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Einladungswettbewerb | 09/2012

Neubau Verwaltungsgebäude mit Parkgeschoss und Hubschrauberflugplatz für den Kreis Nordfriesland

3. Preis

Steinwender Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Neubau Verwaltungsgebäude mit Parkgeschoss und Hubschrauberflugplatz
Auch wenn es im engeren Sinne keine funktionale Beziehung zwischen Gesundheitsamt und dem benachbarten Klinikum gibt, entsteht durch die räumliche Nähe und durch die Verknüpfung der Nutzungen durch den Hubschrauberflugplatz doch der Eindruck eines gemeinsamen Gesundheits-Campus. Dieser wird von der Ferdinand-Tönnies-Straße und der neuen Fußgängerachse tangiert, so dass der Neubau das Entrée und die Adressbildung darstellt, die dem Ensemble bislang fehlt.
Der HFP erhält eine definierte Fläche und überragt den eingeschossigen Teil des Gesundheitsamtes, wodurch sich ein geschützer Außenbereich mit Gründachfläche ergibt, der der Qualität des Atriums im bestehenden Gesundheitsamt in Nichts nachsteht.


Architektur
Die verschiedenen Elemente der Bauaufgabe – das Gesundheitsamt, der Hubschrauberflugplatz und der Erschließungskern – werden in jeweils ablesbare Bauelemente umgesetzt, die zusammen einen ebenso skulpturalen wie leicht verständlichen Baukörper bilden. Die Fassaden aus rotem Ziegelmauerwerk mit Fensterbändern unterstützen konsequent den monolithischen Charakter.

Die Positionierung des Gesundheitsamtes auf dem Grundstück ist aufgrund der Lage des HFP vorab bereits weitgehend festgelegt. Die Wirkung als straßenbegleitende Bebauung mit einem Haupteingang an der Süd-West-Ecke ist allerdings ohnehin wünschenswert.



Funktionalität
Um der fußläufigen Erschließung den Vorrang zu geben und den Haupteingang nicht durch Fahrzeugverkehr zu beeinträchtigen, erfolgt die Zufahrt zu den Stellplätzen im nördlichen Grundstücksteil von der Adolf-Brütt-Straße aus.
Im Gebäudeinneren dient eine zentrale zweigeschossige Halle als Haupterschließung. Sie erhält im Erdgeschoss von der Südseite sowie im Obergeschoss von der Ostseite natürliches Licht. Der Empfangsbereich und der Wartebereich schließen an die Halle an. Auch in die verschiedenen Abteilungen gelangt man jeweils direkt aus der Halle. Im Obergeschoss findet sich in Verlängerung der Halle ein großzügiger, natürlich belichteter Foyerbereich vor dem Multifunktionsraum.

Dem Rettungsdienst steht ein wettergeschützter, ungestörter Bereich an der Adolf-Brütt-Straße zur Verfügung, der direkt an den Aufzugs- und Treppenturm anschließt.

Die Bürobereiche mit wenig oder keinem Besucherverkehr sind im Obergeschoss nördlich der Halle untergebracht. Von hier aus gelangt man des Weiteren auf eine Dachterrasse, die zusammen mit einem anschließenden Gründach eine gewisse Kompensation für die weitgehend für Stellplätze benötigte Grundstücksfläche darstellt und als attraktiver Pausenbereich genutzt werden kann.


Passivhausstandard
Entwurflich steuern lässt sich im Hinblick auf den Passivhausstandard vor allem das Gebäudevolumen, dessen Kompaktheit schon durch den HFP und die daraus resultierende Gebäudetiefe im günstigen Bereich liegt.
Das zweite entscheidende Entwurfselement die massive Bauweise mit gut gedämmter Gebäudehülle. Ziegelfassaden mit Fensterbändern und außenliegendem Sonnenschutz sorgen für ein ideales Verhältnis verglaster und geschlossener Flächen und eine ideale natürliche Belichtung und Belüftung, ohne z.B. durch bodentiefe Verglasungen unerwünschte Wärmelasten ins Gebäude zu bringen. Für den Fall, dass keine Fernwärme zur Verfügung steht, kann das Gebäude alternativ über Geothermie beheizt und im Sommer teilgekühlt werden.


Der Wunsch des Bauherrn nach einem Parkgeschoss steht im Konflikt mit dem Wunsch nach konsequentem Passivhausstandard und der damit verbundenen Wärmebrückenfreiheit. Hier müssen einige Zugeständnisse in Kauf genommen werden.

Im nördlichen Gebäudeteil steht eine größere Flachdachfläche zur Verfügung, die je nach Wunsch des Bauherrn für Solarthermie oder Photovoltaik genutzt werden kann. Fensterlüftungssysteme, wie beispielweise „Windowmaster“ können bei näherer Betrachtung helfen, die Wärmeverluste zu reduzieren und das Gebäude mit ausreichender Frischluft zu versorgen.
Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Untergeschoss

Untergeschoss

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1. Obergeschoss und 2. Obergeschoss

1. Obergeschoss und 2. Obergeschoss

Modellfotos

Modellfotos