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2-phasiger landschaftsarchitektonischer Ideen- und Realisierungswettbewerb | 12/2003

GrĂŒne Achse Leinefelde

Lageplan des Gesamtgebietes

Lageplan des Gesamtgebietes

Ankauf

Preisgeld: 4.500 EUR

Ulrike Stockert Landschaftsarchitektin bdla

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext



Konzeption
Der Entwurf nimmt die BlickbezĂŒge in die Landschaft als AussichtsplĂ€tze und Sichtachsen auf.
Natursteinkanten stellen die BrĂŒche in der Entwicklung von Leinefelde, von
‘Neu und Alt‘, oder von ‚Vorher und Nachher‘ dar. Sie gebieten dem sanft
abfallenden HĂŒgel immer wieder Halt und betonen die Hangneigung. Verbunden
mit den BlĂŒtenhainen der Amelanchien laden sie zum Verweilen ein.
Der landschaftliche, verbindende Bezug wird durch die Baumhaine aus Linden hergestellt. Sie sind das raumgebende Element der bewaldeten BergrĂŒcken im Kontrast zu den offenen WiesenfĂ€chen der weiten Offenlagen. Vorhandener
Baumbestand soll integriert werden.
Der GrĂŒnzug lebt im Spannungsfeld zwischen den BrĂŒchen und der verbindenden HomogenitĂ€t der Baumhaine.
Ein System von Versickerungsmulden und Rigolen kann das DachflÀchenwasser der GebÀude aufnehmen und zur Versickerung in der Aue der Ohne bringen. Die GrÀben werden den wohnungsnahen FreiflÀchen zugeordnet.

Bereich eins
Bahnhofsvorplatz, Bahnhofstraße und der östlich angrenzende Parkplatz werden durch Baumpflanzungen gegliedert.
Durch Umlegung des Parkplatzes vor dem Elektrofachmarkt HERFAG an die Nordseite des GebĂ€udes entsteht eine PlatzflĂ€che, die sowohl den Vorplatz zu den KaufhĂ€usern als auch das Entree zum GrĂŒnzug bildet.
Inmitten einer ovalen PflasterflĂ€che befindet sich hier ein bespielbarer Brunnen aus Wassersprudeln, der den Bezug zur Leine herstellt. Natursteinblöcke und BlĂŒtenbĂ€ume bilden eine Verbindung zu den GelĂ€ndestufen im GrĂŒnzug.
Der Uferbewuchs des Stadtteichs wird ausgelichtet, um Durchblicke aufs Wasser zu schaffen. Ein Steg in Anlehnung des Wegs lÀdt zum Verweilen ein.
Um den Hochpunkt des GrĂŒnzugs zu betonen, entsteht zwischen Stadtteich und Zentralem Platz ein Aussichtsturm, der einen weiten Blick ĂŒber Leinefelde bietet.
Im weiteren Verlauf wird die WegefĂŒhrung so gewĂ€hlt, daß die Halle und das Einkaufszentrum am Weg liegen. Der direkte Weg ĂŒber den Parkplatz wird durch den Kontrast von gestalteter Enge und Weite anziehend.

Bereich zwei
Die Anlieferung der Obereichsfeldhalle bleibt erhalten. Ehemalige rĂŒckwĂ€rtige DurchgangsflĂ€chen werden als privater, halböffentlicher Freiraum dem WohngebĂ€ude zugeordnet und gestaltet. Die Querung mittels Pflasterung und FußgĂ€ngerampel erfolgt unterhalb des Hauses der sozialen Dienste. Vorhandene StellplĂ€tze werden zusammengefaßt.
Die vorhandene FreiflĂ€che oberhalb der Jahnstraße bietet mit gestalteter Hangkante, kleiner AufenthaltsflĂ€chen, weiten Ausblicken und naturhaften Spielangeboten einen wohnungsnahen öffentlichen Freiraum.

Bereich drei
Mit Hecken gefaßte MietergĂ€rten grenzen die wohnungsnahen FreirĂ€ume zum GrĂŒnzug ab. Diesen vorgelagert befindet sich eine hohe extensive Wildstaudenpflanzung.
Die Pappeln am Haus des Roten Kreuzes werden wegen der Störung der Blickbeziehungen entfernt. Visuelle BezĂŒge werden frei gehalten und durch die Anordnung der Baumhaine unterstĂŒtzt. Spielorte am Weg befinden sich in den Baumhainen. Die Bastion wird geschleift.
Durch zurĂŒckhaltende Gestaltung der benachbarten FreirĂ€ume wird die Besonderheit des Japangartens hervorgehoben.

