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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2012

Ehemaliges St. Alexius-Krankenhaus

Lageplan

Lageplan

1. Preis

WICK + PARTNER ARCHITEKTEN STADTPLANER PARTNERSCHAFT mbB

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Mitarbeiterinnen:
Kristin Kalbhenn, Svetlana Sidelnikova

Leitgedanke des Entwurfes ist es, den von Süden kommenden, bis weit in den Siedlungskörper greifenden, weit gespannten Freiraum aufzugreifen und als Identität stiftendes Element in das neue Quartier zu integrieren.

Neben dem Naturraum entlang der Obererft und dem eher introvertierten Klosterpark wird dieser „grüne Korridor“ zum dritten charakteristischen und adressbildenden Freiraum.
Diese Freiräume gliedern das Quartier in vier charakteristische Wohnlagen.

Wohnen am Kloster
Kern des Gesamtquartiers ist die Klosteranlage und das ehemalige St. Alexius-Krankenhaus. Das Kloster mit Wohntrakt, Kirche und neuem Klostergarten erhält eine eigene, von einer Mauer eingefasste Parzelle. Das Krankenhaus wird zu Maisonetten und Geschosswohnungen umgenutzt.
Am Alexianerplatz schirmt eine neue Bebauung gegen den Lärm ab und fasst das Gebäudeensemble in der Nordostecke. Im Nordwesten bleiben die alte Wäscherei und die Alte Schreinerei erhalten. Die bisherige Nutzung kann erhalten bleiben oder in ein modernes Quartierszentrum überführt werden.
In der Südwestecke arrondiert ein neues Gebäude den Gesamtkomplex. Im Erdgeschoss dieses Geschosswohnungsbaus ist der Kindergarten mit zugehörigen Freianlagen untergebracht.
Das gesamte Ensemble öffnet sich nach Süden zum Klosterpark.

Wohnen am grünen Korridor
Die Wohnsituaition am grünen Korridor ist geprägt durch die bestechende Sichtbeziehung entlang des Landschaftsraums, der von Süden in den Siedlungskörper führt. Er wird bis zur Nordkanalallee als städtischer Freiraum fortgeführt und bietet so auch über das Quartier hinweg (z.B. vom neuen Krankenhaus) einen Anknüpfungspunkt an den Landschaftsraum.
Hier ist er Adresse für einen Wohnblock aus Geschosswohnungen und Reihenhäusern. Der grüne Innenhof öffnet sich im EG nach Süden zum grünen Korridor und eröffnet den Anwohnern den Blick bis weit in den Süden.
Östlich und westlich wird der grüne Korridor von punktförmigen Wohnstrukturen begleitet, deren private Grünfläche fließend in den öffentlichen Freiraum übergeht.

Wohnen am Klosterpark
Um den Klosterpark entstehen Wohnbauflächen für individuelle Wohnformen. Die bestehenden Nord-Süd-verlaufenden Obstbaumalleen und die Ost-West-verlaufenden Retentionsräume bilden ein Fußwegenetz um den Klosterpark. Jedes Grundstück ist so über individuelle Sicht- und Wegebeziehungen an das übergeordnete Freiraumsystem angebunden.
An der östlichen Zufahrt vom Berghäuschenweg markiert ein 5-geschossiges Gebäude den Eingang zum Quartier. Das hinter Bestandbebauung eher versteckt liegende Quartier ist so schon von weitem über die Achse des Hammfelddamms als Merkzeichen wahrnehmbar.

Wohnen an der Obererft
Dieser Quartiersabschnitt wird heute durch eine dicht an die Obereft heranrückende Bebauung aus Individualgebäuden auf sehr schmalen Parzellen geprägt. Ziel ist es, die Grundstücke in Gruppen zu fassen, die rückwärtigen Grundstücksteile jeder Gruppe neu zu ordnen, um dann über eine neue Erschließung von Osten Optionen zur Neubebauung mit Doppel- und Reihenhäuser zu ermöglichen. Fußwege verknüpfen langfristig direkt mit dem Naturraum an der Obererft. Idealerweise können die Bestandgebäude langfristig entfallen und auch in diesem Abschnitt ein adäquates Grünumfeld für die Obererft geschaffen werden.

