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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Areal „Südlich der Bahnstraße“

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Engere Wahl

P4LOESSE

Stadtplanung / Städtebau

R+T Verkehrsplanung GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Ausgangslage

Das Straßennetz der Gemeinde Sulzbach ist durch drei wichtige Straßenzüge gekenn-zeichnet: Hauptstraße, Schwalbacher Straße und Bahnstraße. Vor allem in der Schwalbacher Straße und der Bahnstraße überschreitet die Verkehrsbelastung das verträgliche Maß. Der Grund für diese Überschreitung ist nicht die absolute Höhe der Verkehrsbelastung, diese liegt mit ca. 8.000 Kfz/Werktag je Straßenzug in einer üblichen Höhe für einen Ort mit über 8.000 Einwohnern und über 5.000 Arbeitsplätzen. Die Verkehrsbelastung ist deshalb als unverträglich einzustufen, weil der Straßenraum in der Bahnstraße sehr schmal ist. Einbauten, Pflanzinseln und ähnliche Maßnahmen wirken geschwindigkeitsdämpfend und sorgen dafür, dass die Bahnstraße nicht als flüssig befahrbar eingeschätzt wird. Die damit verbundenen wartenden Kfz und zahlreichen Brems- und Anfahrvorgänge verstärken den Eindruck einer stark befahrenen Straße. Größter Schwachpunkt sind die Gehwege, die weniger als 1,50 m breit sind. Für Fußgänger besteht keine Abstandsfläche zum fließenden Verkehr, die Aufenthalts-qualität zur Hauptverkehrszeit ist niedrig. Vergleichbares gilt für die Schwalbacher Straße. Eine aktuelle Durchgangsverkehrserhebung zeigt, dass pro Werktag ca. 2.000 Kfz als Durchgangsverkehr durch Sulzbach fahren. Den Durchgangsverkehr aus Sulzbach zu verdrängen ist kaum sinnvoll möglich, da durch die erforderlichen weitere Restriktionen, Umwege und Hindernisse, jede Autofahrt durch Sulzbach auch für jeden Sulzbacher Bürger extrem mit Widerständen belastet wäre. Die Bahnlinie (RB13 nach Bad Soden) quert die Bahnstraße niveaugleich. Die gelegentliche Sperrung des eingleisigen Bahnübergangs beeinträchtigt den Kfz-Verkehr nur gering.


Verkehrskonzept

Das Verkehrskonzept für das Gebiet südlich der Bahnstraße baut darauf, die Situation in der Bahnstraße deutlich zu verbessern. Die Problematik der Schwalbacher Straße kann mit diesem begrenzten Untersuchungsgebiet nicht gelöst werden. Es wird darauf geachtet, dass außer dem Neuverkehr des Gebietes kein zusätzlicher Verkehr durch Sulzbach fährt. Das Verkehrskonzept beruht auf fünf wesentlichen Maßnahmen im Kfz-Verkehr: - Schließung des niveaugleichen Bahnübergangs der Bahnstraße für den Kfz-Verkehr - Herstellung einer Bahnunterführung mit Anschluss an die Wiesenstraße zur Er-schließung des Gebietes - Herstellung eines neuen Knotenpunktes an der L3266 in der Nähe der Fußgänger- und Radfahrerbrücke zum MTZ - Herstellung einer neuen Planstraße A zwischen der neuen Bahnunterführung und dem neuen Knotenpunkt - Untergeordnete Erschließungsstraße zwischen der Planstraße und der Bahnstraße


Umsetzungsmöglichkeiten

Folgende Planungsziele sollten umgesetzt werden:

- neue Verkehrsführung (Tunnel/ Knoten),
- großzügige, öffentliche Grünräume,
- differenziertes, attraktives Rad- und Fußwegenetz,
- hochwertige Infrastruktur im Gebiet,
- Kostenbeteiligung an sonstigen resultierenden kommunalen Aufgaben außerhalb des Planungsgebietes (z.B. Schule/ Sport).

