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Offener Wettbewerb | 08/2012

Landesgartenschau Würzburg 2018

5. Preis

k1 Landschaftsarchitekten - Kuhn Klapka GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Bearbeitung
Catherine Kuhn, Magdalena Sosnik, Florian Mänz, Torsten Wolff, Peter Young
Visualisierung: Lars Hopstock


Leitidee
Der neue Park auf dem Flugfeld bildet das Rückgrat der baulichen Entwicklung entlang der Rottendorfer Straße im Norden und der Campus Erweiterung im Süden. Die West-Ost-Achse ist geprägt von der Weite des ehemaligen Flugfeldes und dem Relikt der Landebahn. Ausgeprägte Raumkanten mit unterschiedlichen Strukturen charakterisieren den Park, stärken die freie Mitte und nehmen Bezug auf die angrenzenden Siedlungsstrukturen.

Städtebauliche Einbindung
Die langgestreckte Lage des Parks mit der direkten Wegeverbindung ermöglicht eine optimale Anbindung an die Innenstadt. Die Lehnleiten im Norden werden über den verlängerten Terrassenpark und die Anbindung im Bereich des Elfenweges mit dem neuen Park verwoben. Im Südwesten wird der Park bis in die Sieboldanlage mit Ihren angrenzenden Landschaftsräumen räumlich weiterentwickelt und erschließt so die Naherholungsgebiete bis zum Maintal. Das Grüne Band erhält im Übergangsbereich der Straßenbahn eine platzartige Markierung, die mit dem gegenüberliegenden Platz am Terrassenpark Gelenkfunktionen übernimmt und das Parkzentrum bildet. Spiel- und Sportflächen ergänzen die universitären Nutzungen.

Neuer Park
Der neue Park wird als Park der Weite und Aussichten, im Spannungsfeld zwischen der offenen Weite, die der vormaligen Nutzung geschuldet ist und der Ausarbeitung starker Kanten zu den umliegenden Bereichen entwickelt. Mehrere Grünzüge verzahnen den neuen Park mit der umgebenden Stadt- und Landschaftsstruktur.
In Analogie zu den alten Straßennamen und der damit verbundenen Nutzung, sowie der prägenden Elemente der zentralen Landebahn und dem offen gehaltenen Raum, schlagen die Verfasser den Namen „Skyline-Park“ vor.

Rahmen
Die Kanten der zentralen Parkachse zur umgebenden Bebauung werden deutlich herausgearbeitet. Dabei wird der bauliche Rahmen durch die vorhandenen Vegetationsstrukturen des alten Parks im Westen und der Eschenallee im Süden unterstützt. Die höher gelegenen Flächen der südlichen Bebauung schieben sich wie Bastionen an den Park heran und erhalten steinerne Böschungen, die von Baumreihen gesäumt werden. Im Norden begrenzen gestaltete Retentionsflächen den Park. Die Anordnung der Hauptwege entlang des Rahmens unterstützt die neue Parkstruktur und erlaubt eine Nutzung als Rundweg.

Flugfeld
Das ehemalige Flugfeld verleiht dem Park seinen einzigartigen Charakter. Die offenen, mehrheitlich extensiven Flächen werden von der Landebahn und dem Hubschrauberlandeplatz geprägt. Innerhalb der klaren Landebahnstrukturen können nutzungsoffene, dynamische Orte entstehen. Nur behutsam werden zusätzliche Flächen, wie die Sportfelder und Spielflächen in den Park eingebracht um diesen Charakter zu erhalten.
Die Landebahn östlich des Hubschrauberlandeplatzes wird mit einer neuen Asphaltfläche versehen um Nutzungen wie Skaten zu ermöglichen. Der Hubschrauberlandeplatz steht als informelle Veranstaltungsfläche zur Verfügung. In ungenutzten Bereichen wird sich die Landebahn als historische Spur im Laufe der Jahrzehnte auflösen.

Alter Park
Der alte Park bildet mit seinem gewachsenen Baumbestand die Kulisse des neuen Parks nach Westen. Der Parksee vermittelt dabei zwischen dem altem und dem neuen Parkteil. Holzelemente zum Liegen und Sitzen bespielen den Park und laden unter Bäumen zum Entspannen ein. Abwechslungsreiche Unterpflanzungen bilden schöne Akzente einer klassischen Parkanlage.

