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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2012

Neubau eines Gebäudes für Material Resource Management der Universität Augsburg

Einsatzmodell

Einsatzmodell

Anerkennung

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die räumliche Verknüpfung zwischen Funktion und Grünstrukturen: Durch die grünen Patios entlang der vertikalen Haupterschließungsachse erfolgt eine räumliche Verknüpfung zwischen Funktion und Grünstrukturen, die sich in den Außenanlagen fortsetzt und an die „grünen Mitte“ des zentralen Grünzuges anbindet. Durch eine großzügige Verglasung betritt man hier das Foyer des Neubaus. Entlang einer markanten Hauptachse erfolgt hier die zentrale Erschließung des Gebäudes. Dieses Prinzip der räumlichen Verknüpfung zwischen Funktion und Grünstrukturen setzt sich dadurch im Inneren des Gebäudes fort. Durch den räumlichen Wechsel zwischen einer hellen Eingangssituation und den charakteristischen grünen Innenhöfen entsteht so in diesem Bereich eine spannungsvolle, helle Atmosphäre im Erdgeschoss, der eine gute Orientierung und differenzierte Sicht- und Raumbezüge vermittelt. Im Wechsel der Innenhöfe erfolgt auch die horizontale Erschließung des Erdgeschosses über zwei zentrale Freitreppen in die Obergeschosse. Die innere Gebäudestruktur in den dort angesiedelten Fachbereichen und deren Lehrstühle schließt hier an die kommunikativen Flurzonen an, bzw. öffnet sich zu den hellen grünen Patios hin.

Ein raumbildendes Ensemble funktionaler Baukörper: Das Entwurfskonzept für den Neubau des Gebäudes für Materials Resource Management der Universität Augsburg basiert auf einem räumlich verknüpften Ensemble der verschiedenen Lehrstühle innerhalb einer strukturierten und übersichtlichen Organisationsstruktur. Die einzelnen Fachbereiche befinden sich dabei typologisch in ihren „eigenen Häusern“, - welche über ein zentrales Erschließungssystem mit kurzen Wegen vernetzt sind. Deutlich wird dieses Gefüge ebenfalls an der Fassade des Neubaus. Hier zeigen sich die einzelnen Bereiche durch eine Komposition klar ablesbarer Gebäudekubaturen. Im Bereich des Haupteinganges befindet sich dabei der mit 4-Geschossen markanteste Hochpunkt, der den Eingang an der nordöstlichen Ecke des neuen Hochschulbaus besetzt. Im Gegensatz zu einer gleichmäßigen Höhenentwicklung zeigen die verschiedenen Kubaturen vor allem im Modell das räumlich vermittelnde Spannungsfeld zwischen Neubau und seinen künftigen Nachbarn auf. Die einzelnen Fachbereiche bzw. deren Lehrstühle finden dadurch in den differenzierten Kubaturen ihren eigenen Platz, was auch hier eine gute Orientierung gewährleistet. Eine klare, flächenoptimierte und übersichtliche Gesamtstruktur verspricht überdies eine wirtschaftliche Erstellung und einen optimalen Gebäudebetrieb.

Aus der Analyse der Bauaufgabe und des Ortes entstand dadurch folgende Konsequenz für den Entwurf des Gebäudes für Materials Resource Management:

Die Form folgt der inneren Funktion und lässt dessen innere Strukturen feinsinnig von außen ablesen. Die Basis bildet das innere Erschließungssystem des Erdgeschosses auf einem hellpigmentierten Sichtbetonsockel, auf welchem die einzelnen Fachcluster in ihren funktionalen Kubaturen ruhen. Als Fassadenmaterial wird hier eine gleichmäßige Struktur aus horizontalen Streckfalzpaneelen aus Titanzink vorgeschlagen.

Die Erweiterung der Institutsflächen: Entlang der Haupterschließung zeichnet sich bereits das logische additive System einer optionalen Erweiterung für einen 2. Bauabschnitt ab.
Zunächst ist die typologische Fortführung der inneren Struktur in den Freianlangen geplant, die das Wettbewerbsgrundstück an seiner Westseite fassen. Bei einer Erweiterung erfolgt hier die Bebauung unter Beibehaltung der räumlichen Verknüpfung zwischen Funktion und Grünstrukturen.

Freiflächen
Konzept Freiflächen: Die Freiflächen präsentieren sich kompakt als Patios im Inneren des Gebäudes. Die Innenhöfe der zukünftigen Gebäudeerweiterung werden im Außenraum als Gärten angelegt. Hiermit wird auf die 2. Bauphase verwiesen. Auch ohne Erweiterung bilden sie eine konzentrierte und schlüssige Gestaltung, die Innen und Außen verknüpft. In ihrer Gestaltung sind die sechs Gärten homogen, in ihrer Nutzung differenziert. Diese Patios & Gärten bieten dem Nutzer des Gebäudes eine Erweiterung seines Arbeitsumfeldes.
Die Patios & Gärten: Stege führen über einen unregelmäßigen Untergrund. An diese Stege werden Plattformen angeschlossen, die verschiedene Nutzungen aufnehmen. Die Linearität der Stege steht in Bezug zu der Simplizität und Strenge der Gebäudegeometrie. Im Kontrast hierzu steht der frei modellierte Boden und der üppige Bewuchs der Grünräume. Die Plattformen in den grünen Studienhöfen erweitern die Arbeitsbereiche. Sie werden bespielt mit Arbeitsplätzen oder langen Tafeln, zum versammeln, besprechen und essen. Zusätzlich sind Liegestühle auf ebener Fläche vorgesehen, die Stege als lose Gruppen auf dem grünen Grund platziert werden. Ein Garten bietet Platz für sportliche Aktivitäten.
Bepflanzung: Die Höfe zeichnen sich durch einen modellierten Grund aus, der bepflanzt ist mit Farnen und Stauden. Die Grundlage des Außenraumes bildet Rasen. Dieser ebene und homogene Boden wird mit den üppigen Grund der Gärten kontrastiert. Dichte Baumgruppen und Solitärbäume von Blütengehölzen gestalten die Höfe. Die einzelnen Höfe werden homogen bepflanzt von Eberesche oder Felsenbirne in den Patios und schnellwachsenden Robinien in den Gärten. Der Nutzer bekommt den Eindruck durch unterschiedliche Landschaften zu wandeln, dennoch ist ein Zusammenhalt der Gestaltung vom Eingang bis in den Außenraum gegeben. Die Bäume geben dem Inneren des Gebäudes im Frühling Farbe und Leben durch ihre üppige Blüte, im Sommer gestalten dominieren sie die Räume durch sattes Grün. Sie spenden Schatten, regulieren das Raumklima und sorgen für ein diffuses Licht. Im Herbst verändern sie die Atmosphäre des Gebäudeinneren durch reiche Laubfärbung. So ändert der Innenraum seine Gestalt mit jeder Jahreszeit. Im Winter lassen die entlaubten Bäume ein Maximum an Sonnenlicht ins Innere.
Der südliche Außenraum: Im Süden des Grundstückes wird eine Versickerungmulde geschaffen, bepflanzt mit Gräsern, Schilf und Weiden. Sie nimmt die das Regenwasser der Dachflächen auf und filtert es. So wird im Süden ein weiterer qualitativer Außenbereich gestaltet. Entlang der Fassade ist ein Korridor für die Feuerwehrzufahrt frei zu halten. Desweiteren werden auf dem mit Rasensteinen belegten Grünstreifen 100 Fahrradstellplätze in der Nähe des Einganges angeordnet.

Gebäudekonzept

Eingang: Über den zentral an der Straße H gelegenen Eingang wird der Besucher in das Institutsgebäude geführt. Die Orientierung im Gebäude ist aufgrund seiner klaren Struktur und inneren Erschließung einfach. Das Foyer und die Atrien bieten repräsentative Eingangs- und Aufenthaltsbereiche und können für verschiedenste Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden. Die Erschließung ist in halböffentliche (gemeinsame Lehrinfrastruktur im EG) und interne (Forschungsbereiche, Kooperationsbereich) Zonen gegliedert und leitet selbstverständlich über die zentrale Erschließungsachse durch das Gebäude. Der Weg durch das Gebäude wird hierbei von unterschiedlichsten Ein- und Ausblicken, Ausstellungs-, Informations- und Aufenthaltsbereichen begleitet. Weitere Zugänge können im westlichen Gebäudebereich vorgesehen werden.