Die Aufsiedlung des Quartiers erfolgt in 5 Phasen:
In Phase I wird der Bereich um das Kloster neu strukturiert. Das Anlegen der nördlichen und östlichen Quartierszufahrt sichert die Anfahrbarkeit der Gebäude. Die Baustruktur schafft eine neue Raumkante zum Alexianerplatz und schirmt vor Lärmimmissionen ab. Der markante Neubau am Berghäuschenweg , die Bauzeile am Klosterpark und der Neubau mit Kindergarten schaffen zusätzliche Angebote als Initialzündung für das Gesamtquartier.
In Phase II werden die Quartierszufahrten zum Ring geschlossen. Individuelle Wohnformen ergänzen das bisherige Angebot. Die Parkränder und die Gestaltung des Klosterpark als introvertierter Freiraum werden neu definiert.
Phase III wird ein zusätzlicher Erschließungsring hergestellt. Die Ostkante entlang des Grünen Korridors wird fertiggestellt und der Übergang zur Siedlung Meertal gestaltet.
In Phase IV ermöglicht der Überlauf an der Alten Schreinerei die Erschließung der westlichen Teilquartiere. Neue Baustrukturen schaffen den nördlichen und westlichen Rand entlang des Grünen Korridors und den Übergang zur Nordkanalallee.
Phase V sieht den zweiten Anschluss an die Norkanalallee vor. Der Überlauf an der Alten Schreinerei kann rückgebaut werden. Nach und nach werden die Bauflächen an der Obereft neustrukturiert und von Osten erschlossen. Die Aufwertung des Naturraums an der Obererft kann abschließend erfolgen.

Die prägenden Freiräume bieten ein differenziertes Angebot im unmittelbaren Wohnumfeld. Die Obereft mit ihren begleitenden Grünstrukturen bleibt Naturraum. Neuer zentraler Grünraum ist der Grüne Korridor. Er bietet Flächen für Sport und Spiel; die extensiv gepflegte Wiese hält aber den Pflegeaufwand gering. Der Klosterpark ist introvertierter Stadteilpark mit kontemplativem Charakter.
Ein Netz aus Fuß- und Radwegen verknüpft die einzelnen Teilbereiche untereinander.

Der Alexianerplatz wird entsprechend der vorgeschlagenen modifizierten Verkehrslösung im Bereich des Berghäuschenwegs umgebaut. Am Alexianerplatz und in der Nordkanalallee wird der Verlauf des Nordkanals sichtbar gemacht. Rasenstufen vermitteln nördlich des Krankenhauses zum tieferliegenden Wasserniveau. An der Nordseite des Alexianerplatzes ist die Gestaltung mit Treppen und Rampen baulich härter. Der Radweg taucht unter dem Hammfelddamm durch und führt von hier weiter Richtung Rhein.

Die Erschließung des Gesamtquartiers erfolgt über jeweils eine Zufahrt am Berghäuschenweg und an der Nordkanalallee. Die über einen Ringschluss schon in einer frühen Realisierungsphase miteinander verbunden werden. Die Wohnquartiere an der Obereft werden über einen Überlauf an der Alten Schreinerei an dieses System angeschlossen. Langfristig kann westlich des Krankenhausparkplatzes ein zweiter Anschluss an die Nordkanalallee geschaffen werden, so dass der Überlauf zurückgebaut und nur noch für Notfälle befahrbar sein muss.

Der ruhende Verkehr im Bereich des ehemaligen Krankenhauses und entlang der Haupterschließungen wird ebenerdig auf der Nordseite der Gebäude untergebracht. Ein Großteil der Geschosswohnungen sind damit förderfähig. Die Parkierung der individuellen Wohnformen erfolgt auf eigener Parzelle. Tiefgaragen unter dem Solitärgebäude am Berghäuschenweg, für die Bauzeile östlich des Klosters und für die Geschosswohnungen im Block an der Nordkanalallee schaffen hier die erforderlichen Stellplätze. Öffentliche Stellplätze werden in Gruppen im Erschließungsraum und unter Bäumen entlang der Haupterschließung angeordnet.

Die Entwässerung des Quartiers erfolgt über Ost-West-verlaufende Retentionsräume, die in Retentionszonen im Grünen Korridor entwässern. Ein Überlauf entwässert von hier in die Obererft.
Städtebauliche Einbindung

Städtebauliche Einbindung

Nutzungen und Bautypologien

Nutzungen und Bautypologien

Freiräume und Grünvernetzung

Freiräume und Grünvernetzung

Erschließung

Erschließung

Ausschnitt Quartier

Ausschnitt Quartier

Ausschnitt Umnutzung

Ausschnitt Umnutzung