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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2012

Neubau von WohngebÀuden

2. Preis

dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner

Architektur

ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

konzept
die stĂ€dtebauliche grundidee einer gruppierung von hĂ€usern um einen leicht erhöhten innenhof wird in unserem entwurf aufgenommen und gestalterisch wie auch rĂ€umlich weiterentwickelt. die hĂ€user zeigen sich zum platz- und strassenraum hin als klar ablesbare baukörper mit einer markanten lochfassade und weissen putzoberflĂ€chen. zum um 70 cm erhöhten innenhof öffnen sich die hĂ€user ĂŒber eine vorgestellte balkonskelettschicht und eine in gelborange bzw. rotorange tönen gestalteten putzfassade. zusammen mit dem krĂ€ftigen baumdach entsteht eine identitĂ€tssiftende mitte, in der gespielt, getroffen, geratscht und aktive nachbarschaft gelebt wird.
alle wohnungen orientieren sich mit einem eigenen freibereich in form eines balkons oder einer terrasse zu dieser „grĂŒnen mitte“. die erschliessung erfolgt konsequenter weise vom strassenraum ĂŒber durchgesteckte treppenhĂ€user oder ĂŒber die wohnwege der zwei innenhöfe. die im nördlichen baukörper des WA 12 angeordnete eingeschossige kinderkrippe belebt die fassade zum edinburgplatz und ermöglicht aufgrund der lage im erdgeschoss einen problemlosen tagesablauf fĂŒr kinder und personal. jeder gruppenraum hat unmittelbaren bezug zum garten.

aussenanlagen
jedes baufeld erhĂ€lt eine grĂŒne mitte, einen halböffentlichen freiraum mit eigener identitĂ€t. unter einem lichten baumdach befinden sich vielfĂ€ltige spiel- und nutzungsangebote, welche kinder und erwachsene zum spielen und entspannen einladen. weisse flĂ€chen, sogenannte aneignungsfelder, bieten sich fĂŒr eine gemeinschaftliche nutzung und bepflanzung wie beispielsweise als urban-gardening-flĂ€chen an. die gemeinsam organisierte pflanzung, pflege und ernte dient nicht nur der nachhaltigen nahrungsmittelproduktion, sondern trĂ€gt auch zum sozialen zusammenhalt der unterschiedlichen bewohnergruppen im quartier bei. belags- und funktionsbĂ€nder in ost-westrichtung vernetzen die quartiere untereinander und mit ihrer umgebung. holzdecks mit angrenzendem sandspielbereichen laden die bewohner zum verweilen ein. grĂ€serbĂ€nder markieren die grenze zwischen halböffentlichem und privatem grĂŒn und schaffen einen bezug zum angrenzenden landschaftspark. die freiflĂ€che der kindertageseinrichtung gestaltet sich als spielband mit ideenreichen und robusten elementen und nimmt somit bezug zum umliegenden freiraum auf. an jeweils einer stirnseite der gebĂ€ude tragen fassadenbegrĂŒnungen zu einem angenehmen mikroklima bei und verstĂ€rken das gefĂŒhl des wohnens im grĂŒn.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf spielt in der architektonischen Gestaltung mit dem Thema von innen und außen. Zum Edinburghplatz hin treten die GebĂ€ude mit einer leichten Höhenvarianz zurĂŒckhaltend mit einer geputzten Lochfassade auf. Die Eingangsbereiche und ZugĂ€nge werden durch farbige Einschnitte hervorgehoben, ebenso die Kita, und bilden so eine Adresse nach außen. Nach innen zum Hof entsteht eine großzĂŒgige Anmutung. Dort ermöglicht eine vorgestellte leichte Konstruktion Balkone und BezĂŒge zum Freiraum, die IdentitĂ€t zulassen aber auch ein erhöhtes Maß an Gemeinschaft bedingen.

Die GebĂ€udetypologien sind klug gewĂ€hlt, die TreppenhĂ€user jeweils an der Nordseite angelegt, so dass ein großzĂŒgiges Entree entsteht. Die DurchgĂ€nge zum Hof sind gewĂ€hrleistet. Bei den Ost-West-Typen liegt das Treppenhaus jeweils innen und vom Hof aus erschlossen. Die Wohnungen sind sinnvoll angeordnet, die Konzeption ermöglicht unterschiedliche GrĂ¶ĂŸen und Kombinationen und einen hohen Anteil durchgesteckter Wohnungen. Gerade bei den SĂŒd-Typen ist die Anordnung von kleinen Wohnungen nach SĂŒden und großen durchgesteckten ĂŒberzeugend. Hinsichtlich der inneren Grundrissaufteilung gibt es einige Unstimmigkeiten auch in Bezug zur Fassade.

Die Tiefgarage ist funktional gut gelöst und ermöglicht eine nicht unterbaute Mitte im Hof.

Die FreiflĂ€chengestaltung ist sorgfĂ€ltig durchdacht, private GĂ€rten und halböffentliche Bereiche sind maßstĂ€blich gut gegliedert. Der neutrale Baumhain erfĂŒllt die Anforderungen einer flexiblen Freiraumnutzung. Ein funktionales Band fĂŒr FahrrĂ€der, MĂŒll und Spiel differenziert die innere großzĂŒgige Mitte des Hofes zu den WohngebĂ€uden hin. Im Hof des WA1 erscheint das Band jedoch in seiner doppelten AusfĂŒhrung ĂŒberzogen. Die FreiflĂ€chen der Kita sind relativ eng, was durch die Tiefgarage rĂ€umlich noch verstĂ€rkt wird.

Insgesamt ein ruhiger zurĂŒckhaltender Entwurfsansatz, der sein Thema in der klaren IdentitĂ€t von innen und außen findet und der sorgfĂ€ltig in den QualitĂ€ten der einzelnen Entwurfskomponenten durchdacht ist. Hinsichtlich der wirtschaftlichen und ökologischen Parameter erscheint er solide und umsetzbar.
2. Preis Hofansicht

2. Preis Hofansicht

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