Bereich vier
Der Hang zwischen den beiden Wohnblöcken wird durch mehrere GelĂ€ndestufen gegliedert. Geschnittene Buchenhecken in unterschiedlicher Form ergĂ€nzen hier die Natursteinblöcke und bilden mit diesen im Bereich der GelĂ€ndestufen attraktive Aufenthaltsbereiche. Dazwischen befinden sich große RasenflĂ€chen.
Entlang des Wegs wird die vorhandene Böschung abgestuft und durch Heckenpflanzungen betont.
Die Verbindung zwischen Lisztstraße und Kellerstraße im Bereich unterhalb des Bonifatiusplatzes wird aufgegeben. Hier befindet sich eine PlatzflĂ€che mit Senkgarten, deren Rahmen ein ruhiger Baumhain bildet.

Bereich fĂŒnf
Am Altenheim bieten kleine GĂ€rten besondere AufenthaltsqualitĂ€t im GrĂŒnzug fĂŒr Senioren. Eine Ballspielwiese ermöglicht vielfĂ€ltigen Gruppen spielerische AktivitĂ€ten und ersetzt das Rasenspielfeld. Eine Fuß- und RadfahrerbrĂŒcke quert die Johannesstraße. Die WegefĂŒhrung setzt sich in der freien Landschaft an der Ohne bis zu den HĂŒgelketten fort.

Beurteilung durch das Preisgericht



Das Konzept lebt sowohl von den Kontrasten Offenheit und Geschlossenheit in Form von Baumhainen und Wiesen als auch von der HomogenitĂ€t eines durchgĂ€ngigen Weges in Ver-bindung mit BegrĂŒnung und GelĂ€ndebrĂŒchen, die mittels Natursteinmauern die Topografie verdeutlichen. Weiterhin stellt der Wechsel von stĂ€dtisch-geometrisch gefassten PlĂ€tzen und landschaftlich weich verlaufenden Wegen einen interessanten und folgerichtigen Kontrast in unterschiedlich genutzten RĂ€umen dar. Der gestalterische Auftakt im Bereich von Bahnhof und KaufhĂ€usern ist nachvollziehbar und gibt Hilfestellung in der Überleitung zum Stadtteich. Die Ausbildung der westlichen Uferseite zum Steg ist aufgrund seiner Höhe ĂŒber dem Was-ser zu hinterfragen wie auch der Standort des Aussichtsturmes.

Der Wegeverlauf im Bereich der Jahnstraße bis zum Bonifatiusplatz ist sympathisch auf-grund seiner markanten GelĂ€ndeversĂ€tze in Kombination mit BĂ€umen, welche eine differen-zierte Rainwirkung entstehen lassen. Der Senkgarten am Bonifatiusplatz ist der wenig ge-glĂŒckte Versuch, eine platzartige Aufweitung zu schaffen, der jedoch die stĂ€dtebauliche An-bindung in die Lisztstraße fehlt. Der weitere Wegeverlauf in die Landschaft ist angemessen und gut umsetzbar. Auch sind die sonstigen Funktionen, die dem Weg angelagert sind, der Aufgabenstellung entsprechend und gut entwickelbar.

Die Reduzierung der StellplÀtze im Bereich KaufhÀuser ist funktionell nur bei entsprechen-dem Ersatz hinnehmbar und wird daher als problematisch angesehen. Die vorgeschlagenen wohnungsnahen MietergÀrten lassen sich gut in das Gesamtkonzept integrieren. Die zahl-reich dargestellten Versickerungsmulden und Rigolen können aufgrund der InnenentwÀsse-rung der GebÀude nur teilweise umgesetzt werden.

GrundsÀtzlich ist das Konzept umsetzbar und auch in Abschnitten zu realisieren. Allerdings findet die an sich klare Idee leider nicht ihre entsprechende gestalterische Fortsetzung.
Bahnhof - Stadtteich - Platz

Bahnhof - Stadtteich - Platz

Jugendzentrum bis Fuhlrottschule

Jugendzentrum bis Fuhlrottschule

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive