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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Bereich der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule

Anerkennung

REICHER HAASE ASSOZIIERTE GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Leitbild
Spuren stärken
Der Standort wurde mit einer Spurensuche erkundet und die Identität des Ortes herausgearbeitet. Die Suche offenbarte neben baulichen insbesondere Spuren im Freiraum. Dabei wurden der Baumbestand und der Grünzug des Garather Mühlenbaches als wesentliche Charaktermerkmale ermittelt.

Der Baumbestand prägt das Bild des Areals wesentlich und gibt ihm eine eigene Struktur mit einem Verlauf in Nord-Süd-Richtung. Die direkte Lage des Gebiets entlang des Garather Mühlenbaches, der sich von der Ohligser Heide bis zum Garather Forst erstreckt, führt zu einer hohen Lage- und Wohnqualität. Die Landschaftselemente bilden das Rückgrat des Areals und werden durch die Integration in einen neuen Park und die Vernetzung für das neue Quartier bestimmend.

Grüne Mitte schaffen
Der neue Park verfügt aufgrund seiner Nähe zu den Wohnquartieren über eine wichtige Erholungsfunktion und trägt wesentlich zur Verbesserung des Mikroklimas im Stadtteil bei. Er wird zur gemeinsamen grünen Mitte für Hilden Süd und hat nicht nur die Funktion eines Spielraums sondern ist auch Treffpunkt für alle Generationen.

Quartiere bilden
Sein Gesicht erhält der Park durch die drei neuen Quartiere, die sich um den Park herum gruppieren. Sie verfügen über unterschiedliche Charaktere und bilden dadurch verschiedene Lebensräume um die gemeinsame Mitte aus.

Akzente setzen
Die Vernetzung der Freiräume und die Merkmale des Gebiets werden durch bauliche Akzente verdeutlicht. Das Punktgebäude am Quartiersplatz nimmt zentrale Funktionen des Gebiets auf. Zugleich wirkt es als visuelles Merkmal, dass als Gelenk zwischen Platz und Park fungiert, die Wegeverbindungen unterstützt und zur Orientierung im Quartier beiträgt. Die in den Park eingestreuten Villen verzahnen die Wohngebiete mit dem Freiraum und geben ihm als grüne Mitte einen eigenen Charakter.

Konzept
Der neue Siedlungsbereich gliedert sich in das städtische Freiraumnetzwerk ein und verknüpft das Naturschutzgebiet Ohligser Heide mit dem Garather Forst entlang des Garather Mühlenbaches. Diese Lage des Gebiets und die vorhandenen Baumstrukturen werden genutzt, um eine neue Freiraumqualität in Hilden Süd zu entwickeln. Durch die Verknüpfung des Lindenplatzes mit dem Grünzug des Garather Mühlenbaches über eine Abfolge von Grünräumen und dem Quartiersplatz sowie die beiden Alleen (Lindenstr. / St.-Konrad-Allee) wird ein inneres Freiraumnetzwerk geschaffen, das wesentlich zur Steigerung der Lebensqualität in Hilden Süd beiträgt. Der neue Mühlenpark ist Teil dieses städtischen Freiraumnetzwerkes.

Das Konzept für das ehemalige Albert-Schweitzer-Schulgelände deckt die historischen Spuren des Standorts auf, entwickelt sie weiter, inszeniert sie und ergänzt sie um neue bauliche und räumliche Qualitäten. Aus den Grünstrukturen entwickeln sich drei Baufelder mit unterschiedlichen Charakteren und Qualitäten. Durch ihre jeweilige Typologie bestimmen sie die Ränder des Parks.


Das städtebauliche Gerüst orientiert sich an bestehenden Gebäude- und Grünstrukturen. Der Entwurf setzt die bestehenden Strukturen nach Norden fort und integriert den Baumbestand. So entsteht ein durchmischtes und lebendiges Wohngebiet mit einer grünen Mitte und drei Quartieren, die über unterschiedliche Qualitäten und Charaktere verfügen. Identitäten und Nachbarschaften werden gebildet.


3 Quartiere
Solares Wohnen
Das Quartier westlich des Parks wird unter dem Gesichtspunkt des „Solaren Wohnens“ entwickelt. Hier findet sich vorwiegend eine Reihenhausbebauung unterschiedlicher Typologie als Wohnform für Familien. Aus energetischen Gründen - Nutzung der Sonne für Photovoltaik und Solarthermie - sind die Gebäude nach Süden und Westen ausgerichtet.

Wohnen am Hof
Im Bereich der Turnhalle entsteht ein Quartier, das aus einer Synthese von Wohnen und Arbeiten profitiert. Aufgrund der Nähe zur Lindenallee mit ihrer heterogenen Struktur ist hier ein gemischt genutztes Quartier vorgesehen. Denkbar sind hier neben den üblichen Wohnformen auch Sonderwohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen, seniorengerechtes Wohnen sowie Wohnungsbau für einkommensschwache Haushalte.
Die Gebäude dieses durchmischten Quartiers sind um einen gemeinsamen Wohnhof angeordnet. Dieser dient als Aufenthalts- und Kommunikationszone für Gemeinschaft, Spiel und Kommunikation.

Wohnen im Park
In den Park eingestreute Villen bieten Raum für gehobenen Geschosswohnungsbau. Sie erhalten ihre Qualität insbesondere durch den Mühlenpark und die Ausrichtung der Terrassen nach Süden und Westen. Die kompakten Gebäude treten in unmittelbare Kommunikation dem Grünzug und geben ihm einen besonderen Akzent.

Wohntypologien
Die drei Quartiere zeichnen sich durch unterschiedliche Wohnformen aus. Während im Quartier des „Solaren Wohnens“ das Familienwohnen im Sinne eines Hauses im Grünen überwiegt, bieten die Villen im Park gehobenen Geschosswohnungsbau mit unmittelbarem Bezug zum Grün. Das „Wohnen am Hof“ ist durch die Nutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten geprägt. Die unterschiedlichen Wohnungsgrößen gewährleisten eine soziale Durchmischung. Gemeinschaftliche Wohnformen und Wohnungen für benachteiligte Haushalte sind hier angedacht.

Ausbildung der Freiräume
Der Park dient den Hildenern als grüne Lunge und Erholungsraum im Stadtteil. Durch die Integration des Baumbestands wird er als Landschaftselement eindrucksvoll erlebbar. Innerhalb des Quartiers übernimmt er die Funktion des wohnungsnahen Spiel- und Freiraums und nimmt durch eine Rasenmulde als Retentionsfläche gleichzeitig das Oberflächenwasser auf. So wird der Park sowohl ökologischen als auch sozialen Aspekten gerecht. Der bestehende Spielplatz wird in seiner Lage weitestgehend beibehalten und durch eingestreute Spielflächen in den Grünzug integriert.

Der Platz dient zum Einen als vernetzendes Element zwischen den Grünflächen und nimmt zum Anderen die Funktionen eines städtischen Sozialraums auf. Durch die umliegenden sozialen Einrichtungen bzw. gastronomischen Nutzungen wird er belebt und zum informellen Treffpunkt und Kommunikationsraum. Zudem bietet er Raum für gemeinsame Veranstaltungen und Märkte.

Erschließung
Zur Erschließung des Quartiers werden die Stiche der Straße „Am Lindengarten“ genutzt und mittels Schleifenerschließungen an die Kunibertstraße angeschlossen. So werden die Verkehre nutzungsgerecht gebündelt. Der Quartiersplatz ist dabei als Einbahnstraße nur von Osten nach Westen befahrbar. Die Stellplätze der Reihenhäuser sind den jeweiligen Grundstücken zugeordnet. Die Gebäude für den Geschosswohnungsbau und Sonderwohnformen werden in Tiefgaragen untergebracht. Die öffentlichen Straßenräume bieten genügend Raum zur Unterbringung der erforderlichen Parkplätze.

Beurteilung durch das Preisgericht

Beurteilung des Preisgerichts (Auszug)
[...] Aus der gewählten Herangehensweise bildet sich
wie selbstverständlich die großzügige Grünfläche im
Entwurf aus. Die Bautypen, welche zum Einsatz kommen,
ordnen sich diesem Prinzip unter. [...]
Der Wohnungsmix stellt in der beanspruchten Fläche
eine ausgeglichene Bilanz dar. Das bedeutet, dass in der
Summe mehr Geschosswohnungsbau realisiert werden
kann als Einfamilienhäuser. Die Bebauungsdichte in der
Arbeit ist als ausgewogen zu betrachten.
Das Erschließungssytem des Entwurfs weist Mängel auf,
die Fläche für die privaten Stellplätze vor den Einfamilienhäusern
ist räumlich zu vergrößern. Im östlichen Teil
ist es zwingend notwendig, einen Wendehammer in
den Straßenraum mit ein zu planen. [...]
Die Stadtvillen sind sicherlich schwer zu vermarkten,
wenn ihnen nicht privater Außenraum zugewiesen werden
kann. Dies würde jedoch dem Konzept schaden,
wenn eine konventionelle Einfriedung vorgenommen
würde. [...]
Blick von Süden

Blick von Süden

Einbindung in das städtische Netzwerk

Einbindung in das städtische Netzwerk

Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf

Konzeptpiktogramme

Konzeptpiktogramme