Parksee
Der Parksee liegt am tiefsten Punkt des Geländes und bildet von Westen kommend einen stimmungsvollen Auftakt der Parklandschaft. Der Blick öffnet sich über die Wasserfläche auf die Landschaftsstufen und die offene Parklandschaft.

Landschaftsstufen
Die Landschaftsstufen akzentuieren die Topographie und führen vom Parksee auf das Plateau des ehemaligen Flugfeldes.

Stadtteilplatz
Der Stadtteilplatz an der Schnittstelle zum Terrassengarten wird westlich der neuen Gastronomie um eine große Terrasse erweitert, die einen Ausblick zum Schloss ermöglicht. Der Platz mit seinem großen Biergarten wird mit einem Wasserspiel aufgewertet.

Eschenallee
Die bestehende Eschenallee bleibt erhalten und wird mit einer steinernen Böschung in Sitzhöhe zum Park hin abgesetzt. Der Weg durch die Allee wird von Frühjahrsblühern gesäumt. Zwischen den Bäumen finden sich geheimnisvolle Baumhäuser.

Aussichtsturm
Ganz im Osten erhebt sich ein neuer Aussichtsturm über das Gelände, mit dem der Park ein Pendant zur Festung Marienberg erhält.

Terrassengarten
Eine besondere Stellung unter den Grünzügen nimmt der Terrassengarten ein. Bestehende Strukturen, wie die Natursteinmauern und Vegetationsstrukturen, der Obsthain und die Paulownien, bilden ein Gerüst, das gestalterisch weitergeführt wird und dem Terrassengarten einen eigenständigen und kleinteiligen Charakter verleiht. Besondere Elemente wie der geheime Garten und die Spielterrassen schaffen im Gegensatz zum offenen Flugfeld vielfältige Rückzugsorte.

Material
Die weiten Wiesen- und Vegetationsflächen werden von geradlinigen Wegeflächen mit begleitenden Elementen gefasst. Wege, Rasenstufen und steinerne Böschungen werden als hochwertige Betonarbeiten ausgeführt und nehmen Bezug auf den Charakter des ehemaligen Flugfeldes. Es entsteht eine einheitliche Gestaltungsfamilie die im Kontrast zu den Wiesen- und Naturflächen steht. Alle vertikalen Kanten werden mit den gleichen Schrägen ausgeführt und die Flächen der steinernen Böschungen mit unterschiedlichen Strukturen belegt.

Retention
Zur Retention des anfallenden Regenwassers werden entlang der nördlichen Parkkante Retentionsflächen angeordnet, die untereinander verbunden sind und das Wasser der anliegenden Siedlungsflächen aufnehmen bzw. weiterleiten. Im Westen münden die Retentionsflächen in den Parksee dessen Wasserstand mit dem anfallenden Regenwasser variiert. Die Gestaltung mit naturnahen Gräserpflanzungen und Holzdecks bindet die Flächen in den Park ein. Gleichzeitig bilden Sie einen Puffer zwischen der östlichen Wohnbebauung und der Parkanlage.

Gartenschau
Das Zentrum der Gartenschau bildet ein großes Blüten- und Gartenband das seinen Auftakt im Osten auf der Landebahn findet und von dort den gesamten Park durchquert. Mit dieser Form der Erschließung erlebt der Besucher die Weite der Parkanlage im Wechselspiel mit der Intensität der Ausstellungsbeiträge. Die bestehenden Asphaltflächen werden zum Teil durch Schnitt, Bruch oder Farbe in Asphaltgärten verwandelt. Dies verleiht der Gartenschau einen einprägsamen und ortsbezogenen Charakter. Aufgrund der Topographie kann von den Landschaftsstufen und der Terrasse ein Teil des Gartenbandes überblickt werden.
Im Rahmen der Gartenschau wird ein Teil der historischen Gebäude als Blumenhalle, als Gastronomie und als Veranstaltungsort (Schlechtwetter) zwischengenutzt.
Dauernutzung

Dauernutzung

Gartenschau

Gartenschau

Zentraler Bereich Gartenschau

Zentraler Bereich Gartenschau

Zentrale Parkachse während der Gartenschau

Zentrale Parkachse während der Gartenschau