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Offener Wettbewerb | 07/2012

Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen a. d. Ilm 2017“

4. Preis

Preisgeld: 16.620 EUR

plancontext gmbh landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

roedig . schop architekten

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Nachdem sich die Stadt Pfaffenhofen in den letzten Jahren sehr erfolgreich auf eine nachhaltige Stadtentwicklung konzentriert hat, sollen nun die Freiflächen entlang der Ilm in den Fokus rücken. Die Gartenschau 2017 wird dabei zur Initialzündung für eine nachhaltig-strukturelle Verbesserung und einer Vernetzung der Stadt mit der Landschaft. Durch den geplanten ökologischen Ausbau und die Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit der Ilm entsteht gleichzeitig ein innenstadtnahes System aus Erholungs- und Grünflächen. Die Stadt wendet sich damit wieder der Ilm zu, sie wird im Stadtraum erlebbar.

Promenadenweg: Die Grünflächen entlang der Ilm werden durch eine vier Meter breite Promenade verknüpft, die bestehende Wegeverbindungen ergänzt und neue Anbindungen schafft. Der Promenadenweg mäandriert mit dem Fluss und macht durch neue Stege, Wasserzugänge und Aussichtsbalkone das Wasser zum Mittelpunkt und zum Erlebnis. Damit wird ein Weg entlang der Ilm verbreitert und gestärkt, der andere Weg bleibt als „schnelle Verbindung“ erhalten. Am Freibad verschwenkt der Promenadenweg auf die östliche Seite und bietet zwischen den Außenanlagen des Freibades und der Ilm ein weitläufiges Areal für die Renaturierung und Revitalisierung der Ilm. Zwei gebogene Stege und ein überkragender „Balkon“ bieten spektakuläre Ausblicke auf den wieder frei fließenden Fluss und den neu entstandenen Auenbereich.
Der Promenadenweg hebt sich durch eine spezielle Beschichtung (Splittmastix mit farbigen Mineralstoffen) und ein einseitiges Plattenbad von anderen Wegen ab und dient damit auch als Orientierungssystem.
Bürgerpark: Ein Stadtteich bildet den Mittelpunkt des neuen Bürgerparks. Zusammen mit Ilm, Flutmulde und Fischpass entsteht eine funktionale und gleichzeitig attraktive Wasserlandschaft. Historisch greift der Teich eine Aufweitung der Ilm und ein Becken mit Badeanstalt oberhalb der Arlmühle auf, ökologisch entsteht ein Baustein für ein integriertes Wasserkonzept (v.a. Retentionsraum und Regenwassermanagement). Das Wasserwerk wird zum kulturellen Zentrum und ein Ort des Bürgerdialogs. Eine gastronomische Einrichtung mit Biergarten am Wasser bildet einen neuen Treffpunkt. Eine Wasserbühne eignet sich für kleinere Veranstaltungen wie der jährlichen Kurzfilmnacht.
Das neue Bebauungsquartier ist für einen ökologischen, generationsübergreifenden und barrierefreien Wohnungsbau mit innovativen Wohnformen und Bauphilosophien konzipiert. Somit wird es als “ecoStadtquartier” zum zentrumsnahen „Trittstein“ und Brückenschlag zum bereits geplanten ecoQuartier. Die Nachhaltigkeitsaspekte des ecoQuartiers wie naturnahe Freiflächengestaltung, CO2-optimierte gesunde Bauweise und Bewohner-Partizipation sind Grundlage der Entwicklung. Auch hier erfolgt der Bau sämtlicher Gebäude und Anlagen nach den Richtlinien des Gütesiegels „nachhaltiges Bauen“. Die Vorgaben der Ökologie- und Gestaltungsfibel werden für diesen zentrumsnahen Wohnstandort adaptiert.
Westlich des Teiches entsteht eine großzügige Spiel- und Liegewiese. Der Spielplatz „Froschkönig“ wird im Übergangsbereich zur Innenstadt neu errichtet. Die Arlmühle wird als Zeugnis für den „arbeitenden Fluss“ erhalten und in „Wassergärten“ eingebunden. Durch sie führt eine gestalterisch eingebundene Fischtreppe.
Freizeit- und Sportpark: Die bisherigen Vereinssportnutzungen werden neu geordnet und durch frei zugängliche Aktionsangebote ergänzt (Bereiche für „Trendsport“, Generationensport und der Wasser- und Naturspielplatz „Auenland“). Durch Wegfall der Speedway-Bahn kann der Festplatz bei unveränderter Gesamtgröße neu zugeschnitten werden. Die „Ilmterrassen“ bilden einen Übergang zum Fluss.
Ilminsel: Die Ilminsel verstehen wir als „grünes Pendant“ zum Hauptplatz: Es entsteht eine „grüne Oase“ inmitten der Stadt, ein beliebter Treffpunkt für Anwohner und Besucher, die wie bisher für kleine kulturelle Veranstaltungen oder Kunstprojekte genutzt werden kann. Durch zwei Stege ist die Innenstadt und das Quartier nördlich des Schwarzbaches mit der Ilminsel besser verknüpft. Im Bereich der Kiesbank ensteht ein großzügiger Wasserzugang.

Leitthema „Pfaffenhofen - konsequent lebenswert“.

Pfaffenhofen darf sich „lebenswerteste Stadt der Welt“ und „Stadt der Nachhaltigkeit“ nennen. Die Themen und Ideen aus allen Lebensbereichen, die die Stadt so lebenswert machen und worauf die Pfaffenhofener zu Recht so stolz sind, werden 2017 den Besuchern präsentiert: Die ökologischen Modellvorhaben, die Gewässerökologie, der gesunde Lebensstil, Mitbestimmung, Traditionen und Zukunftsvisionen. „Konsequent Lebenswert“ ist deshalb das Leitthema der Schau, das alle Themenfelder und Beiträge durchdringt.