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Offener Wettbewerb | 07/2012

Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen a. d. Ilm 2017“

2. Preis

Preisgeld: 27.700 EUR

ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Florian Nagler Architekten GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser entwickelt ein zusammenhängendes Grünraumgefüge entlang der Ilm, das bewusst differenzierte Freiraumatmosphären ausprägt. Von einem durchgängigem Thema oder Gestaltungselement wird abgesehen. Die einzelnen Teilräume sind dabei angemessen und attraktiv ausgebildet, sowie gut durchgearbeitet. Aufenthaltsmöglichkeiten am Wasser sind konsequent ausgebildet, bis hin zur Flutmulde im Bürgerpark und in vielfältiger Art und Weise attraktiv gelöst. Die Idee des Kulturzentrums mit Gastronomie an der Stadtmühle wird als guter Auftakt an der Grenze von freier Landschaft zum städtischen Grünraum bewertet. Der Ideenteil wird, wenn auch sehr zurückhaltend bearbeitet, die Vorschläge hierzu sind vorstellbar, gerade im Bereich des Hungerturms aber sehr spärlich. Die wesentlichen Fußverbindungen außerhalb des Realisierungsteils werden über einheitliche Baumpflanzungen markiert. Der Vorschlag, die Ilminsel westseits in fließdynamischer Form mittels Rasenstufen abzutreppen und oberhalb davon einen breiten Promenierweg auszubilden, der rückwärtig zwei zurückhaltende Aktionsflächen bietet, wird sowohl funktional als auch gestalterisch positiv bewertet. Der stadtseitig liegende neue Ilmbalkon mit dem Steg zur Insel bindet die Insel an der richtigen Stelle und in geeigneter Form an. Es entsteht ein gut ausgeprägtes vis-á-vis von städtischer Kante und weichem Zugang zum Fluss. Auch im Bereich des Bürgerparks wird der Kontrast der harten Ilmspitze und den weichen Ufern mit großzügigem Promenierweg in angemessener Art und Weise fortgeführt. Die Verlängerung des von Süden kommenden Lärmschutzwalls wird funktional und gestalterisch positiv bewertet. Dadurch entsteht ein großzügiger, offener und vielfältig nutzbarer Grünraum mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Ränder sind in ihrer Vegetationsstruktur jedoch teilweise zu schwach ausgebildet. Die Wegeverbindungen und Anbindungen an die umliegenden Wohngebiete und entlang der Ilm sind schlüssig und sinnvoll gelöst unter Respektierung der vorgegebenen Grundstücksgrenzen. Die Umnutzung des Wasserwerks zu einem Jugendtreff mit angegliedertem Biergarten trägt positiv zur Belebung des Parks bei. Die Bebauung mit dreigeschossigen Wohnhäusern liegt flächenmäßig deutlich unter den Möglichkeiten von 30%. Der Typus der dreiseitig nach Westen geschlossenen Höfe und die Maßstäblichkeit sind an dieser Stelle vorstellbar. Der Ansatz, im Sportpark extensiver und landschaftlicher zu werden, um im Norden weiterführend seinen Übergang zum Biberlehrpfad und zur freien Landschaft zu finden ist schlüssig. Die Gestaltung wirkt im Bereich des Festplatzes zu zurückhaltend und zu sehr am Bestand orientiert. Insgesamt wird der Sportpark jedoch mit Wegen und Baumstrukturen gut neu geordnet und erhält entlang der Verbindung nach Norden gut situierte extensive Freiräume mit attraktiven Verbindungen zu Aufenthaltsorten an der Ilm. Das Konzept zur Ausstellung ist funktional und gestalterisch gut durchdacht und integriert, die Anzahl und Anordnung von eingefriedeten Bereichen und Eingängen ist wirtschaftlich und der Situation angemessen. Die wasserwirtschaftlichen Belange werden insgesamt positiv bewertet, wenn auch der Fischpass auf der topografisch ungünstigeren Seite der Ilm angeordnet und zu kurz ausgebildet wurde. Die Baukosten liegen deutlich unter der Vorgabe der Ausloberin. Die hohe Anzahl der Stege/Brücken schlägt sich hierbei jedoch nicht nieder, da sich diese Bauwerke großteils im Ideenteil befinden. Selbst unter Einbeziehung dieser Brücken würden die Baukosten im Rahmen liegen. Die Bearbeitung des Ideenteils ist unzureichend.