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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2012

Kultur- und Kunstzentrum Klosterkirche

Anerkennung

Florian Nagler Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Nachdem die Nutzung als Kloster schon 200 Jahre vorbei ist, war es eigentlich nicht unsere Absicht, den Kreuzgang um jeden Preis wieder aufleben zu lassen, allerdings funktioniert er einfach ganz wunderbar für das Kultur- und Kunstzentrum:
Er bildet das Herzstück der Anlage, umfasst einen schön proportionierten und gut nutzbaren Innenhof und erschließt und verknüpft darüber hinaus alle Bereiche des Zentrums sinnfällig miteinander. Die Orientierung und Zuordnung im Haus ist denkbar einfach: Über ein direkt an den Hof grenzendes Foyer werden nicht nur die Kleinkunstbühne und der Veranstaltungsbereich direkt erschlossen, sondern auch die Galerie, die sich in den direkt darüberliegenden Geschossen befindet. Das Cafe liegt günstig, in direkter räumlicher Nähe zum Foyer. Aus allen Veranstaltungsbereichen ist der Hof auf kurzem - und schönem - Wege zu erreichen. Die Räume der unterschiedlichen Veranstaltungsbereiche sind gleichermaßen klar voneinander getrennt, aber auch direkt miteinander verbunden, so dass eine synergetische Nutzung der Bereiche möglich ist. Die Unterkellerung ist zunächst auf das unbedingt erforderliche Maß beschränkt worden, kann jedoch bei Bedarf erweitert werden. Ob in diesem Zusammenhang die Unterkellerung des ehemaligen Kirchenraums sinnvoll ist, bedarf einer eingehenden wirtschaftlichen Abwägung. Sicher sind auch Alternativen möglich.
Der denkmalgeschützte Gebäudebestand wird behutsam und respektvoll um- und teilweise auch wieder auf seine ursprüngliche Struktur rückgebaut. Die lediglich zweigeschossigen Neubaubereiche sind - auch vor dem Hintergrund des eher knappen Budgets - als einfache, einschalige Mauerwerksbauten aus stark dämmenden, ungefüllten Hochlochziegeln, die innen glatt und außen etwas rauer verputzt werden, gedacht. Die Deckenunterseiten sind ebenfalls als Putzflächen geplant. Im Bereich der Kleinkunstbühne und des Raumes für die Museumspädagogik, wird die Holzkonstruktion des Dachtragwerks weiß gefasst und bleibt sichtbar. Hier sind die für die Raumakustik notwendigen Maßnahmen integriert. Die Böden sind einheitlich als weitgehend fugenlose, sandfarbene Magnesiaestriche vorgesehen. Neben den zu restaurierenden Kastenfenstern und den zu erhaltenden Kirchenfenstern sind für alle neuen Fenster schlanke Stahlprofile vorgesehen.
Die Fassaden werden als differenzierte Putzfassaden mit ungegliederten Fenstern ausgebildet. Sie folgen sehr subtil und diszipliniert den vorhandenen Strukturen, Dimensionen, Rhythmen und Proportionen.