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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2012

Neubau einer Kindertagesstätte

1. Preis

SFA Simon Freie Architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Volumen des längsrechteckigen, zweigeschossigen Riegels wird an der Nordseite durch drei eingeschnittene Dachterrassen, an der West-, Ost- und Südseite durch das frei auskragende Flachdach sowie umlaufende Balkone maßstäblich und differenziert gegliedert.

Die Erschließung erfolgt an der Nordwestecke vom Quartiersplatz aus. Ein überdeckter
Vorbereich mündet in ein von Norden nach Süden durchladendes Foyer an welches sich der
nach Südwesten orientierte Mehrzwecksaal und die zweiläufige Haupttreppe ins Obergeschoss unmittelbar und räumlich offen angliedern.

Durch die Anordnung des Mehrzwecksaals im Kopfbereich des Riegels wird die Adressbildung zum Quartiersplatz gestärkt und eine auch eine von der Kita unabhängige Nutzung ermöglicht.
In beiden Geschossen bildet der angemessen breite, beidseitig belichtete Mittelflur eine
durchgängige Strukturachse, an die sich südlich im Erdgeschoss die U3- und im Obergeschoss die Ü3-Module anordnen, - nördlich davon reihen sich alle sonstigen, in der Regel dienenden Nebenbereiche. Die auf räumlichen Abschluss angewiesenen Funktionsbereiche (z.B. Ruheräume, WCs, Wickelräume, Küche, Personalbereiche) sind als massive Volumen/Körper interpretiert zwischen denen sich der öffentliche und halböffentliche Raum „fließend“ entwickelt.

Teil dieses Raumkontinuums sind auch die Gruppenräume, die zum Flur hin in voller Breite und Höhe verglast sind. Dieses räumliche Grundkonzept unterstützt durch vielfältige
Sichtbeziehungen, Ein- und Ausblicke die interne Kommunikation und die soziale Interaktion
zwischen den einzelnen Gruppen. Der Grundriss zeichnet sich durch große Klarheit und leichte Verständlichkeit aus und bietet zudem räumlich differenzierte Angebote und variabel nutzbare Allgemeinbereiche.

Einen besonderen Akzent setzen die Ü3 Gruppen im Obergeschoss, die mit einer größeren
Raumhöhe die Möglichkeit für Spielbereiche auf einer angehobenen Zwischenebene ermöglichen. Das Raum- und Funktionsprogramm wird ohne Einschränkung erfüllt. Die Sollüberschreitung von ca. 19% ist vor allem den großzügig dimensionierten „gemeinsamen Räumen“ geschuldet und könnte -falls erforderlich- ohne nennenswerte Nutzungs- und Qualitätseinschränkungen reduziert werden. Alle Gruppenbereiche verfügen über einen unmittelbaren Zugang zu den Außenbereichen.

Durch auskragende Dächer und Balkone entstehen zudem wettergeschützte Freiflächen im EG und im OG. Die mit 920 qm überraschend groß bemessene Gartenfläche ist nur schematisch dargestellt bietet aber ausreichend Potential für eine differenziertere Weiterentwicklung. Die Fassaden zeichnen sich durch formale Disziplin und durch den spannungsreichen Kontrast von geschlossenen Sichtbeton-Fertigteilen und großformatigen, raumhohen Verglasungen aus.

Die Öffnungen sind dabei gut proportioniert und wirkungsvoll gesetzt. Hervorzuheben ist die
starke Kongruenz von innerer Raumstruktur und äußerer Erscheinung.
Das Materialkonzept beschränkt sich Innen wie Außen auf wenige, dauerhafte und robuste
Materialien insbesondere Sichtbeton und Holz.

Trotz der hochwertigen Materialwahl lässt die rationale Grundstruktur und der Verzicht auf
komplizierte Sonderlösungen eine wirtschaftliche Umsetzung innerhalb der vorgegebenen
Randbedingungen erwarten. Die Arbeit überzeugt durch ein robustes Grundkonzept, die souveräne Bewältigung des Raum- und Funktionsprogramms, eine besonders qualitätvolle Gestaltung sowie die hohe Effizienz beim Einsatz aller Mittel.
Lageplan

Lageplan

Isometrie

Isometrie

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Schnitt O-W

Schnitt O-W

Schnitt N-S

Schnitt N-S

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nor

Ansicht Nor

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailansicht

Detailansicht