Beurteilung durch das Preisgericht

Sitzung der Bewertungskommission am 11. Juni 2012 Team 5

1. Gestalterische und funktionale Qualität des städtebaulichen Konzepts

+ Der städtebauliche Entwurf hat eine klare Gliederung und Zonierung.
+ Das Konzept sieht unterschiedliche Wohnformen und verschiedene Gebäudetypen vor.
+ Die Anpassungsfähigkeit und flexible Abschnittsbildung wird positiv bewertet.
- Die Grün-Verbindung Richtung Landschaft führt zur südlichen Sammelstraße.
- / + Konzept 1: Der Entwurf ist für eine „moderate Lösung“ zu groß, bietet aber die Möglichkeit, weitere Bauabschnitte zu bilden.
o Konzept 2: Die Bebauung südlich der Haupterschließungsstraße erscheint zu beliebig und definiert dadurch keinen klaren Ortsrand.
o Die Größe des Gewerbegebietes erscheint für die heutige Nachfrage sehr groß und sollte überdacht werden.
- Das Verschwenken der südlichen Sammelstraße im Bereich der zentralen Grünfläche ist ungünstig.


2. Qualität der inneren und äußeren verkehrlichen Erschließung für alle Verkehrsteilnehmer

+ Das Verkehrskonzept bietet eine insgesamt schlüssige Lösung.
+ Konzept 1 ist groß genug, um darüber die Unterführung zu finanzieren.
+ Dieser Entwurf berücksichtigt als Einziger, dass der bestehende Bahn-Übergang an der Bahnstraße geschlossen werden muss, wenn eine Unterführung geplant wird.
+ Der landwirtschaftliche Verkehr kann die vorhandenen und neuen Erschließungstrassen nutzen.
+ Es werden Maßnahmen zur Vermeidung einer optischen Durchschusswirkung der Haupterschließungsstraße sinnvoll eingesetzt (baumbestandene Mittelinseln, Versatz).
- Konzept 2: Die Rampe der Unterführung kollidiert z.T. mit den Zufahrten zu Häusern.
- Die südliche Sammelstraße könnte trotz der Verschwenkung und Fahrbahnteiler zur „Rennstrecke“ werden.

Hinweis:
Die Bewertungskommission weist bei allen Arbeiten mit dem Vorschlag einer Bahn-Unterführung darauf hin, dass bei dem Bau einer Unterführung der Bahntrasse der bestehende Übergang an der Bahnstraße (fachlich „höhengleiche“ oder „ plangleiche“ Kreuzung genannt) geschlossen werden muss und damit keine Verbindung für Kfz- und Lkw-Verkehr von der Bahnstraße Richtung Ortskern mehr bestehen wird. Der Verkehr aus der Bahnstraße in Richtung Ortskern muss infolgedessen über neue Straßen, also durch das neue Baugebiet zur neuen Verbindungsstraße im Süden und weiter Richtung Ortskern / Schwalbacher Straße geführt werden. Dies gilt auch für den Fall, dass die Bahnstraße von der L3266 „ abgehängt“ wird. Umwege sind der Preis der Unterführung und Entlastung der Bahnstraße.
Dieser Entwurf berücksichtigt dies als Einziger in seiner Konzept-Darstellung und der Prognose der Verkehrsmengen.


3. Qualität der ökologischen Anforderungen und freiraumplanerischen Vernetzung

+ Die Einbeziehung der bestehenden Grünstrukturen wird positiv bewertet.
+ Es werden nachvollziehbare Strukturen und Zonierungen geschaffen, mit ausreichender Dimension der Grünflächen.
- Die fehlende Differenzierung der Grünräume wird negativ angemerkt: z.B. sollte der Grünraum zur Bahn eine andere Struktur/ Nutzung haben als der Grünraum in der Mitte und nicht mit zu vielen Funktionen belegt sein.
+ Es sind Verbindungen zu vorhandenen Grünflächen Richtung Norden/ Limespark/ Ortsmitte dargestellt.
+ Die Potenziale der Gärtnerei werden genutzt und in die städtebauliche Struktur durch Bebauung mit Einzelhäusern eingebunden.
o Die Verknüpfung der Grünstrukturen über die südliche Sammelstraße ist unklar.


4. Qualität der Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit

++ sehr anpassungsfähig
- hoher Grün- und Freiflächenanteil


5. Empfehlungen für die weitere Bearbeitung

Für den Fall, dass eine ambitionierte Lösung mit Unterführung gewünscht wird (Variante B), beschließt die Bewertungskommission einstimmig, den moderaten Test-Entwurf (Konzept 1) des Teams 5 als Vorzugsvariante. Zur weiteren Bearbeitung empfiehlt die Bewertungskommission Integration der Erschließungs-Straße in die Bebauung und Ausbildung eines Ortsrandes Prüfung der Lage der Rampe der Unterführung im Zusammenhang mit der angrenzenden Bebauung
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