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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Schulcampus Rheinfelden

2. Rang

Preisgeld: 8.500 EUR

Architekturbüro Josef Prinz BDA

Architektur

Architekturbüro Schreiner

Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt Schulcampus Rheinfelden, gemeinsames Ganztagshaus mit Mensa, erfordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit den funktionalen und gestalterischen Rahmenbedingungen in einer städtebaulich wertvollen und sensiblen Umgebung mit den angrenzenden Stadtgefügen, dem innerstädtischen Grünzug und den räumlichen Bezügen zum Rhein.

Der Grünzug wird eindrucksvoll durch die großzügigen räumlichen Verknüpfungen und den bestehenden Baumgruppen geprägt. Zur Hardtstraße ist der Grünzug stärker präsent und gut verknüpft mit der Innenstadt und den Bereichen am Rhein. Innerhalb des Grünzuges sind öffentliche Gebäude in gleichmäßigem Abstand situiert, jeweils in angemessenem Abstand zueinander um nach wie vor als Solitäre wahrgenommen werden zu können. Nach Norden ist der Grünzug fein differenziert verdichtet, teils mit Wohngebäuden, teils mit Erschließungs- und Parkierungsflächen.

Der Standort und der Entwurf des Ganztagshauses respektiert die Stärken der vorgefundenen gewachsenen heterogenen und dennoch klaren räumlichen Situation. Der neue Baukörper wird selbstbewusst, aber gelassen, in den großräumigen Bestand eingefügt, ohne Versuch, der Situation einen gänzlich neuen Stempel aufdrücken zu wollen. Durch die Platzierung des neuen Gebäudes zwischen den beiden Schulen wird die Schiller Schule besser an den Grünzug angebunden. Das neue Gebäude verknüpft darüberhinaus die Schiller-Schule und die Gertrud Luckner-Realschule gestützt durch die Geste des erkennbar gemeinsamen Campus zu einer verbindenden Einheit für die beiden Bildungs- und Erziehungseinrichtungen.

Folgerichtig wird das neue Gebäude zur Hardtstraße in die Parklandschaft integriert. Angegliedert an die neue, übersichtlichte Wegeverbindung, die die beiden Schulen mit Ihren Pausenhöfen sowie das neue Gebäude verbindet.
An diese Verbindung werden Richtung Norden spielerisch und bei Bedarf schrittweise flexibel ergänzbar sämtliche Nutzungen für Sport, Spiel und Freizeit angeordnet.

Somit entsteht mit der übergeordneten Idee der Integration in den Grünzug sowie der deutlichen und klaren Artikulierung der Verknüpfungen durch die Freianlagen ein kräftiges neues verbindendes Ganzes. Ohne die bestehenden Schulen in ihrer eigenen Identität zu schwächen.

Als Fassadenmaterial wird, um diese Zielrichtungen für das gemeinsame Gebäude im Grünzug folgerichtig zu stützen, eine Stahlbeton Holz Konstruktion vorgeschlagen. Die Bauteile im Erdgeschoss für die Mensa sind statisch leistungsfähig und gestalterisch erdverbunden, aus den Wegen des Campus entwickelt, bewusst kräftig in die dritte Dimension ausgebildet.
Das Obergeschoss bildet als geschützte Holzkonstruktion eine angenehme und zurückhaltende Verknüpfung zum Grünzug.

Erschließung, Innere Organisation
Die Mensa mit ihren überdeckten Freibereichen zum Campus und zum Park wird im Erdgeschoss angeordnet. Ein zentrales Foyer bindet sämtliche Nutzungen und Freibereiche an.

Zwei gleichrangige Treppenanlagen weisen zum im Obergeschoss angeordneten Ganztagesbereich. Die Anordnung im Obergeschoss ermöglicht die Ausformung geschützter und den Räumen zugeordneter Freibereiche ohne unklare Übergänge in den öffentlichen Raum zu erzeugen. Eine zeitgemäße, hochflexible und dennoch übersichtliche, räumlich gefasste Lernlandschaft kann entstehen. Die großzügige Raumanordnung erlaubt vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für diesen neuen Bereich.
Die unterschiedlich bespielbare ca. 300 m² zentrale Halle vereint ergänzend alle Nutzungen und bietet gute Möglichkeiten zur Einbeziehung der Dachterrassen.
In den einzelnen Räumen lassen sich individuell den Anforderungen entsprechend Teilräume, Nischen und Möblierungen weiterentwickeln.

Die Dachterrassen als Ergänzung zum Raumangebot können sich entsprechend den einzelnen Nutzungen ebenfalls zu unterschiedlich gestalteten Freiräumen für Lernen und Spielen im Freien entwickeln.

Energie und Ökologie Angestrebt wird eine anspruchsvolle, technisch innovative und dennoch einfache, den heutigen Anforderungen an ein öffentliches Bildungsgebäude gerecht werdende, technische Installation.
Für den anzustrebenden sinnvollen Einsatz von erneuerbaren Energien wird eine gute und tragfähige Grundlage gegeben. Durch sinnvollen Einsatz von Passivhauskomponenten und nachhaltigen Baustoffen wird ein nachhaltiges und ökologisch zeitgemäßes Gebäude entstehen.
In einer künftigen intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit mit den entsprechenden Ingenieuren in Zuge der weiteren Planungsphasen werden diese sinnvolle Zielsetzungen und beabsichtigten Maßnahmen weiter untersucht und präzisiert.