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Offener Wettbewerb | 09/2012

”Thor-Stadt“

3. Preis

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Die Südseite des Grundstücks wird geprägt durch das Gefüge der Aalener Kernstadt mit seinem Stadtring. Der nördliche Teil ist durch klassische Villengebäude geprägt, auf durchgrünten Grundstücken mit dem Übergang zum Stadtpark.

Dieser Kontrast bestimmt das städtebauliche Konzept und teilt das Grundstück zwangsläufig in zwei Teilbereiche. Gebäude mit gewerblichem Anteil orientieren sich zur Stadtseite, die Gebäude mit reinen Wohnnutzungen reagieren auf die angrenzenden Einzelhäuser.

Im nördlichen Bereich entstehen zwei neue Wohngebäude, die zusammen mit den einzelstehenden Bestandsgebäude einen zum ruhigen und halböffentlichen Innenbereich bilden.

Die beiden südlichen Baukörper reagieren auf die städtische Seite des Grundstücks mit einer gemischten Bebauung. Die erdgeschossigen Gewerbeflächen schließen die Lücke zwischen Mercatura und dem Hauptbahnhof. Die 4-geschosssgigen Bauköper und geben dem Stadtraum hier eine wichtige Raumkante.

Die Bebauung des Wohnhofs zeigt sich in sich eher abgeschlossen, wohingehend die beiden Gebäude am ZOB frei im Stadtraum liegen und Teil des öffentlichen Wegenetzes werden.

Die neuen Baukörper sind so gesetzt, dass unterschiedliche Freiraumqualitäten in den Zwischenbereichen entstehen. Ein ruhiger Wohnhof, ein kommunikativer Stadtplatz und unterschiedliche Gassensituationen, vertraute Stadträume entstehen und integrieren das Areal selbstverständlich in das städtische Gefüge.

Freiraum

Das Freiraumkonzept besteht aus den beiden unterschiedlichen Platzräumen, dem Wohnhof und dem öffentlichen Stadtplatz an der Kanalstraße.

Der halböffentliche Innenbereich hat einen introvertierten Charakter und wertet den gesamten Blockinnenbereich zu einem gemeinschaftlichen Wohnhof auf. Er verleiht den angrenzenden Gebäuden eine hohe Wohnqualität.

Der kleine Stadtplatz wirkt wie eine Drehscheibe im Als Übergang zwischen Innenstadt und Stadtgarten. Er vernetzt die öffentlichen Wege und bildet einen wichtigen Trittstein zum Stadtgarten. Durch die differenzierte Gebäudestellung entstehen hier unterschiedliche spannungsvolle Raumsituationen, die das öffentliche Wegenetz betonen.

Ein Baumfeld als schattenspendendes grünes Dach mit Sitzgelegenheiten schafft hier eine hohe Aufenthaltsqualität zum Verweilen und Treffen. Die wassergebundene Fläche lädt zum Boule spielen ein. Hierüber erfolgen die Zugänge zu den neuen Handelsflächen. Das vorläufig noch zu erhaltene Bestandsgebäude kann in die Platzsituation integriert werden.

Eine klare räumliche Zuordnung der Außenräume und seine Hierarchie sind wesentlich für ein hochwertiges gemeinschaftliches Wohnen, welches in einem harmonischen Bereich zwischen Privatheit und Gemeinschaft stattfindet. Dafür werden die Wohngebäude durch leicht angehoben Gärten vom halböffentlichen Bereich abgesetzt, wodurch die Qualität der erdgeschossigen Wohnungen gesteigert wird. Barrierefreie Rampen und breite Treppensituationen führen zu den überdachten hellen Zugängen. Die Gebäude sind zu den Höfen hin gesäumt von einer Hainbuchenhecke, die eine ruhige Erdgeschoßzone gewährleistet.

Der neue Stadtraum, einheitlich in Belag und Bepflanzung, nimmt die Qualitäten auf, fügt sich in die Umgebung ein und verleiht ihm eine neue Identität.


Wohnen

Das Wohnkonzept besteht aus 4 Einzelhäusern, wobei die Gebäude so ausgerichtet sind, dass die Wohnungen ein Höchstmaß an Belichtung und Ausblick erhalten.

Der kleine Stadtplatz an der Kanalstraße schafft Abstand zum benachbarten Mercatura und ermöglicht hier hochwertige Wohnungen in den angrenzenden Gebäuden.

Die Wohnungen zum ZOB sind durchgesteckt und reagieren auf die besondere Lärmsituation. Der vorgeschaltete Wintergarten funktioniert hierbei als Schallschutzpuffer und nutzt gleichzeitig passive die Sonnenenergie.

Die Gebäude funktionieren als 4-Spänner und besitzen eine Mischung von unterschiedlichen Wohnungsgrößen auf einer Etage. Ein großzügiger Treppenraum mit Oberlicht gibt dem Haus eine zentrale Mitte.

Die Wohnungen nach klassischem Grundrissmuster sind flexibel für unterschiedliche Nutzungen der Bewohner. Die großen Gemeinschaftsräume aus Wohnen und Essen orientieren sich zur Sonnenseite und bilden das Zentrum jeder Wohnung. Die Küche mit dem angrenzenden Abstellraum wird in einer Nische untergebracht und kann nach Wunsch abgetrennt werden. Große Terrassen oder erdgeschossige Privatgärten schaffen nutzbare Außenräume.

Die architektonische Sprache der Baukörper zeigt sich dezent und klassisch mit einem hohen Anspruch an wertige langlebige Materialien und handwerkliche Ausführung. Die Qualität des Stadtraums spiegelt sich in der Architektur wieder.

Das Quartier bildet einen neuen Stadtbaustein im Spannungsbereich zwischen Stadt und Park mit hochwertigen innerstädtischen Wohnungen.