Gemeinsame Lehrinfrastruktur: Die Seminarräume, der CIP-Pool und der Hörsaal befinden sich im Erdgeschoss des Neubaus. Die Räume sind funktional in den Tageslichtbereichen angeordnet, gut auffindbar und schnell erreichbar. Das Foyer erschließt alle öffentlichen / halböffentlichen Bereiche und bietet ein hohe Aufenthaltsqualität mit unterschiedlich bespielbaren Zonen für Kommunikation und Konzentration. Über die in der Erschließungsachse liegenden Treppen führen auf kurzem Weg zu den, in den Obergeschossen liegenden Forschungs- und Kommunikationsbereiche einfach erschlossen.

Kooperationsbereich mit den schwäbischen Hochschulen: Die Räume des Kooperationsbereiches sind zentral im Erdgeschoss angeordnet. Die Büros, Spezialräume und die Versuchshalle sind dabei als kompakte Raumeinheit zusammengefasst.

Universitäre Forschungsbereiche: Die beiden universitären Forschungsbereiche und der Kooperationsbereich sind im Gebäude räumlich zueinander angeordnet, dabei jedoch als eigenständige Einheiten organisiert. Kommunikationsflächen in den einzelnen Gebäudebereichen bieten weitere Möglichkeiten zum Austausch, Besprechungsräume können gemeinsam genutzt werden.

Forschungsbereich "Materialien & Ressourcen": Die Labore des Forschungsbereiches sind direkt den Büros zugeordnet und bilden einzelne funktionale Einheiten. Die Stapelung der Laboreinheiten lässt eine wirtschaftliche Errichtung des Labortraktes erwarten. Einbringöffnungen in der Fassade ermöglichen den Transport schweren Gerätes in die einzelnen Bereiche.

Forschungsbereich "Produktion & Software": Die Büros sind den Spezialräumen direkt zugeordnet, wobei die Spezialräume ebenerdig über den zentralen Lastenaufzug anlieferbar sind. Die Versuchshalle liegt zentral im Erdgeschoss und ist direkt von der Straße H anzudienen. Die Versuchshalle ist aufgrund der geforderten Vertraulichkeit autark abgeteilt, wobei im Obergeschoss der Besprechungsraum mit Blick in die Halle vom Fachbereich aus erschlossen wird. Über eine interne Treppe ist ein direkter Zugang in die Halle möglich. Die Halle hat ein Seitenverhältnis von 2:3 und ein lichte Höhe von 8m (unter der Krananlage).

Konstruktion und Materialität: Die Konstruktion des Gebäudes basiert auf einem Konstruktionsraster von 8,00m und 6,00m. Die Aussteifung der Gebäude erfolgt durch die Geschossdecken über Wandscheiben und die zentralen Treppenhaus- bzw. Sanitärkerne.
Das Fassaden- / Ausbauraster beträgt 1,0 m und ermöglicht flexible Raumaufteilungen, sowie eine Fassadengestaltung, die den Tageslichtanforderungen in den unterschiedlichen Funktionsbereichen entspricht.Die vertikalen Schächte der Laborbereiche sind an den Innenwänden angeordnet, Leitungen und technische Installationen werden im Deckenbereich ausgefädelt.Weiterhin wird eine Trassenführung entlang der Außenwände unterhalb der Fensterbrüstungen vorgeschlagen. Alle Trassen sind gut erreichbar und nachrüstbar angeordnet.
Die Fassadenbekleidung der Obergeschosse ist als vorgehängte, horizontal strukturierte Titanzinkblechfassade aus Streckfalzpaneelen angedacht.
Die Fassadenbekleidung der Sockelbereiche wird mit einer Betonvorsatzschale vorgeschlagen. Die Fassadenoberfläche zeigt das feine Relief der Sichtbetonoberfläche und zeigt mittels hellpigmentierter Betonzuschläge die robuste Konstruktion des Hausfundamentes als stehendes Element, auf dem das funktional-präzise anmutende raumbildende Ensemble der Institutsbauten ruht.
Die Fensterbänder sind ebenfalls präzise, der Nutzung und dem Ausbauraster entsprechend in die Gebäudehülle eingesetzt.
Die Anordnung der Fensterbänder erfolgt funktional entlang der Labore und Büros. Die Fenster sind hierbei in ein Hauptfenster und ein schmales Oberlicht geteilt.
Die Fensterflächen erhalten einen außenliegenden Sonnenschutz.
Im Inneren sind die Wand- und Deckenoberflächen hell gehalten.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansichten

Ansichten

Schnitte

Schnitte