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Verhandlungsverfahren mit integriertem Planungswettbewerb | 05/2012

Kombinierte Feuer- und Rettungswache mit integriertem Ausbildungszentrum

3. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Inros Lackner SE

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

1. Entwurfskonzept

Das denkmalgeschützte Kasernenengebäude an der Fabricestraße / Ecke Magazinstraße ist Anknüpfungspunkt für den Entwurf der Rettungswache Dresden-Nord. Die neue Adresse der Rettungswache wird mit der Rekonstruktion und Revitalisierung des für die Albertstadt charakteristischen Gebäudes gebildet. Die neu zu errichtenden Gebäude der Fahrzeughalle mit Personalräumen und Ballsporthalle sowie die Ausbildungshalle werden als zurückhaltende Ergänzung zum Bestand vorgesehen.
Die Räume der Feuerwache, der Rettungswache und das Schulungszentrum werden in das bestehende Gebäude integriert. Grundlage der Grundrissdisposition sind kurze Wege und eine kompakte Gebäudestruktur. Alle Funktionsbereiche sind flexibel zusammenschaltbar oder können separat bewirtschaftet werden, öffentliche und nichtöffentliche Gebäudebereiche erfahren eine klare Trennung. Zwischen dem
Bestandsgebäude und der Ergänzung wird eine maßstäbliche Halle ausgebildet. Die Halle ist Schnittstelle und Erschließungsraum aller Funktionen. Gleichzeitig dient sie als Logistikfläche und ermöglicht die sensible Anbindung des Neubaus an den denkmalgeschützten Bestand.

Die an das auf dem nördlichen Grundstücksteil befindliche Übungshaus ergänzte Ausbildungshalle ist durchfahrbar vorgesehen und beherbergt Umkleide- und Lagerbereiche für den Ausbildungsbetrieb.

Im Bereich der Aussenanlagen wird die Qualität des Grünbereiches des westlich angrenzenden Proschhübels aufgenommen, die angrenzende Landschaft wird über flache Böschungsbereiche an den Wirtschaftshof geführt. Die Sicherung Grundstückgrenze ist über eine Buchenhecke vorgesehen.

2. Konstruktion und Materialität

Der Neubau der Fahrzeughalle ist als Stahlbeton-Rahmenkonstruktionen geplant. Die die gesamte Halle wird im Erdgeschoss stützenfrei überspannt. Die Spannbetonriegel und die Stützen des Tragwerkes sind als vorgefertigte Elemente vorgesehen. Die Halle wird auf einer tragenden Bodenplatte mit umlaufender Frostschürze gegründet. Die Aussteifung des Erdgeschosses erfolgt über aussteifende Wände und Treppenkerne,
welche in Verbindung mit der massiven Deckenscheibe wirken.

Das Obergeschoss (OG), in dem neben Aufenthalts- und Personalräumen eine Ballsporthalle untergebracht ist, wird zur Optimierung der konstruktiven, statischen und bauphysikalischen Eigenschaften als autarkes System in Leichtbauweise errichtet. Das Dachtragwerk über dem OG ist ebenso wie die überhöhte Ballsporthalle als Holzbinderkonstruktion vorgesehen. Die Aussteifung der in Leichtbauweise
errichteten Konstruktionen wird durch Rahmentragwerke und Verbände gewährleistet.
Der Neubau ist vom denkmalgeschützten Bestandsgebäude konstruktiv getrennt. Es erfolgt eine nicht kraftschlüssige Anbindung über das Atrium, welches mit einer transluzenten Dachkonstruktion überspannt wird.

Der Neubau der Ausbildungshalle ist ebenfalls stützenfrei überspannt. Hierfür ist eine Konstruktion aus vorgefertigten Stahlbetonstützen in Kombination mit einem Dachtragwerk aus unterspannten Holzbindern geplant. Die Aussteifung erfolgt über Verbände und den auf der westlichen Hallenseite befindlichen, dreigeschossigen Funktionskern mit Serviceräumen für den Ausbildungsbetrieb und übergeordneten Technikflächen.

Die Fassaden der Neubauten werden gebildet durch wiederverwendungsfähige Metallpaneele, die im Bereich von Belichtungsöffnungen der Hallen perforiert sind. Vor den Fensterflächen der Aufenthaltsräume sind individuell verschiebbare Sonnenschutzelemente vorgesehen.

Der denkmalgeschützte Bestand wird nach Möglichkeit weitestgehend erhalten. Deckenbereiche werden über Lewisdecken konstruktiv ertüchtigt. Im Innenbereich werden Dämmputze ergänzt, im Außenbereich wird die originäre Erscheinung der Fassaden und des Dachbereiches gewahrt.