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Einladungswettbewerb | 09/2012

Neubau Verwaltungsgebäude mit Parkgeschoss und Hubschrauberflugplatz für den Kreis Nordfriesland

2. Preis

Manfred Nagel Architekten BDA Stadtplaner

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Realisierungswettbewerb: Neubau Verwaltungsgebäude mit
Parkgeschoss und Hubschrauberlandeplatz in Husum

AUSZUG Erläuterungsbericht

Städtebauliche Einfügung

Orientiert an den Grundlagen des städtebaulichen Rahmenplanes entwickelt sich das neue Gebäude selbstbewusst und zentriert in dieser neuen Quartiersentwicklung und schafft eine städtebaulich neue Strukturierung. Hier soll ein entsprechend der Aufgabe nachhaltiges und modernes Gebäude entstehen mit einer kompakten Kubatur und einer guten Energiebilanz unter der Verwendung ressourcenschonender Materialien. Dieser Neubau vermittelt eine der Umgebung zugewandte Orientierung wie es Anforderungsprofilen an zeitgemäße Verwaltungsgebäude entspricht.

Gebäudekörper

Der zukünftige ortsprägende „Quartiersgarten“ begleitet an der Westseite die zu bebauende Grundstücksfläche. Innerhalb der dreieckförmigen Freifläche vor dem Gebäude erfolgt die Erschließung zur Eingangsebene. Diese ist barrierefrei sowohl über Rampen als auch über einen Aufzug zu erschließen. Die Eckaufweitung im Gebäudekörper kennzeichnet eindeutig den Eingangsbereich zur Ferdinand Tönnies Straße am städtebaulich wichtigen Grünzug und ist somit orientiert zur Stadt.
Die in Schichten aufgebaute Gebäudehülle führt hier den Licht- wie auch den räumlichen
Energiefluss von außen ins Innere und gibt dem gesamten Neubau Gesundheitsamt ein
atmungsaktives, lebendiges und mit dem Quartier verbundenes Erscheinungsbild.

Fassade

Die fein gegliederte Fassadenhülle aus vertikal beweglichen und durchlässigen Lamellen aus unbehandeltem Lärchenholz lässt in den Bereichen vor den belichteten Räumen eine
begehbare Zwischenzone entstehen, die räumlich wie auch vom Licht her den Raumfluss
innen/außen hervorhebt und wie ein beweglicher Vorhang die Intimität schützt ohne
abzugrenzen. Diese Vorzone ist ideal als Wartungsfuge oder Austritt für die Mitarbeiter zu
nutzen. Die Fassade lebt vom haptischen Material Holz und dem Wechselspiel von Licht und Schatten.

Innere Organisation

Auf Basis der erforderlichen Raumzusammenhänge und Beziehungen entwickeln sich sehr diszipliniert die belichteten Büros und Arzträume um den Innenraumbereich herum. Der Innenbereich bietet räumliche Angebote für Aktivitäten außerhalb der normalen
Amtstätigkeiten. Auch die speziellen Erfordernisse einzelner Amtsabteilungen finden
räumliche Entsprechungen im halböffentlichen Bereich. Aufgeweitete freundliche Zonen und differenzierte Wartebereiche sind durch die Licht- und Sichtöffnungen nach außen zoniert gestaltet und schaffen mit dem Luftraum im Eingangsbereich eine zusammenhängendeOrientierung.
Die Kompaktheit der Grundrissfigur führt zu einer sehr ökonomischen Flächenverdichtung. Im Innern bestimmen helle, freundliche und natürliche Oberflächen wie Holz und Linoleum das Erscheinungsbild.

Tragwerk

Die grundlegend tragende Primär-Konstruktion aus Stahlbeton (Stützen / Stahlbeton-
Flachdecken / Wände) ermöglicht eine wirtschaftliche elementierte Bauweise. Die
elementierte Fassade basiert auf einem Grundraster von 1,35 und ist in geschlossene und
öffenbare Felder unterteilt.
Im Inneren des Neubaus ermöglicht der nichttragende Ausbau durch Leichtbauwände mit
entsprechendem Schallschutz eine hohe Flexibilität im Hinblick auf eventuelle Anpassungen und Änderungen.

Gebäudestandard

Das Energiekonzept basiert vorrangig auf der Reduzierung des Energiebedarfs für Wärme und Strom durch eine kompakte Bauweise, eine intelligente Gebäudehülle und eine effiziente, angepasste Gebäudetechnik. Entsprechend der Auslobung wird die Gebäudehülle in Annäherung an den Passivhausstandard gedämmt.
Die Grundlastabdeckung des statischen Wärmebedarfs kann durch die geothermische
Nutzung des Untergrundes erfolgen.
Die freie Außenluftversorgung erfolgt über die als geschlossenes Klappenelement
vorgesehenen Lüftungspaneele, welche sowohl eine kontrollierte mechanische Lüftung mit
Wärmerückgewinnung als auch eine witterungsgeschützte natürliche Lüftung, die durch den Nutzer bedient werden, ermöglichen. Die Schallemissionen des HFP werden in der
Gebäudehülle berücksichtigt.

Tageslicht und Lichtkonzept

Die beweglichen Sonnenschutzelemente reduzieren die Blendung. Zur Optimierung der
Raumausleuchtung wird Tageslichtlenkung installiert. Die energetische Optimierung der
künstlichen Raumbelichtung wird effektiv mit einem integrierten Regelkonzept einschließlich des Sonnenschutzes bewirkt und tageslichtabhängig geregelt.
Ost

Ost

Süd

Süd

West

West

EG

EG

OG

OG

Lageplan

Lageplan

Schnitt

Schnitt