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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2012

Neubau sozialpädagogisches Wohnheim

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

be_planen Architektur GmbH

Architektur

hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Für die Nutzung eines Wohnheims für überwiegend schwerst-mehrfach behinderte Kinder und Erwachsene scheint eine ebenerdige, hofähnliche Struktur zunächst typologisch am passendsten zu sein.
Wir möchten für den Entwurf diese Qualitäten, wie Außenraumbezug, hohe Identifikation, einfache Erschließung und zugleich räumliche Differenzierung in das städtische Umfeld übertragen.
Dafür wird diese Konzeption auf Ebenen übertragen.

Erschließung
Die jeweils zusammenhängenden Gruppen bekommen jeweils eine Ebene, was den direkten Austausch ermöglicht.
Verbunden werden die Einheiten über zwei Erschließungskerne, die im Erdgeschoss durch das großzügige Foyer verknüpft sind.
Zusammen mit der Anordnung der Therapieräume an der allgemeinen Erschließung wird so ermöglicht, dass man jede Wohngruppe von jedem Punkt des Wohnheims erreichen kann, ohne eine andere Wohngruppe durchqueren zu müssen.
Die externen Einheiten befinden sich im 3. Obergeschoss und bekommen einen eigenen Aufzug, um eine uneingeschränkte Nutzung der anderen Aufzüge für das Wohnheim zu ermöglichen. Die Einheiten werden über einen separaten Eingangsbereich erschlossen.
Die Treppenhäuser werden als untergeordnete Erschließung gesehen. Das südliche ist vornehmlich den externen Einheiten zugeordnet, jedoch dienen beide Treppenhäuser als bauliche Rettungswege für das gesamte Gebäude.

Grundrissorganisation
Die Grundrisse vereinen zwei zunächst widersprüchliche Vorgaben: Eine klare übersichtliche Erschließung und eine hohe Aufenthaltsqualität aller Bereiche. Eine durchgesteckte Erschließungsachse bietet eine schnelle Orientierung und eine gute Übersichtlichkeit des kompletten Wohnheims. Daran sind unterschiedliche Raumzonen angelagert, die ausdifferenzierte Situationen schaffen und unterschiedliche Nutzungen zulassen. So sind für jede Gruppe sowohl Bereiche für gemeinschaftliche Aktivitäten als auch Rückzugsmöglichkeiten gegeben.
Durch eine offene Grundrissorganisation und die Überlagerung von Nutzungen wird die Obergrenze von 48m2 gesamt NGF pro Bewohner eingehalten und dennoch ein hohes Maß an räumlicher Differenzierung erreicht.
Die Therapie- und gruppenübergreifend genutzten Räume sind direkt von der allgemeinen Erschließung zu erreichen. Somit wird die Orientierung schnell verständlich und der Gruppenbetrieb muss nicht durch „Gruppenexterne“ unterbrochen werden.

Ausrichtung
Der Haupteingang mit der Vorfahrt befindet sich an der Straßenseite und stellt die repräsentative Adresse des Wohnheims nach Außen dar.
Für die Bewohner wird jedoch die geschützte Gartenseite des Gebäudes zur Hauptseite, da sich hier das Leben abspielt. Dieser Überlegung folgt die Ausrichtung des Gebäudes.
Alle gemeinschaftlich genutzten Räume orientieren sich zum Garten.
Vor- und Rücksprünge der Fassade ermöglichen vielseitige Freiflächen auf den unterschiedlichen Ebenen und Bezüge der Gruppen untereinander.

Identität
Die Nordweststadt wird durch die Bebauung an der Moltkestraße geprägt. Vor allem das Städtische Klinikum stellt mit seinen charakteristischen Fassaden und der hohen räumlichen Qualität der Außenbereiche einen Fixpunkt in der Karlsruher Stadtentwicklung dar.
Für den neuen Baustein Richtung Norden werden aus den prägnanten Gebäuden Themen entwickelt, die in der individuellen Ausformung dem Wohnheim einerseits eine unverwechselbare Identität nach Außen geben und sich anderseits in das Quartier einbinden.

Fassadenstruktur
Die Fassadenstruktur leitet sich aus einem Mauerwerksverband, wie er bei den Gebäuden des Klinikums und der Kasernen vorkommt, ab. Diese aufeinander aufbauende Schichtung wird so skaliert, dass sich hieraus die Fensteraufteilung ableitet. Neben diesem Bezug scheint das Prinzip des aufeinander Aufbauens für ein sozialpädagogisches Wohnheim passend zu sein.

Farbkonzept
Die verwendeten Farben für die Fassade nehmen Bezug auf die Gebäude des Städtischen Klinikums und der ehemaligen Kasernen, zu denen auch das jetzige Sozialpädagogische Wohnheim zählt.
Durch die Kombination dieses Farbspektrums wird ein eigenständiger Charakter für das Gebäude erreicht, der eine hohe Wiedererkennbarkeit sowohl für die Bewohner als auch für Außenstehende schafft.

Fassadenausbildung
Die Räume werden mit großzügigen Öffnungen ausgestattet, um einen offenen, freundlichen Raumeindruck zu bekommen. Die Brüstung wird bis zu einer Höhe von 60 cm massiv ausgebildet. Darüber wird eine Absturzsicherung aus Glas vorgesehen. Dies ermöglicht einen uneingeschränkten Ausblick für Rollstuhlfahrer, bietet aber zugleich einen ausreichenden Blickschutz und somit Privatheit in den Räumen.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss 1

Obergeschoss 1

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Schnitt B_B

Schnitt B_B

Detailansicht/-schnitt

Detailansicht/-schnitt