Parkpalette bildet eine städtebauliche Kante zum Marktplatz und hebt diesen als eigenstän-digen Freiraum im Stadtgefüge hervor.

THEMATISCHE GESTALTUNG
Der Marktplatz ist ein robust, aber hochwertig gestalteter, multifunktionaler Möglichkeitsraum für die Stadtgesellschaft. Er grenzt sich gegenüber der in Teilbereichen undefiniert erscheinenden Um-gebung deutlich durch einen Baumrahmen ab und schafft RAUM. Er ist mit signifikanten Gestalt-elementen wie starkem Baumrahmen, lockerem Baumhain, Sitzskulpturen, Brunnenanlage und hochwertiger Pflasterung ausgestattet. Diese Gestaltelemente verleihen ihm einen starken urbanen Charakter und zugleich repräsentatives Flair. Mit seinen vielfältigen Nutzungs- und Aufenthalts-möglichkeiten steigert der Marktplatz somit nicht nur die Aufenthaltsqualität für die Oberstufen-schüler des Gymnasium am Markt, und die Wohnqualität für die Bewohner der unmittelbar angren-zenden Stadtquartiere, sondern setzt auch über die Quartiersgrenzen hinaus ein markantes Zeichen in der Bünder Stadtgestalt. An Markttagen steht die Marktnutzung im Mittelpunkt. Mit dem, der Marktfläche angegliederten, Cafe wird diese Nutzung nachhaltig unterstützt. Nun kann man hier bei einem Kaffee am Marktbrunnen verweilen und das Marktgeschehen verfolgen. Nicht nur durch Ver-anstaltungen kann abseits der Marktzeiten die Attraktivität des Platzes erhöht werden: Die Markt-Lounge lädt Kinder und Jugendliche, der Markt-Brunnen, ältere Mitbürger ein, den Platz zu bespie-len.
Städtisches Leben erhält nun Einzug auf dem Marktplatz.


DIE ELEMENTE
Der Rahmen, das Passepartout: Die eigentlichen Plätze, Marktplatz und Schul-Vorplatz, sowie die Parkpalette sind umgeben von einem steinernen Rahmen, einem Passepartout. Dieses Passepartout nimmt die verkehrlichen Nutzungen wie Rad- und Fußwege, Einfahrten und Busbuchten auf und ordnet sie. Ebenso bildet es die Grundlage für die rahmende Baumpflanzung aus Hainbuchen, die Beleuchtung und Möblierung. Im Übergangsbereich zwischen den Plätzen bildet das Passepartout die Grundlage für die Markt-Lounge. Das Passepartout erzeugt Ruhe, Einheitlichkeit und Zu-sammenhalt und erhöht so den Wiedererkennungswert dieses Freiraums in der Stadt.

DER MARKTPLATZ
Gerahmt vom Passepartout liegt die eigentliche Platzfläche entlang der Markt-straße. Ein einheitlicher, barrierefrei zu begehender Belag aus Natursteinplatten bildet die Grundla-ge für die Marktnutzung und eine Vielzahl anderer Veranstaltungen wie z.B. Frühlingsfest, Zwiebel-markt oder Konzerte. Ein Marktbrunnen legt sich an den Rand der Platzfläche und bietet bei der vorgeschlagenen Aufstellung der Marktstände attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten entlang einer zentralen Achse.

DER SCHUL-VORPLATZ
Ähnlich einem Teppich liegt der Schul-Vorplatz einladend im Passepartout. Ohne Einbauten bietet er sowohl Raum für größere Ansammlungen von Schülern z.B. bei Unter-richtsende oder Unterrichtsbeginn, als auch Bewegungsfläche während der Pausen.

DIE MARKT-LOUNGE
Im Übergangsbereich zwischen den Plätzen befindet sich – unter lichten Baumkronen der Gleditschien – ein nach oben geschlossener, aber zu allen Seiten durchgängiger, Aufenthaltsbereich primär für die Schüler des Markt-Gymnasiums. Große Sofas aus Holz erzeugen vielfältige kleinere Raumeinheiten, die primär zu informellem Aufenthalt in den Pausen aber auch ruhigem Verweilen abseits der Schulzeiten genutzt werden können. Die Objekte können auch be-spielt werden.

MÖBLIERUNG
Die Möblierung nimmt sich bewusst zurück. Lichtmaste, Fahrradbügel, Poller und Abfallbehälter werden in einer reduzierten Gestaltung ausgeführt. Die Bankelemente der Markt-Lounge sind aus robusten Betonfertigteilen mit Holzbeplankung, der Marktbrunnen aus Naturstein gestaltet.

BARRIEREFREIHEIT
Der gesamte Platzraum wird stufenlos barrierefrei gestaltet und ist somit für jedermann zugänglich. Sich in Materialität und Fugenbild unterscheidende Beläge differenzieren zudem die Nutzungsbe-reiche Passepartout, Platz und Hain und erleichtern Sehbehinderten die Orientierung. Die Verkehrs-flächen auf dem Passepartout werden zudem mit gängigen Leitsystemen, die auf Unterschieden sowohl in Farbe als auch Oberflächenstrukturen aufbauen, gestaltet.

MATERIALITÄTEN
Der Marktplatz wie auch der Schul-Vorplatz erhalten einen Belag aus gestockten Granit-Natursteinplatten in leicht differenzierenden Farbtönen. Das Passepartout wird mit einem Belag aus gesägtem Granit-Natursteinpflaster, welches sich somit deutlich vom Platzbelag unterscheidet, befestigt.

BELEUCHTUNG
Der östlichen Baumreihe vorgelagert werden 3 Lichtmaste aufgestellt, aus denen heraus sich der Platz zielgerichtet beleuchten lässt. Die Beleuchtung des Schul-Vorplatzes erfolgt über drei Leuch-ten entlang des Eingangsbereiches. Die Bäume des Baumhains, der Marktbrunnen und die Markt-Lounge erhalten Bodeneinbauleuchten. Eine normgerechte Ausleuchtung ist somit sichergestellt. In den Lichtmasten sind zudem Elektroversorgungsanschlüsse für Veranstaltungen vorgesehen.

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR
Für die Versorgung der Marktstände sind – zusätzlich zu den Vorrichtungen in den Lichtstelen – dezentrale Versorgungsstationen vorgesehen, welche flächenbündig eingebaut sind.

ENTWÄSSERUNG
Die Platzfläche wird über ein ruhiges Dachgefälle in eine umlaufende Gosse entwässert. Dies ermög-licht eine wirtschaftliche Reinigung des Marktplatzes an Markttagen oder nach Veranstaltungen.
Lageplan

Lageplan

Lageplan Nord

Lageplan Nord

Lageplan Süd

Lageplan Süd

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Pflasterdetail

Pflasterdetail

Lichtkonzept

Lichtkonzept