Studentenwohnhaus Neue Bahnstadt Opladen

Die Verfasser haben sich mit der besonderen Lage des Grundstücks, der angrenzenden Bebauung und der Orientierung besonders auseinandergesetzt. Der Gebäudekörper reagiert mit seinem L-förmigen Grundriss aus Zeile und vorgelagertem Kopfbau gut auf die Situation. Durch zwei Durchgänge in Zusammenhang mit offenen Treppenhäusern ergibt sich sowohl eine bauliche Gliederung als auch eine Durchlässigkeit. Die Fassade ist mit dunklen Faserzementelementen und vorgelagerten verschiebbaren Sonnenschutzelementen wohltuend ruhig, vermittelt aber trotzdem Lebendigkeit. Dazu tragen auch die auskragenden Treppenelemente bei. Sowohl Giebel als auch Durchgänge sind als Kontur geklinkert. Das Raumprogramm ist mit 65 1-Zimmer-Appartements erfüllt, die größtenteils Nord-Süd, vor Kopf Ost-West ausgerichtet sind. Die Erschließung erfolgt über Laubengänge. Das Achsmaß ist mit 3,0 m relativ gering; die Appartements können aber problemlos zusammengelegt werden. Das Erdgeschoss ist barrierefrei zugänglich. Der breitere Nord-Süd ausgerichtete Laubengang soll Raum für Begegnungen bieten, ebenso die kleine Erweiterung des Ost-West-Laubengangs. Die Abstellräume im Keller sind mit 28 qm deutlich zu gering und nur über den Hausmeisterraum zu erreichen. Der Spielplatz und die ebenerdigen Fahrradstellplätze müssen auf das eigene Grundstück verschoben werden. Das scheint problemlos möglich, da die Grundstücksfläche größer ist als im Lageplan dargestellt. Die planungsrechtlichen Kennziffern sind eingehalten. Die Abstandsflächen liegen geringfügig auf dem nördlichen Baugrundstück.

Es wurde zwar von den Verfassern ein „Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP)“ erstellt, allerdings werden aus energetischer Sicht die kleinen Fenster im Süden und die offenen Nord-Süd-Verbindungen kritisch gesehen. Die Technische Gebäudeausrüstung ist im Entwurf dargestellt, ungünstig erscheinen aber die dezentrale Lüftung und lange Leitungswege.