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Mehrfachbeauftragung | 07/2012

Neugestaltung Düsseldorfer Platz

Düsseldorfer Platz in Ratingen

Düsseldorfer Platz in Ratingen

Teilnahme

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

zweipink

Architektur

Erläuterungstext

Architekturkonzept
Bei der Gestaltung der Haltestellenanlage lag unser Hauptaugenmerk auf der Schaffung eines stützenfreien, den gesamten Bereich mit all seinen Funktionen überspannenden Daches, welches zudem die geforderten baulichen Anlagen (Kiosk, Rheinbahncenter, WC und Fahrradstation) als integralen Bestandteil der Konstruktion begreift. Durch die Reduzierung der Stützen auf eine minimal notwendige Statik (vier tragende Auflager an den Eckpunkten) haben wir eine große Überschaubarkeit und Offenheit erlangt, die dem Nutzer der Anlage einen größtmöglichen Überblick über die Verkehrssituation auf und um die Halteplattform herum ermöglicht.
Die Herleitung der sehr dynamischen Architektursprache mit ihren fließenden Formen, folgt zum einen den prägenden Raumkanten (Grundstücksgrenzen, Straßenverlauf, Verkehrsplanung) , zum anderen aber vor allem auch der Statik, die bei großen Spannweiten durch die Ausbildung eines solchen Bogendrucktragwerks begünstigt wird. So verjüngt sich das Dach zur Mitte der Bögen hin auf die notwendige statische Höhe und wird zu den Ecken hin (im Bereich der Stempel, die als Auflager auch zur Ableitung der Horizontalkräfte dienen) breiter und massiger, um die Momentenkräfte aufnehmen zu können… ebenso wie dies Brückenkonstruktionen im Ingenieurbau mit ihrer Form verdeutlichen. Zusätzlich hat die Überhöhung der „Mitten“ und Absenkung der Ecken den Vorteil, dass zum einen die Bahn mit ihrer Oberleitung überspannt werden kann, zum anderen aber dass die Höhe im Randbereich auf einen auf den Menschen bezogenen Maßstab reduziert wird und dadurch Gäste und Passanten besser vor Witterungseinflüssen geschützt sind.
Die Konstruktion besteht aus Stahlskelett Tragrippen als Primärtragwerk. Alternativ wäre im Sinne der Nachhaltigkeit auch ein Tragwerk aus Holzbindern denkbar. Aussenseitig wird eine Verschalung aus flexiblen Brettsperrholzplatten (BSP) als Sekundärtragwerk montiert, auf die die Abdichtung und Außenhaut angebracht werden kann. Wir sehen als kostengünstige Variante eine Deckung aus Metallschindeln vor, die in ihrer Kleinteiligkeit äußerst flexibel dem Schwung des Daches folgen kann und aus der Distanz die Anmutung eines „Paillettenkleides“ besitzt. Als Oberfläche lässt es die verschiedenen Lichtstimmungen und –reflexionen zu. Unterseitig wird durch eine Verschalung aus Holzlamellen eine warme und freundliche Aufenthaltsqualität für die wartenden Gäste geschaffen und anhand dieses natürlichen und nachhaltigen Rohstoffs die Großform des Daches gestalterisch auf einen menschlichen Maßstab reduziert.
Die Oberlichter ermöglichen eine optimale Belichtung (sowie in den Sommermonaten eine hervorragende Be- und Entlüftung) und sind so positioniert, dass der Regen nur den Straßenverlauf erreicht, nicht aber die wartenden Gäste entlang der Plattformen oder vier Stempel. Entlang der Öffnungen wird eine umlaufende Lichtvoute auch nachts für indirektes, stimmungsvolles Licht sorgen. Ebenso wird es in entlang der äußeren Dachkante eine indirekte Beleuchtung geben, die den Umriss des Daches und die Fuge zwischen Ober- und Unterseite akzentuiert.
Es sollte noch erwähnt werden, dass wir vorsehen, die südlich gelegene Verkehrsführung zu ändern und den Halteplatz P4 zu verlegen (bzw. zu streichen, wenn dieser nicht anderweitig angeordnet werden kann). Zum einen geht durch seine Lage sehr viel Platz verloren, zum anderen könnte dieser frei werdende Platz besser für zusätzliche Funktionen genutzt werden: in unserem Fall ein zentraler und direkt erreichbarer Taxistand und eine unmittelbar am Radweg liegende Fahrradstation. Unsere Planung zeigt dieses Szenario auf und soll als Anregung dienen, über diesen Umstand nachzudenken. Gleichwohl wäre natürlich auch eine Alternative möglich, die mit der bestehenden Verkehrsplanung konform ist. Hierbei würden Taxistand und Fahrradstation weichen und der südöstliche Stempel schlanker werden. Durch den so zurückgewonnen Platz könnte Halteplatz P4 dort bestehen bleiben.
Düsseldorfer Platz Ratingen © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Düsseldorfer Platz Ratingen © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Perspektive 1

Perspektive 1

Düsseldorfer Platz Ratingen | Perspektive II © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Düsseldorfer Platz Ratingen | Perspektive II © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Perspektive 2

Perspektive 2

Düsseldorfer Platz Ratingen | Verkehrsplan © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Düsseldorfer Platz Ratingen | Verkehrsplan © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Strukturkonzept

Strukturkonzept

Düsseldorfer Platz Ratingen | Vogelperspektive © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Düsseldorfer Platz Ratingen | Vogelperspektive © Thomas Pink | Petzinka Pink Architekten

Detail Platzaufbau Verkehrsbereich

Detail Platzaufbau Verkehrsbereich

Vogelperspektive Überdachung Haltestellenbereich

Vogelperspektive Überdachung Haltestellenbereich

Perspektive ZOB Dach

Perspektive ZOB Dach

Ansicht ZOB Dach

Ansicht ZOB Dach