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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2012

Wohnbebauung Nordbahnhofstraße / Eckartstraße

Visualisierung, Nordbahnhofstr

Visualisierung, Nordbahnhofstr

Anerkennung

mharchitekten GmbH

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebau | Baustruktur

Das städtebauliche Konzept beruht auf einer Fortführung der im Quartier vorhandenen Struktur und Körnigkeit der umgebenden Bebauung.
Vorhandene Blockgrössen werden aufgenommen, das Wegenetz wird fortgeführt und weiter vervollständigt. Die Ecksituation an der Nordbahnhof-/Eckartstrasse wird als geschlossene Gebäudeecke ausgebildet. Die bestehende Bauflucht der Eckartstrasse wird auch hier aufgenommen. So tritt die Bebauung auf die Linie des Kindergartens zurück und gibt den Blick auf die denkmalgeschützte Martinskirche frei.
Im Süden schliesst das Quartier in der Flucht der gegenüberliegenden Wohnbebauung mit einer leicht abgewinkelten Gebäudezeile ab.
In Konsequenz der städtebaulichen Analyse und in Anlehnung an den bestehenden Rahmenplan erachten die Verfasser es als unverzichtbar, eine neue öffentliche Fusswegeverbindung zum öffentlichen Freiraum entlang des Friedhofs zu schaffen. So entsteht eine städtebaulich richtige und für das gesamte Quartier wichtige Vernetzung der Wegestrukturen und deren angelagerten Nutzungen. Die bisher wenig frequentierte, jedoch sehr attraktive Randzone wird intensiver genutzt und gewinnt dadurch deutlich an Attraktivität.
Aufgrund dieser Wegeverbindung bleibt die südliche Ecke des Grundstücks unbebaut. Wird das südlich angrenzende Gewerbegrundstück zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls einer Wohnnutzung zugeführt und die Bestandsbebauung abgebrochen, ist eine Ergänzung der städtebaulichen Struktur sinnvoll.
Der Entwurf nimmt die Topographie der Nordbahnhofstrasse auf, die Gebäude mit ihren Zugängen folgen in ihrer Höhenentwicklung dem Strassenniveau.
Die öffentliche Freiraumverbindung entlang des Prag-Friedhofs lockert die Baustruktur auf, die Gebäudeformen werden freier und verlieren die Rechtwinkligkeit der umgebenden Blockstruktur. Das Grün des parkartigen Friedhofs fliesst bis ins Blockinnere, in den Gartenhof hinein, die Punkthäuser liegen im Grün. Gleichzeitig ist die Form der Punkthäuser so gewählt, dass jede Wohnung des gesamten Quartiers einen freien Blick in den Gartenhof, zum Friedhofspark oder in die im Süden anschliessende Grünfläche erhält.
Die Gebäudehöhe mit 5 Vollgeschossen und einem extensiv begrünten Flachdach vermittelt zwischen den Bestandsgebäuden der umgebenden Bebauung. Aufgrund der ansteigenden Topographie entsteht zur Nordbahnhofstrasse ein Gebäudesockel.

Gebäudetypologie | Erschliessung

Das neue Quartier besteht aus Gebäuden mit unterschiedlichen Typologien ohne jedoch das homogene Erscheinungsbild aufzulösen:
Alle Gebäude sind als kompakte und somit energieeffiziente Baukörper entwickelt.
Aufgrund der ansteigenden Nordbahnhofstrasse erhalten die zum Gartenhof ebenerdigen Wohnebenen strassenseitig einen Sockel mit einer Split-Level-Erschliessung. Die beiden Punkthäuser und die Zeile im Süden werden vom Gartenhof aus erschlossen.
Die Adressbildung für das gesamte Quartier erfolgt an der Nordbahnhofstrasse.
Alle Vertikalerschliessungen sind direkt mit der Parkierungsebene sowie den Abstellräumen für die Wohnungen verbunden.
Eine barrierefreie Nutzbarkeit ist somit trotz der bewegten Topographie gegeben.
Die Punkthäuser erhalten je Wohnebene 3 – oder bei grösseren Wohnungen – 2 Wohneinheiten, sie sind jeweils mindestens in 2 Richtungen orientiert.
Alle Treppenhäuser sind aussenliegend und natürlich belichtet, lediglich die Erschliessungskerne der beiden Punkthäuser sind innenliegend. Ein Oberlicht wirft über den Luftraum natürliches Licht bis in das Erdgeschoss.

Wohnen | Nebennutzungen

Die unterschiedlich grossen Wohnungen sind über die Gebäude verteilt, so dass eine gute soziale Durchmischung gewährleistet ist. Alle grösseren Wohnungen sind mindestens in 2 Richtungen orientiert.
Trotz der nicht bebauten südlichen Ecke des Grundstücks wird die geforderte Wohnfläche erreicht. Aufgrund des klaren Rasters erhalten die Wohnungsgrössen eine gewisse Flexibilität und können je nach Bedarf angepasst werden, ohne die Grundzüge des Gebäudekonzepts zu verlassen.
Die Parkierung ist aufgrund der grossen Stellplatzanzahl in 2 Sockelgaragen aufgeteilt. Sie werden von der Nordbahnhofstrasse annähernd ebenerdig erschlossen und gewährleisten so eine barrierefreie Nutzbarkeit.
Die Sockelgaragen erhalten natürliches Licht über die Sockelmauer und die beiden Bauminseln im Gartenhof.
Das Konstruktionsraster der Wohngebäude ist auch auf die Parkierungsanlage abgestimmt, welche somit sehr wirtschaftlich realisiert werden kann.


Konstruktion | Materialien

Die Gebäude sind als Massivbau in Stahlbeton und Mauerwerk konzipiert, so dass Brand- und Schallschutzvorgaben ohne Mehraufwand umsetzbar sind. Die Randbebauung beruht auf einem einheitlichen Konstruktionsraster mit wirtschaftlichen Spannweiten.
Die Punkthäuser und die südliche Zeile sind aufgrund ihrer Geometrien etwas freier, passen sich jedoch den Grundprinzipien an, so dass die darunter liegende Tiefgarage ebenfalls eine durchgängige und einfache Konstruktion erhält.
Die Fassaden zur Nordbahnhof- und Eckartstrasse werden mit einer für das Quartier ortstypischen Ziegelfassade in einem hellen, warmen Farbton vorgeschlagen. Die grossen Öffnungen erhalten je nach dahinter liegender Nutzung Fassadenelemente in Holz- oder Holzwerkstoff und Glas. Zusammen mit den zurückgesetzten Loggien entsteht ein lebendiges Fassadenbild ohne die klare Gliederung zu verlassen.

Öffentliche | Private Freiräume

Nordbahnhof- und Eckartstrasse
Durch die Aufnahme der Baufluchten der Umgebung entstehen zu den Strassenräumen Vorzonen – breitere, attraktive Gehwegflächen mit öffentlichem Charakter.
Randbereich am Friedhof
Der Platzbereich an der Martinskirche, welcher zugleich das (vorläufige) Ende des Sport- und Spielbandes entlang des Friedhofs darstellt wird als Platzraum mit einer einheitlichen Belagsfläche vorgeschlagen.

Hofgarten
Das grüne Blockinnere ist wie die Bebauung der Topographie in 3 Höhenniveaus gestaffelt. Die Fusswege zonieren gemeinschaftliche Freiflächen und privat genutzte Gartenbereiche vor den Erdgeschosswohnungen.
3 Wege führen in freier Form zur öffentlichen Randzone am Friedhof. An diesen Stellen wird jeweils auch die Zufahrt für die Feuerwehr gewährleistet.
Die unbebaute Freifläche mit den erhaltenen Baumsolitären an der Südecke erhält einen grossen Spielplatz. Somit werden lärmaktivere Aktivitäten aus dem Blockinneren an die Ränder gelegt.
Die gemeinschaftlichen Flächen des Hofgartens werden als eher ruhigere Aufenthalts- und Kommunikationszonen mit blickgeschützten Sitz- und Liegebereichen gestaltet.
Jede Wohnung erhält einen privaten, individuell nutzbaren Freibereich.
Visualisierung, Wohntürme

Visualisierung, Wohntürme

Modell

Modell

Wettbewerbs-Plan 1

Wettbewerbs-Plan 1

Wettbewerbs-Plan 2

Wettbewerbs-Plan 2

Wettbewerbs-Plan 4

Wettbewerbs-Plan 4